Ergebnis 1 bis 20 von 20

Thema: Ach, ich weiß nicht Gerd ...

  1. #1
    Dauerschreiber
    Dabei seit
    07.10.2002
    Beiträge
    826

    Standard

    Gerd hat vor kurzem seine Agenda 2010 vorgestellt. Die Reaktionen darauf sind natürlich wie erwartet ausgefallen. Der Industrie geht das nicht weit genug, ihr wäre es ja eh am liebsten wenn man direkt von Gerd die Plakette „Made in Germany“ kaufen könnte, um dann halt nicht weiterhin genötigt zu werden in diesem schrecklichen Land Arbeiter beschäftigen zu müssen, und die Gewerkschaften proben schon den Volkaufstand, weil ja eh alles unzumutbar ist, mehr Schulden und Staat halt immer besser sind. Schon merkwürdig diese Gewerkschaftler, nicht nur das diese Engelen – Kefer eine unsympathische Frau ist, im gleichen Moment wo man die Arbeitnehmer verteidigt, entlässt man die eigenen Angestellten, und sowieso hält man anscheinend nicht viel von den eigenen Errungenschaften, sonst würden die eigenen Angestellten ja auch davon profitieren.

    "Es tut weh, an Bedeutung zu verlieren", hat Kardinal Lehmann letztens gejammert. Denn es bezeichnen sich nur noch 39 % der Deutschen als religiös (spiegel.de). Hab ich nicht so das Problem mit. Viel schlimmer fand ich Michael Moores, den mag ich immer noch nicht, Komödie ... äh, Dokumentation „Big White Man“. Schon merkwürdig. Man hört zwar immer das man in den USA 2 Jobs braucht um zu überleben, diese Leute dann zu sehen ist schon was anderes. Witzig fand ich eine Szene wo Moore in der Bürotür dieses Schockriegelherstellers stand. Da hat der Typ in dem Büro doch glatt gesagt das die Fabrik nicht geschlossen worden wäre wenn die Angestellten weniger produktiv gewesen wären. Tja, die USA. Das Land des Feindes. Die Löhne steigen nicht mehr, die Konzerne machen Rekordgewinne, natürlich nicht so hoch wie angekündigt, also fallen die Kurse, Leute entlassen lässt sie dann wieder hochschnellen, aber die Amerikaner sind ja eh faul und wollen keine Schuhe herstellen. Wohl auch der Grund dafür das Bush sie bestraft indem von seinen Mrd. Steuersenkungen bewiesenermaßen nur die Reichen profitieren. Aber irgendwie wollen die 275 Mio. $ für den nächsten Wahlkampf ja gesammelt werden.

    Hey, aber das passiert hier nicht, denn wir sind ja eine der reichsten Nationen der Welt. Die USA auch? Ach, das ist der Feind. Traurig ist bloß das z. B. 2001 10 % der Westdeutschen, die Reichsten der Reichen, 42 % des Privatvermögens besaß. Die unteren 50 % insgesamt aber nur 4,5 %. Soviel zum Thema Gerechtigkeit.

    Aber Reformen brauchen wir, das denkt ganz Deutschland. Trotzdem lehnt ein Großteil Schröders Agenda 2010 ab. Wieso? Hat den niemand den zivilisatorischen Sprengstoff (tolle Formulierung, leider nur geklaut) erkannt?

    Die Metaphern von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit lassen sich auch auf die gesellschaftliche Wahrnehmung der Massenarbeitslosigkeit anwenden. Zwar erkennen wir diese unbestreitbare Tatsache, aber wir erkennen sie in ihrer moralischen Dimension nicht an. In einer Art kollektiven Blindheit weigern wir uns, die soziale Entwürdigung wahrzunehmen, die in einer Gesellschaft der Tätigen mit dem Zustand erzwungener Arbeitslosigkeit verbunden ist und ihren Zusammenhalt bedroht: Ein wachsendes Heer von aus der Erwerbsgesellschaft Herausgefallenen, Verabschiedeten, Ausgeschlossenen, von Jugendlichen, die gar nicht erst hineinkommen, von Behinderten, deren Integration offenbar den Luxus eines blühenden Arbeitsmarkts voraussetzt. Es kann nicht ohne Folgen bleiben, einen steigenden Anteil der Bevölkerung auf den Status von bestenfalls Fürsorgeempfängern zu reduzieren - in einem Land, dessen Verfassung die Würde des Menschen für unantastbar erklärt.

