Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen, was die SPOILER angeht. Also bitte vorsichtig weiterlesen
@Haplo: Nun gut, die Irda fand ich auch nicht so berauschend, und Usha war sicher kein sehr spannender Charakter in sich. Aber was sie so richtig interessant machte, war eben die Frage, ob sie nun SEINE Tochter ist oder nicht.
Auch fand ich insgesamt die Charaktere in DoSF viel überzeugender als in WoS. Steel mit seinem Konflikt zwischen Kit als Mutter und ausgerechnet Sturm als Vater - der Kerl war mir einfach sympatisch durch und durch. Dagegen Mina in WoS fand ich einfach nur eine Art "Jungfrau von Orleans-Verschnitt".
Auch von grottemschlechten Ende kann meiner Meinung nach keine Rede sein. Ich fand das gerade gut. Immerhin hat es gezeigt, daß wenigstens die Leute in einer fiktiven Welt fähig sind, auch mal was dazuzulernen. Außerdem haben sie sich nicht "einfach so" verbündet, sondern weil sie eine Führerfigur (nämlich Steel) hatten, mit der sich beide Parteien arrangieren konnten, und weil es WIRKLICH, WIRKLICH wichtig war, sonst wären sie allesamt tot gewesen.
Es war ein würdiges Ende für eine großartige Saga. (Ich habe mich mehrfach gefragt, ob Krynn jetzt mit einem Kender und einem alten griesgrämigen Zwerg als Gottheiten auskommen muß)
Und wäre das tatsächlich das Ende geblieben, hätten also diverse andere Autoren nicht irgendwelche unzusammenhängenden Dinge verzapft, so wäre WoS gar nicht nötig geworden.
Da dem aber nun mal nicht so war, haben eben die Altmeister wieder das Heft in die Hand genommen und mit WoS Krynn wieder in die richtige Richtung geschubst. (Mal ehrlich, die Dragon-Overlords waren ja nicht gerade begeisterungswürdig... Und ich gestehe: Ein Krynn ohne Magie fand ich auch recht besch...eiden. ) Aber eben durch diese Rückkehr (mehr oder weniger) zu den alten Gegebenheiten wird das Ende von WoS zu einem dieser typischen Alles-wird-gut-Happy-Ends degradiert und führt dadurch das Opfer aller Charaktere in DoSF ad absurdum.
Leider wird das (ich betone: meiner Meinung nach) richtig geniale Ende von DoSF durch jegliche Fortsetzung in seiner epischen Wirkung, (ich verwende mal eine hochtrabenden Formulierung) geschmälert, so daß es im Nachhinein in mancher Hinsicht regelrecht sinnlos erscheint.
Außerdem: Ich fand es zwar gut, daß Raistlin in WoS wieder auftaucht und freue mich auch immer, wieder was von den alten Helden zu hören, aber wer will seine Idole schon altern und sterben sehen? Ich für mein Teil hätte mich vollauf damit zufrieden gegeben, daß Caramon und Tika z.B. "glücklich bis ans Ende ihrer Tage" lebten anstatt den alten gebrechlichen, am Stock kriechenden Helden der Lanze bei der Beerdigung beizuwohnen. Da sind alle jung gestorbenen Helden noch wesentlich besser dran. Und auch deshalb fand ich DoSF ein furioses, hoch spannendes und rundum gelungenes Ende der Geschichte.
Bitte versteh mich nicht falsch, ich mag auch WoS sehr gerne. (Auch, wenn es mir oftmals etwas zu düster ist, aber mir gefällt das fünfte Zeitalter eh nicht so gut...) Leider ist es nur manchmal so, daß eine Fortsetzung zu einer in sich abgeschlossenen und runden Geschichte - so gut diese Fortsetzung auch sein mag - die Harmonie und Ausgewogenheit der vorherigen Teile zerstört.
So, ich hoffe, ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrückenIst auch ein bissel länger geworden als beabsichtigt, aber ich hoffe, das macht nichts... Es steckt ja noch massig Diskussionsstoff in dieser Buchreihe B)
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