Nun, ich muss sagen, nach dem Pilotfilm habe ich auch noch nicht so über Enterprise negativ gedacht. Er hatte zwar schon einige Schwächen, zu denen ich gleich noch komme, aber er bot immerhinz ganz nette Unterhaltung.

nur noch Threats die so liebliche dinge zum ausdruck bringen wie:
Seit wann bringen Drohungen liebliche Dinge zum Ausdruck? Etwa nach dem Muster "Ich knuddel dich zu Tode?".

Also mich freuts ja das hier einige Leute doch guten geschmack haben!
Mein Lieber Mackenzie - Geschmäcker nach gut und schlecht einzuordnen und dabei eigene Maßstäbe ansetzen ist doch, ums mal extra simpel auszudrücken, ziemlich anmassend. Das wichtigste ist doch nur, dass man seine Meinung begründen kann. Und das haben diejenigen, die hier Enterprise schon länger kennen, bislang kaum gemacht. Dafür freut es mich, dass jetzt endlich Leute mitreden, die ihre Meinung auch begründen können, das war ja bis auf wenige Ausnahmen bislang nicht der Fall.

Als der gute Proton einen unglaublichen Geistesblitz hatte und meinte, dass man die Serie nicht nach dem Pilotfilm beurteilen soll, hatte er ja recht. Deswegen sage ich mal abwarten, in zehn Folgen werden die Meinungen vieler hier sicher noch konkreter. In welche Richtung sich das entwickelt - nun das ist momentan das spannendste an der ganzen Sache.

Insofern kann ich der Sache durchaus was positives abgewinnen.

Aber jetzt noch speziell zum Pilotfilm. Ich stimme ja im grossen und ganzen Freapia's Meinung zu. Auch wenn ich vielleicht nicht Worte wie abstossend verwenden würde. "Broken Bow" war ein routiniert inszenierter Pilotfilm ohne viel Tiefgang. (Zum Vergleich: der eigentlich "Firefly"-Pilotfilm "Serenity" hatte mehr Tiefe als die gesamte erste Staffel von "Enterprise") Dafür gab es jede Menge Spezialeffekte, die zeigten, dass Star Trek eben das verwöhnte Kind unter den SF-Serien ist. Dass die Charaktere im Pilotfilm noch nicht sonderlich viele Tiefe hatten, war auch für mich nicht tragisch. Dazu ist ja da dann in der Serie Zeit, dachte ich mir. (Dass es am Ende alles anders kam, steht auf einem andren Blatt).

Zum temporalen Krieg: Schwachsinn. Habe ich schon desöfteren erwähnt. <font class='spoiler'>Das 26. Jahrhundert kämpft gegen das 31. Jahrhundert und trägt diesen Konflikt im 22. Jahrhundert aus.</font> Solche haarsträubenden Ideen - da muss man erstmal drauf kommen. Macht die Sache aber nicht sinnvoller.

Klingonen: mich stört nicht, dass sie ihre Runzelstirn haben, das ist mir völlig egal... sondern dass sie schon im Pilotfilm wieder vorkommen. In über 30 Jahren gab es wohl kaum eine Rasse, die öfter für Geschichten verwendet wurden. Und dass in "neuen" Serie ist schon ein Armutszeugnis. Netterweise hat man hier noch auf das typische Ehre-Geschwafel verzichtet. Aber erwähnt wurde es schon mal.

Technologie: zu weit fortgeschritten. Mit den Handphasern hätte man sich noch abfinden können, wobei Projektilwaffen es erstmal auch getan hätten. Aber das der Transporter schon dabei ist, ist ebenfalls ein Armutszeugnis. Das wird besonders deutlich, als der Captain am Ende aus der Gefahrenzone herausgebeamt wird. Das zeugt nicht nicht grade von Einfallsreichtum seitens Berman und Braga. Und ist, um es mal mit William Shatners kürzlich gemachter Aussage über die Entwicklung auszudrücken, "ein alter Hut".

Positiv war lediglich, dass nicht alle Suliban als Feinde dargestellt werden, das gibt der neuen Rasse doch etwas Tiefe.

Im grossen und ganzen gibt es auch von mir. Aber da ich die Entwicklung ja nun schon kenne, sag ich mal, das ist eine der wenigen guten Geschichten von Enterprise.