    geklaut von: taz.de
    der sehr lesenswerte Rest
    Es wird doch auch viel von der Bildung gesprochen. PISA hat gezeigt das es vorbei ist mit der Gleichberechtigung. Wieso regt sich darüber niemand auf? Dabei geht es doch um diesen grässlichen Begriff: Zukunft. Wo sind da die Demonstranten? Die Bildungskrise wird doch nicht ohne Grund als „... sozialpolitischer Skandal ...“ (taz.de) bezeichnet.

    Ach Dreck, was denn nun? Gerd sagt kürzen damit man die Leute motiviert? Toll, aber wo bitte sind die vielen Arbeitsplätze dafür? Und wenn man kürzt, dann könne die doch auch weniger kaufen, oder nicht? Man könnte natürlich einfach Schulden machen und die Steuern senken, wenn die Unternehmen beim letzten Mal bloß Arbeitsplätze geschaffen hätten ...

    Ich finde das Traurigste ist ja das diese Diskussion schon mal da war. Noch schlimmer ist wohl das ich denke das sie wieder geführt werden wird, und mir das deshalb alles egal ist, Hauptsache es passiert etwas. Ach wären wir doch die USA, dann würden wir einfach ein paar Mrd. Euros drucken, und schon wären wir ein paar Probleme los.

    Wenn das so weiter geht geh ich nicht mehr zur Wahl, oder besser Qual. Und sollte es dann eines Tages, ähnlich wie in Argentinien, so etwas wie Wahlpflicht, vielleicht sogar mit Stempel, geben, dann mal ich halt auch einen armlosen Typen auf den Zettel, oder ich lasse mir selber was nettes einfallen.

    Tja, wie sieht ´s aus? Wer sagt schreibt mal eben was ich nun denken soll? Ruiniert Gerd das Land bis zum Jahre 2010 oder ist der neue ... mir fällt da irgendwie niemand ein ... bringt er halt blühende Landschaften oder nicht?
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  2. #2
    Mittlerer SpacePub-Besucher
    Dabei seit
    11.10.2002
    Beiträge
    193

    Standard

    Egal wie der Kanzler heißt, die momentane Situation ist zu sehr verworren, als dass man hier irgendetwas groß ändern kann- ohne jemandem weh zu tun. Wenn es eine Patentlösung gäbe, aus dieser Misere heruaszukommen, dann hätte sie wohl unser Gerd angewandt.
    Die Union hat ja auch kaum bessere Vorschläge, Gerd kommt ihr mit seiner Agenda ja ziemlich entgegen. Wird das alles etwas verbessern? Ich hoffe es, glaube es aber nicht. Wir sind in einer verdammt schwierigen Situation. Fast jedem Staat auf der Welt geht es wirstchaftlich schlecht. Überall steigt die Arbeitslosigkeit. Wenn das nur mal gut geht!
    Jedenfalls finde ich, dass man den Gerd jetzt mal in Ruhe lassen sollte. Lasst es ihn doch mal ausprobieren, ob "seine" Maßnahmen Früchte tragen. Das ist immer noch besser, als gar nichts zu tun.
    Stoiber jedenfalls, der ja so als Wirtschaftsmagier hingestellt wird, könnte an der momentanen Situation auch nichts ändern. Dass die Arbeitslosigkeit in Bayern so "gering" ist, ist nicht sein Verdienst, das hat andere, hauptsächlich wirstchaftsgeographische und ökonomische Gründe. Stoiber ist es zum Beispiel auch nicht gelungen, Franken, dem Norden Bayerns, neuen Schwung zu geben. Hof und Bayreuth gehören mit zu den Städten mit der höchsten Arbeitslosigkeit in Deutschland! Hof hat z.B. nicht mal die Möglichkeit, neue Straßen zu bauen, weil es pleite ist! In Bayreuth macht eine Firma nach der anderen dicht! Und wo ist Big Stoiber, der Wirtschaftssupermann?
    Nönö, Leute, die Politik kann da kaum was verändern. Die Wirtschaft hat die Macht und der gehts es ganz gut hier. Man kann ja Arbeitskräfte entlassen wie man will, und schiebt das dann der schlechten Konjunktur in die Schuhe.
    Die Wirtschaftsbosse haben freie Hand, und niemand kann etwas dagegen unternehmen. Denn sollte jemand anfangen, ihnen ans Bein zu pissen, dann gehen sie einfach ins Ausland.
    Pervers wird`s ja schon, wenn der Chef von Trigema in der Werbung angibt, man würde deutsche Arbeitsplätze erhalten, wenn man seine Produkte kaufe, während er selbst wie ein Großunternehmer zur Zeit der industriellen Revolution lebt!

  3. #3
    Dauerschreiber Avatar von Drago
    Dabei seit
    07.10.2002
    Ort
    Aachen
    Beiträge
    1.076

    Standard

    gegen diese Unruhe in euch habe ich ein gutes Mittel. Ab und zu läuft auf den dritten Sendern die SEndung Tagesschau vor 20 Jahren, oder manchmal Tagesschau vor 10 Jahren, wie die eben gerade bock haben.
    Jedenfalls schaut euch das an, ihr werdet bemerken das es fast die gleichen Nachrichten sind die wir heute auch haben.....was sagt euch das?
    Jep so ist es, es hat sich nichts verändert, oder kaum was. Und wir leben immer noch. Der kalte Krieg hat uns nicht umgebracht, dafür gibts immer wieder Kriesenherde die unbedeutender sind, und daher von den Medien mehr aufgebauscht werden um ihre eigene existenz in der derzeitigen Form zu berechtigen. Im mittleren Osten hat sich übrigens auch kaum was verändert, auch damals gabs immer wieder die gleichen Meldungen, sogar die Beteiligten haben sich nicht stark verändert. Und in Deutschland? ja da hat sich eigentlich überhaupt nichts getan, auch damals gings um genau die gleichen Themen wie heute auch.

    Der einzige echte Unterschied zwischen damals und heute ist die der Unterschied in der Medienlandschaft. Damals gabs nur die gute alte Tagesschau in ihren verschiedenen Varianten, und heute mit den Varianten. Das wars dann auch. Heute sinds einfach viel zu viele Sender die sich angeblich darum bemühen uns die Wahrheit ins Haus zu bringen, und dabei versuchen sich zu übertreffen in ihren Superlativen, denn sonst könnte man ja glatt die gleichen Nachrichten auf einem anderen Sender sehen. Und egal was diese ganzen Sender veranstalten, die Deutschen sinds nun mal seit damals gewohnt heute und die Tagesschau zu gucken, also was macht die Konkurrrenz, noch mehr Panikamche auf allen Gebieten, denn guckt mal wir zeigen euch das was die euch nicht zeigen. Das können die öffentlichen rechtlichen Sendeanstalten natürlich nciht auf sich sitzen lassen, also schwimmen sie in die gleiche Richtung auch wenn sies zum Glück noch moderator tun, na ja immerhin bezahlen wir sie ja, und nicht unbedingt die Werbung. Das Ergebnis von dem Medienchaos indem wir versinken ist die "verbildisierung" der Gesellschaft, mit all ihren Folgen, obs nun Pisa ist oder Panik überall vor der Zukunft. Kein Wunder wenn man jeden Tag erfährt das man morgen seinen Job verlieren wird, und das man morgen von einem Virus infiziert wird der tödlich ist (obowhl er eine Sterblichkeitsrate von unter 10% hat) , und nicht zu vergessen morgen werden die Amerikaner Berlin selbst bombardieren und die Welt mit Atomwaffen zerstören.
    Hats alles schon mal gegeben, nur waren damals die Menschen besser informiert und weniger in Panik, und lebten ihr Leben und haben uns aufgezogen, vieleicht sollten wir uns an sie erinnern und daran das sies auch überstanden haben. Keine Panik, die Welt wird nicht untergehen nur weils der Fernseher uns sagt.

  4. #4
    Warmgepostet
    Dabei seit
    23.02.2003
    Beiträge
    316

    Standard

    Tja, was soll man dazu noch sagen? Natürlich bewegt sich in der Politik nicht viel, sieht man ja. Das Problem ist dass es uns hier in Deutschland noch viel zu gut geht. Warum sollten wir dann auch was ändern wenn's noch läuft? Das wir den zukünftigen Generationen ihr Leben versaueen bzw. erschweren ist doch egal, wir müssen ja nicht die Probleme ausbaden. Sollen sich doch die nächsten Generationen damit rumärgern. Deshalb erwarte ich von der Politik nicht allzuviel, höchstens mal wieder Steuererhöhungen und Leistungskürzungen, na das übliche halt.
    Wieso passiert in der Politik eigendlich nichts? Ich denke mal es liegt daran dass wir Deutschen uns zuwenig politisch engagieren, wir sind halt einfach zu faul uns aktiv an der Gestaltung unseres Vaterlandes zu beteiligen. Also wälzen wir alles auf unsere gewählten Vertreterr ab, sollen sie doch mal was machen. Leider sind unsere Politiker auch nur Menschen, machtgierig, beeinfluss und steuerbar. Der einfache Mann auf der Srasse hat keine Lust ihn zu beeinflussen, die Industrie schon. Und schon sind wir in der Gegenwart und ärgern uns dass nichts passiert, ja wie denn auch? Erst wenn wirklich jeder Mensch hier in Deutschland sich freiwillig in die Gestaltung des Staates einbringt und aktiv mitwirkt, wird wohl auch nichts passieren.
    Alles ist wie immer
    Nur Schlimmer
    Mist.

  5. #5
    DerBademeister
    Gast

    Standard

    Erst wenn wirklich jeder Mensch hier in Deutschland sich freiwillig in die Gestaltung des Staates einbringt und aktiv mitwirkt, wird wohl auch nichts passieren.
    Das ist die Message!
    Also liebe Kinder: Engagiert Euch nicht, denn wenn Ihr das tut, ändert sich nie was. Der Staat wird immer noch mit zuhause vorm Fernseher hocken und RTL schauen umgekrempelt!

  6. #6
    Warmgepostet
    Dabei seit
    23.02.2003
    Beiträge
    316

    Standard

    Erst wenn wirklich jeder Mensch hier in Deutschland sich freiwillig in die Gestaltung des Staates einbringt und aktiv mitwirkt, wird wohl auch nichts passieren.
    Ups, da ist mir doch glatt ein Fehler unterlaufen denn dann doch lieber berichtigen möchte. Also der berichtigte Satz lautet natürlich wie folgt: "Erst wenn wirklich jeder Mensch hier in Deutschland sich freiwillig in die Gestaltung des Staates einbringt und aktiv mitwirkt, wird etwas passieren."
    Alles ist wie immer
    Nur Schlimmer
    Mist.

  7. #7
    Warmgepostet
    Dabei seit
    07.10.2002
    Beiträge
    332

    Standard

    Warum sollten wir dann auch was ändern wenn's noch läuft? Das wir den zukünftigen Generationen ihr Leben versaueen bzw. erschweren ist doch egal, wir müssen ja nicht die Probleme ausbaden.
    Die Zukünftigen Generationen werden sicher nicht mehr unter diesem Problem leiden, denn die Deutschen werden sich das Kinder kriegen schon bald wieder angewöhnen (Gezwungener Maßen). Es kann nämlich nicht sein dass 70% der Bevölkerung keine Kinder hat. Die alten können auch nicht unbedingt damit rechnen dass sie weiter so gut durchgefüttert werden wie bislang. Es läuft am ende alles darauf hinaus dass sich jede Familie wieder selbst um ihre Alten kümmert. Das mit der Rente und den Generationenvertrag ist offenbar nicht durchführbar, wie sich jetzt langsam zeigt. Anders ist der Staat meiner Meinung nach nicht weiter zu erhalten. Die jetzige Generation wird jedoch vor einer sehr schweren Entscheidung stehen und zwar die Entscheidung zwischen ihnen selbst und den Alten mit denen sie nichts zu tun haben (also keine Familienagehörige). Die Alten ohne Familie werden dann eindeutig vor einem großen und lebensbedrohlichen Problem stehen, denn es wird sich im Endeffekt keiner finden der einen Fremden durchfüttert.

    Ich werde mich jedenfalls lediglich um meine Familie kümmern und der Rest kann sehen wo er bleibt. Ich würde sicher nicht das wohl meiner eigenen Familie riskieren um ein paar Menschen am leben zu erhalten, die meinten Kinder und Familie braucht keiner. Ich würde noch nicht mal ein Krümel der Nahrung abgeben von denen meine Familie und ich über die Runden kommen muss. Da könnten sich die Leichenberge an verhungerten auf den Straßen noch so hoch stapeln.

    Das ist sicherlich eine „momentan“ noch ungewöhnliche Einstellung, aber die wird schon noch in Mode kommen, denn es wird mit Deutschland und Europa (in vielen Staaten läuft es ja genauso) noch sehr sehr sehr weit bergab gehen, bis sich das wieder Reguliert, denn am ende wird keiner sein eigenes Wohl für Fremde aufs Spiel setzten, jedenfalls nicht wenn man eine Familie zum durchfüttern hat.

  8. #8
    DerBademeister
    Gast

    Standard

    John, in 30 Jahren sehe ich Dich als zukünftigen endzeitlichen Archetypen, der in einer Mad Max'schen Welt ums Überleben kämpft, wenn er nicht gerade mit seinem Buggy durch die Outbacks von Thüringen düst, oder in irgendwelchen Metallkäfigen den Gladiator raushängen lässt.
    Das Benzin wird dann vermutlich noch teurer sein als Heute, und die Straßen noch schlechter (zumindest bei uns im primitiven Bayern, wo die Menschen noch auf Bierfässern wohnen).

    Und mögen sich die Leichenberg' stapeln, mögen die Warlords nicht lang fackeln, Du wirst Deine Brut vor allem Unheil beschützen, bis zum Tage des jüngsten Gerichts.

    Vielen Dank für diese erhellende Utopie, nun schlafe ich beruhigt ein in dem Gewissen, das, wie Einstein sagte, nicht nur das Universum unendlich sei, sondern....

  9. #9
    Dauerschreiber
    Dabei seit
    07.10.2002
    Beiträge
    826

    Standard

    Das ist sicherlich eine „momentan“ noch ungewöhnliche Einstellung, aber die wird schon noch in Mode kommen, denn es wird mit Deutschland und Europa (in vielen Staaten läuft es ja genauso) ...
    Oh, genau das John, ist die gängige Einstellung in Deutschland. Nicht ohne Grund gehen die Gewerkschaften auf die Straße, Lehrer machen blau, alle schreien zwar nach Reformen, wenn dann aber natürlich immer bei den anderen. Denn einem selber geht es ja schon so beschissen, da kann es den anderen nur besser gehen. Wenn dann bald jeder auf der Straße steht, keine Auto mehr dazwischen passt, dann kann sich natürlich in diesem Land nichts bewegen. Ich finde das traurig. Obwohl ich einen gesunden Egoismus wichtig finde, man sollte aber schon erkennen das einige Probleme dann doch nur mit Hilfe anderer gelöst werden können.

    Es kann nämlich nicht sein dass 70% der Bevölkerung keine Kinder hat.
    Das geht, Stichwort Zuwanderung. Aber ich weiß, wer will schon stinkende Ausländer im Land die uns eh nur die Arbeitsplätze wegnehmen, und Schmarotzer sind das sowieso alle. Ich kann mir schon denken was du als nächstes forderst John, zum Erhalt des deutschen Volkes muss eine Frau mindestens 2 Kinder kriegen. Das ist natürlich übertrieben, aber den Eindruck bekomme ich als bekennender Kinderhasser immer wieder. Da denkt man echt das bald Verhütungsmittel verboten werden.

    So löst man das Problem übrigens nicht. Deutschland ist ein kinderfeindliches Land. Aber Frauen wird das Kinderkriegen auch nicht gerade leicht gemacht. Da achtet der Chef z. B. darauf das ja kein Mutterschaftsurlaub ansteht, denn natürlich müssen die Frauen den nehmen, gehört sich halt so. Man löst das Problem nicht indem man sich auf seiner Farm versteckt. Denn auch das geht wirklich nur mit Hilfe einer Solidargemeinschaft. Aber ich weiß, man selber tut natürlich genug, es sind immer die anderen die Schuld sind und selber Schuld sowieso ...

    Es läuft am ende alles darauf hinaus dass sich jede Familie wieder selbst um ihre Alten kümmert.
    Das wäre gar nicht so schlecht. Zwar gibt es nicht wenige Leute die sich um „ihre Alten“ kümmern, es gibt aber noch mehr denen die scheiß egal sind. Dazu dann noch der Jugendwahn, wo jeder über 30 schon als halbtot gilt, oder 50jährige nicht mehr eingestellt werden, da wünsche ich mir manchmal wirklich das jeder „einen Alten“ Zuhause hat, und sieht das, wenn man älter ist, das Leben doch noch lebenswert sein kann.
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  10. #10
    Tastaturruinierer Avatar von Ghettomaster
    Dabei seit
    16.04.2005
    Ort
    Neuenbürg
    Beiträge
    1.824

    Standard

    Ich wage es da mal dezent folgende Website zu empfehlen: http://www.buergerkonvent.de
    Dürfte aufgrund der Werbespots eh schon den meisten bekannt sein.

    CU
    Ghettomaster
    Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger.

  11. #11
    Mittlerer SpacePub-Besucher
    Dabei seit
    06.12.2002
    Beiträge
    110

    Standard

    Deutschland ist ein kinderfeindliches Land. Aber Frauen wird das Kinderkriegen auch nicht gerade leicht gemacht.
    Ja, ich denke auch, daß das eine der Ursachen für die wenigen Kinder ist. Wenn man selbst in der Situation ist (werde selbst in einigen Wochen Mama) und sich näher damit beschäftigt, kommt man an dieser Erkenntnis nicht vorbei. Letztlich muß jeder für sich abwägen, was ihm wichtiger ist. Und da kommen wir zu einer weiteren Ursache: Ich glaube, daß die Menschen "heutzutage" einfach ich-bezogener sind als früher. Sprich, ihre materielle Sicherheit Kindern (die ja bekanntermaßen ein Schweinegeld kosten) vorziehen. Traurig, aber meiner Meinung nach wahr. Das liegt zum einen wohl daran, daß man als junger Mensch heute viele Jahre später mit einer Ausbildung/Studium fertig wird als noch vor einer Generation. Und sich damit der Zeitpunkt des Kinderkriegens fast automatisch nach hinten verschiebt. Und vielen ist eben ihre persönliche Freiheit (die sie von Kindern eingeschränkt sehen), ihre Selbstverwirklichung, wie es immer so schön heißt, wichtiger oder erscheint zumindest erstrebenswerter als die Freude, die Kinder in ein Leben bringen können (ja, Loser *tätschel*). Was wiederum hierfür die Ursache ist, da bin ich noch nicht recht zu einem schlüssigen Ergebnis gekommen ... Vielleicht eine geringere Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen?

    Na gut, aber das gehört dann wohl nicht mehr so ganz zum Thema hier, stelle ich gerade fest ...

  12. #12
    Tastaturruinierer Avatar von Ghettomaster
    Dabei seit
    16.04.2005
    Ort
    Neuenbürg
    Beiträge
    1.824

    Standard

    Das Problem ist einfach das man früher Kinder benötigte um im Alter halbwegs durchzukommen, Sie waren sozusagen Vorsorge für die Zukunft. Desto mehr Kinder, desto besser ging es einem im Endeffekt. Heutzutage ist dieses Denken einfach nicht mehr notwenidig, da man eine gesetzlich zugesicherte Rente bekommt, völlig unabhängig davon ob man Kinder hat oder nicht.

    Und ob Kinder eine Freude sind lass ich mal dahingestellt sein

    CU
    Ghettomaster
    Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger.

  13. #13
    Mittlerer SpacePub-Besucher
    Dabei seit
    06.12.2002
    Beiträge
    110

    Standard

    Ein Grund mehr, die Höhe der Rentenbeiträge von der Kinderzahl abhängig zu machen. Fragt sich nur, wie man eine gerechte Behandlung derjenigen erreichen kann, die echt keine Kinder bekommen können.

  14. #14
    Tastaturruinierer Avatar von Ghettomaster
    Dabei seit
    16.04.2005
    Ort
    Neuenbürg
    Beiträge
    1.824

    Standard

    So eine Behandlung ist schlicht nicht möglich, da es nicht nur Leute gibt die keine Kinder bekommen können, sondern auch Menschen die derart viel Arbeiten (und Steuern zahlen) das einfach (zeitlich) kein Platz für ein oder mehrere Kinder ist.

    Eine solche Behandlung würde kinderlose Paare bestrafen und mit den Grundsätzen des Sozialstaates in Widerspruch stehen.

    Viel effektiver wäre es das Rentensystem komplett zu privatisieren, so kann jeder selbst entscheiden wann und wie viel Rente er bekommen möchte. Einen Grundbetrag und die Verpflichtung zur Versicherung müßte natürlich gesetzlich gereglt sein.


    CU
    Ghettomaster
    Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger.

  15. #15
    DerBademeister
    Gast

    Standard

    Ein Grund mehr, die Höhe der Rentenbeiträge von der Kinderzahl abhängig zu machen. Fragt sich nur, wie man eine gerechte Behandlung derjenigen erreichen kann, die echt keine Kinder bekommen können.
    Das ist nicht realisierbar wegen des Gleichheitsgrundsatzes im Grundgesetz. Man kann niemanden zwingen Kinder zu kriegen, es sollte dafür auch keine finanziellen Vorteile geben. ATM ist es so das Familien mit Kindern finanzielle Nachteile haben, und die müssen ausgeglichen werden, so das man dafür nicht mehr "bestraft" wird. Kinder sind nun mal das größte Humankapital und wer das nicht entsprechend unterstützt (Erziehung, Ausbildung) hat in der Zukunft verspielt.
    Leider denken Politiker ja nur in Legislaturperioden und nicht gesellschaftspolitisch relevanten Zeiträumen von (mehreren) Dekaden.

  16. #16
    Mittlerer SpacePub-Besucher
    Dabei seit
    06.12.2002
    Beiträge
    110

    Standard

    Man kann niemanden zwingen Kinder zu kriegen, es sollte dafür auch keine finanziellen Vorteile geben.
    Der erste Teil ist wohl richtig, aber beim zweiten muß ich widersprechen. Ich finde durchaus, daß es finanzielle Vorteile für Leute geben sollte, die Kinder und damit die Zukunft der Gesellschaft "heranziehen". Bisher ist es doch genau umgekehrt. Finanzielle Vorteile haben die, die auf diese "Bürde" verzichten, und das kann ja wohl auch nicht im Sinne des GG sein. Der volkswirtschaftliche Wert der Kindererziehung ist doch unbestreitbar immens und wird höchstens ansatzweise berücksichtigt. Und wo soll die deutsche (Volks)Wirtschaft hin, wenn es immer weniger Nachfrager gibt?

    Und was die Privatisierung der Renten angeht: ich glaube auch schon, daß es einiges gibt, was dafür spricht. Das bisherige System ist schlicht am Ende. Nur von wirklich "freier Entscheidung, wieviel Rente man später haben will" kann doch wohl keine Rede sein, schon gar nicht, wenn man viel Geld für seine Kinder ausgeben muß. Das ist doch alles eine Frage, was man sich leisten kann.

    Leider denken Politiker ja nur in Legislaturperioden und nicht gesellschaftspolitisch relevanten Zeiträumen von (mehreren) Dekaden.
    Das ist genau das wirkliche Problem: diese (gewollte) Kurzsichtigkeit! Zusammen mit dem hohen Einfluß verschiedener Interessengruppen ergibt dies meiner Meinung nach den Hauptgrund für die Verhinderung echter Reformen. Die sind noch nirgendwo in Sicht.

  17. #17
    Mittlerer SpacePub-Besucher
    Dabei seit
    11.10.2002
    Beiträge
    193

    Standard

    Und ob Kinder eine Freude sind lass ich mal dahingestellt sein
    Doch, sind sie. Das kann ich dir als zweifacher Familienvater versichern!

  18. #18
    Tastaturruinierer Avatar von Ghettomaster
    Dabei seit
    16.04.2005
    Ort
    Neuenbürg
    Beiträge
    1.824

    Standard

    Da mach ich aber jeden Tag ganz andere Erfahrungen...

    Als jemand der 15 Kinder in der direkten Nachbarschaft hat wünsch ich mir nicht selten das sich der Erdboden auftut und die Teppichratten verschluckt
    Aber man ist ja tolerant und erträgt das permanente Geschrei und Geblärre. Zum Glück müssen die Kids heutzutage schon um 22.00 Uhr ins Bett und stehen auch erst um 6.00 Uhr wieder auf...

    Und bevor mir jetz wieder irgendwer mit dem Spruch "du warst doch auch mal ein Kind" kommt, ja das war ich, aber ich war nachweislich ein sehr ruhiges Kind.


    CU
    Ghettomaster
    Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger.

  19. #19
    Mittlerer SpacePub-Besucher
    Dabei seit
    11.10.2002
    Beiträge
    193

    Standard

    Aber ich kann dir mit einem anderen Spruch kommen: wenn du selbst Kinder hättest, würdest du das anders sehen.
    Obwohl ich manchmal diese kleinen Racker höchstpersönlich in den Orbit schießen könnte....
    Es stimmt schon, Kinder sind anstrengend. Aber sie geben einem auch viel (ich meine jetzt nur die eigenen Kinder, nicht die aus Ghettomasters Nachbarschaft).
    Allerdings wird oft unterschätzt, wie sehr Kinder (vor allem Kleine wie meine) den Alltag bestimmen und wei viel den Eltern abverlangt wird. Spontane Unternehmungen, abends mal was trinken gehen oder morgens lange ausschlafen kannst du vergessen. Die Knirpse bestimmen dein Leben. Wenn kinderlose Leute nach hause kommen, haben sie ihre Ruhe und können die Füße hochlegen. Das kannste mal schön knicken, wenn di Kinder hast. Das Großziehen von Kindern kann wirklich wahre Knochenarbeit sein: wenig schlaf, viel Lärm, selten Ruhe. Es wird wirklich häufig übersehen, was manche Eltern leisten müssen. Viele müssen ja auch noch nebenbei zur Arbeit. Wenn mir jetzt einer kommt mit so einem scheiß Spruch wie "was willst du, du kriegst doch Kindergeld" , so kann ich nur sagen: 4 Packungen Windeln, ein paar Hipp-Gläser und das Geld ist futsch.

  20. #20
    Warmgepostet
    Dabei seit
    23.02.2003
    Beiträge
    316

    Standard

    Deutschland ist absolut kinderunfreundlich, als Familie zieht man überall die A****karte. Ob es jetzt um den Job der Mutter geht, oder Steuern, oder Betreuung/Erziehung der Kinder geht, oder deren Sicherheit, überall kriegen die Familien den schwarzen Peter zugeschoben. Da ist es natürlich klar dass da keiner mehr Kinder haben will, wieso auch wenn man fürs Kinderkriegen überall bestraft wird?
    Und unsere Politiker vertreten nur ihre eigenen Interessen, also ihr möglichst gutgefülltes Portemonaie--->Lobbyismus. Familien und vor allem Kinder haben aber keine Lobby und werden gnadenlos übern Tisch gezogen. Und der einfache Staatsbürger merkert zwar, kriegt aber nicht seinen allerwertesten och um mal was zu bewegen.
    Ich denke mal dass wir Deutsche entweder einfach aussterben oder irgendwann an unserem Sozialsystem zugrunde gehen um dann von Polen oder Tschechien oder Monaco annektiert zu werden. Schade eigendlich was das deutsche Volk sich so alles gefallen lässt bevor es sich erhebt. Da fällt mir doch spontan der gute Karl Marx ein, der meinte sinngemäß das dass einfache Volk an Trägheit kaum noch zu übertreffen ist. Naja, mal sehen was noch so alles passiert.
    Alles ist wie immer
    Nur Schlimmer
    Mist.

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. bin schon 3 Jahre User und weiß es nicht
    Von Delphini im Forum Vorstellungsgespräche, Grüße & Glückwünsche
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 07.10.2008, 21:55
  2. Gerd ist zurückgetreten.
    Von Loser im Forum Offtopic: Kultur, Politik, Wissenschaft und mehr
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 06.02.2004, 16:22
  3. Gerd tut ´s noch mal.
    Von Loser im Forum Offtopic: Kultur, Politik, Wissenschaft und mehr
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 29.08.2003, 17:50
  4. Ich kenn es, weiß aber nicht von wo
    Von Litchi im Forum Offtopic: Kultur, Politik, Wissenschaft und mehr
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 20.11.2002, 01:03
  5. ich weiß net ob ihr schon mafia hattet
    Von Wilhelm im Forum Games, Software & Technik
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 25.10.2002, 17:03

Als Lesezeichen weiterleiten

Als Lesezeichen weiterleiten

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •