Ihr Herz begann zu klopfen. Es war ihre Entscheidung und diese Entscheidung war nun nicht mehr rückgängig zu machen, ihr Kopf hob sich um ihn anzusehen, welcher bereits mit nackten Oberkörper vor ihr stand und langsam zu ihr hinschritt. Seine Arme hoben sich und die Hände legten sich auf die Schultern, welche das Nachtgewand, was Lea trug sanft von den Schultern zu schieben. Das Gewand landete sanft auf dem Boden und der volle Mond, der durch die Fenster schien, erleuchtete die nackte Gestalt des Mädchens in ein mystisches blaues Licht. Sanft gingen die groben Hände über ihren Körper hin zur Brust und liebkosten diese. Es war erstaunlich wie sanft solche Hände sein konnten. Nervös hob Lea ihren Kopf und schaute ihm in die Augen er war von diesem grün so angetan das er es nicht mehr aushielt sie anhob und auf das Bett legte.
„Ich kann nicht mehr. Ich begehre dich Lea wie ich noch nie eine Frau begehrt habe.“ keuchte er schweratmend.
„Ich bin hier damit du mich begehrst.“ Entgegnete sie lächeln und zog seinen Kopf zu sich um ihn zu küssen. Der Lord konnte einfach nicht mehr und nahm sie in sich auf und stieß zu etwas trieb ihn dazu sanft zu sein, auf das zu achten was seine Frau wollte und nichts anderes. Und etwas warmes stieg in ihn auf, während er sie betrachtete eine so angenehme Wärme und er fühlte sich so glücklich, befreit und etwas feuchtes lief seine Wange hinab.
„Du weinst.“ Flüsterte Lea und zwei zarte Hände wischten sie weg.
„Ja.“ Nickte er und legte sich neben sie. „Es ist alles so wunderschön gewesen, so befreiend, ich fühle mich so leicht.“ Und sie fühlte sich so unendlich müde, es war keine schwere Müdigkeit wie es in der letzten Zeit war, eher eine erlösende Müdigkeit und daher fiel sie in einen tiefen traumlosen Schlaf.
Donnernd berührten die Hufe den Boden und zeigten kein Zeichen von Erschöpfung, obwohl das Tier von seinem Reiter unerbittlich durch Tag und Nacht gejagt wurde und nur danke eines Erfrischungszaubers noch nicht zusammengebrochen war.
„Alechando ist das wirklich notwendig?“ rief Bri-Len.
„Ja das ist es. Lea macht einen Fehler, wenn sie mit diesem Lord sich vereinigt.“ brummte Alechando. Besorgt blickte Merlinzu seinem Freund, es war nicht die Tatsache das es ein Fehler war, denn das Mädchen erfüllte gerade eine Prophezeiung, es war der Grund warum sie überhaupt hier war. Lea sollte das graue Land befreien und dafür alles geben was sie hatte. Der Verlust ihrer eventuellen Jungfräulichkeit war dafür ein geringer Preis.
„Wann werden wir da sein?“ rief Alechando, seiner Meinung nach mussten sie schon längst die geheime Grenze zum grauen Land überschritten haben.
„Ich weiß was du meinst, wir müssten längst da sein. Und die Burg des grauen Lords müsste auch zu sehen sein, aber ich sehe nichts weiter als eine grüne wiese und außergewöhnlich bunten Blumen.“ Erstaunt zügelte Merlin sein Pferd. „Wir sind bereits im grauen Land. Lea hat bereits vollendet was ihr prophezeit wurde.“ Alechando stoppte sein Pferd.
„Dann suchen wir nach Lea. Ich hoffe sie ist noch hier.“ Er stellte sich leicht in den Sattel und drehte seinen Kopf. Erst entdeckte er nichts doch dann sah er etwas rotes, welches im Wind wehte, es war eindeutig die Farbe ihres Haares. „Schau dort.“ Er stieg von seinem Pferd und lief auf dieses rotes etwas zu. Noch während dieser Mann lief, erhob sich jemand aus dem Gras, nackte Haut leuchtete auf und rotes haar wehte leuchtend im Wind. Es war Lea und deren grünen Augen sahen sich verwirrt um.
„Wo, wo bin ich?“ fragte sie sich und erblickte Alechando, welcher freudestrahlend auf sie zu lief.
„Lea. Was bin ich froh das es dir gut geht.“ Er umarmte das Mädchen stürmisch und wollte es nicht mehr los lassen. Ihre Hände hingen aber verwirrt auf seinem Rücken.
„Alechando.“ flüsterte sie und Tränen liefen ihr die Wangen hinunter, sie war unendlich erleichtert ihn wieder zu sehen, den welchen sie so sehr liebte.
Der Tag war noch jung und Lea stand in einem langen Kleid im privaten Garten Alechandos. Eine schwere Entscheidung lag nun vor ihr und sie war sich unsicher.
„Wann wirst du gehen?“ Der junge König trat zu ihr. Sie schwieg und schaute hinauf in den Himmel.
„Er ist so wunderschön blau.“
„Was meinst du?“
„Der Himmel. Dein Land ist so voller Farben, wenn an meine Welt denke, schmerzt mein Herz, denn ich weiß wie grau und eintönig es ist.“
„Aber du musst gehen.“ Seine Stimme klang brüchig, wie schon so oft fiel es ihm schwer in der Gegenwart von ihr seine Gefühle in Griff zu haben. Er sah wie Lea ihren Kopf senkte und still blieb. „Hey du musst doch gehen oder nicht? Du hast die Prophezeiung erfüllt Lea, dir bleibt gar nichts anderes übrig.“ Seine Stimme wurde lauter. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
„Ich will aber nicht. Alechando, ich will hier bleiben bei dir, denn ich liebe dich.“ gestand sie mit leiser Stimme.
„Dann bleib. Lea bleib bei mir.“ Er trat an sie heran und hob ihren Kopf, damit er in diese wunderschönen grünen Augen blicken konnte. „Ich denke es ist deine Entscheidung Lea, wenn du es wolltest wärst du schon längst zu Hause in deiner Welt. Meinst du nicht auch?“ Tränen standen schon wieder in diesen Augen, aber ihr Mund lächelte.
„Ich bleibe. Ich möchte nicht mehr zurück.“ Gab sie lächelnd zurück. Er konnte sein Glück kaum fassen. Lea blieb hier nie wieder würde er Angst haben sie los lassen zu müssen, sie weg lassen zu müssen. Alles passierte dann auf einmal, seine Leidenschaft, seine Sehnsucht übermannten ihn, übermannten Lea, so das sie sich kaum gegen ihn erwehren konnte.
Es vergingen Tage, Wochen, Monate. Das Problem mit den Räubern wurde schlimmer und letzten Endes wurde auch die königliche Burg bedroht. Die Wachen waren verdoppelt worden. Merlin grübelte über Möglichkeiten die Burg zu schützen oder auch zu verteidigen und wenn es zum Äußersten kommen würde auch die Räuber direkt zu bekämpfen. So blieb ihm kaum noch Zeit um sich um Amalia zu kümmern und noch weniger viel ihm die Veränderung Leas auf. Welche ständig müde war und morgens war auch ihr übel. Aber Amalia bemerkte es.
„Du solltest dich einmal untersuchen lassen, das geht schon seit einer geraumen Zeit so.“
„Wenn das Frühlingsfest vorbei ist. Alechando möchte mich offiziell als seine Geliebte vorstellen.“ lächelte Lea verliebt. Sie war glücklich. Alechando überhäufte sie mit Komplimenten und kleinen Geschenken und vielen Komplimenten. Er war so glücklich, das es sich auf sein Land auswirkte. Es blühte richtig auf, trotz der Bedrohung durch diese gefährliche Räuberbande. Amalia betrachtete ihre Freundin eingehend.
„Sag einmal habt ihr du und Alechando schon des Bett miteinander geteilt?“ Lea wurde sofort rot und räumte einige Bücher ein.
„Wie kommst du denn darauf?“
„Es ist zwar nicht schicklich das sich eine Frau mit der Sache des Bettteilens auskennt, aber die Bücher hier waren sehr ausführlich und nun komm mit Merlin muss dich untersuchen.“ Gnadenlos zog die Prinzessin das Mädchen zum Hofzauberer und drängte ihm Lea zu untersuchen, was er auch eingehend tat.
„Nun nach all den Symptomen und den Schwingungen in deinem Bauch bist du guter Hoffnung.“ stellte er fest.
„Schwa... Schwa.... Schwanger?“ Stammelte Lea perplex, das ging ja schnell.
„Du bekommst ein Kind.“ Amalia drückte Lea glücklich.
„Aber. So schnell wollt ich doch kein Kind haben.“ Immer noch vollkommen verwirrt setzte sich Lea erst einmal auf eines der Sofas.
„Alechando muss davon erfahren. Dir ist klar das er dich so schnell wie möglich heiraten wird.“ Erklärte Merlin. Lea wurde bleich und rannte erst mal davon, direkt an Alechando vorbei, welcher gerade die Bibliothek betrat um Merlin einige wichtige Dinge im Bezug der Räuberbande zu befragen.
„Was ist mit Lea los?“
„Nun Alechando. Ich denke Amalia sollte es dir erklären.“ lächelte Merlin und nickte seiner Geliebten zu.
„Majestät, ich darf ihnen die frohe Botschaft mitzuteilen das Lea sich in guter Hoffnung befindet.“ Alechando brauchte eine Weile bis ihm klar wurde was Amalia meinte.
„Ihr meint, sie bekommt ein Kind? Von mir?“ Er sprang auf. „Wo ist sie? Ich muss sie sprechen.“
„Ich denke sie wird sich für das Frühlingsfest einkleiden.“ Überlegte die junge Frau.
„Gut ich gehe zu ihr.“
„Wartet Majestät sie wird sich in der Gesellschaft der anderen Hofdamen einkleiden.“ warnte Amalia doch der König hörte gar nicht auf sie und war bereits weg.
„Nun er wird sich jetzt durch nichts mehr aufhalten lassen. Lass ihn Amalia.“ Merlin hielt seine Liebste zurück. „Wir sollten uns auch für das Frühlingsfest vorbereiten.“
Lea drehte sich in ihrem leichten Frühlingskleid. Und bemerkte ihn erst als er vor ihr niederkniete.
„Ich habe soeben erfahren das du ein Kind von mir erwartest. Ich hätte dich schon längst fragen sollen, willst du meine Frau werden?“ sprudelte es aus ihm heraus. Er nahm ihre Hand in die seine und blickte sie abwartend an. Lea empfand es als ziemlich peinlich hier öffentlich in der Umkleidekabine gefragt zu werden, aber ihre Antwort wäre auch an einen anderen Ort nie anders ausgefallen, vielleicht hätte sie anders geantwortet, als nur einfach genickt, aber auch dann wäre ein Ja aus ihrem Mund entkommen. „Wir geben es noch heute auf dem Frühlingsfest bekannt. Das Land bekommt eine Königin.“ Man konnte regelrecht sehen wie der König noch glücklicher wurde, denn bald hatte er eine Familie.
Abermals vergingen einige Wochen, Alechando bestand darauf das sich Lea schonte, doch sie, sich inzwischen daran gewöhnt weigerte sich. Nur auf einen Kompromiss ging sie ein, nämlich das sie keine Leitern mehr hinaufsteigen würde. Doch dann geschah eines Tages wovor ein jeder Angst hatte die Räuber griffen an. Der Angriff kam als sich Lea gerade in der Schneiderei befand um ihr Hochzeitskleid anzuprobieren. Es war fast fertig, denn in drei Tagen sollte die Hochzeit sein. Es war wunderschön in sanften beisch gehalten, verziert mit kostbarer Stickerei und es stand ihr hervorragend, dann erklangen die Alarmglocken und die Schneiderinnen zuckten zusammen. Lea lief sofort an eines der Fenster und schaute hinaus.
„Dir Räuber greifen an.“ Stellte sie fest und es waren viele, eine ganze Armee.
Es wurde ein harter Kampf, denn die Räuber kämpften wie Berserker, anscheinend hatten sie sich im Wald gut vorbereitet und so gelang es ihnen auch in das Burginnere zu gelangen.
„Schnell verriegelt die Tür.“ Befahl Lea geistesgegenwärtig. Mit Stühlen, Tischen und anderen Einrichtungsgegenständen wollte man es den Leuten nicht einfach machen hier einzudringen. Doch sie schafften es und es waren grauenvolle Leute, stanken furchtbar und waren gekleidet in Lumpen. Knurrend schauten sie sich um und zeigten sofort auf Lea.
„Das muss die Kleine sein von welcher der Hauptmann sprach.“ Schon griffen grobe Hände nach ihr.
„Fasst mich nicht an.“ Mit einem eisernen Kerzenständer lies sie die Männer auf Abstand halten, aber ein starker Schwerthieb einer dieser Männer lies den Kerzenständer in die nächste Ecke fliegen und Lea kurz vor Schmerzen aufkeuchen. Dann griffen wieder Hände nach hier und zerrten sie hinaus auf den Hof, wo der Kampf entflammt war.
„Ich hab sie Chef.“ Rief einer der Halunken und schubste das Mädchen in die Arme eines besser gekleideten Mannes.
„So hab ich die zukünftige Königin.“ knurrte er zufrieden und achtete nicht weiter auf die Versuche des Mädchen sich loszureisen. Er griff sie hart und legte mit geschickter Bewegung einen Dolch an ihren Hals. „König hör zu.“ Rief er dann laut und von irgendwoher trat Alechando vor, hinter ihm Merlin. Der junge König wurde blass als er Lea in der Gewalt des Räuberhauptmannes sah. „Ich habe hier deine zukünftige Königin in der Gewalt ergebe dich und ihr wird nichts passieren.“ Alechando schluckte hart und in seinen Kopf wirbelten alle Gedanken herum. Das durfte nicht passieren Alechando durfte sich nicht ergeben, dann wäre alles umsonst und das Land würde in Düsternis verfallen, dann fiel ihr etwas ein.
„Ihr glaubt doch nicht das der König so dumm ist.“ Lachte sie auf. Ihr Ton war genau richtig, entsprach aber nicht ihrer inneren Angst.
„Was?“ Verwirrt lockerte der Hauptmann seinen Griff, was wollte dieses Mädchen damit ausdrücken?
„Ganz einfach. Seine Majestät Alechando, hat seine Liebste bereits an einen sicheren Ort gebracht und mich engagiert hier etwas Königin zu spielen. Ich bin nichts als ein einfaches Bauernmädchen, das schön genug ist um Königin spielen zu können.“ Immer noch war ein Lachen von ihr zu hören, die Angst in ihrem Magen versuchte ein anderes Ventil, als sie es nicht zuließ Überhand zu nehmen.
„Stimmt das?“ Fragte er wütend zu Alechando, welcher nickte.
„Ja das stimmt.“ Er hatte die Taktik Lea’ s sofort erkannt und versuchte so ihr Leben zu retten. Der Hauptmann ärgerte sich, das sah man ihm deutlich im Gesicht an und stieß Lea mit einem gemeinen Schlag in die Magengrube nach hinten. Zur gleiche Zeit hatte Merlin, welcher unbemerkt hinter Alechando leise Worte gesprochen hatte, lies einen Zauber los und schaffte es somit die Gegner lahm zu legen. Als dies geschafft war eilte der König zu seiner Liebsten, welche sich vor schmerzen den Bauch hielt.
„Lea alles in Ordnung mit dir?“
„Ich weiß nicht. Mir tut mein Magen so weh.“ Keuchte das Mädchen und versuchte aufzustehen, aber ein Schmerzenslaut lies sie wieder in sich zusammensinken.
„Warte ich bringe dich in meine Gemächer.“ Er hob Lea auf seine Arme und blickte sich nach Merlin um. „MERLIN!!!“ brüllte er. Der Hofzauberer zuckte zusammen, wenn sein enger Freund so sehr laut wurde musste etwas passiert. Er eilte hinter Alechando her.
Es war ernster als zuerst angenommen. Amina war geholt worden und auch eine alte aber erfahrene Amme und Alcheando nach draußen geschickt worden. Nach einer schier endlosen Zeit trat Merlin mit einem traurigen Blick heraus.
„Sie hat es verloren. Der Schlag im Magen war schuld.“ Flüsterte er nur.
„Was ist mit ihr?“ War sein Gesicht schon blass, war er noch bleicher geworden.
„Lea ist noch sehr schwach, aber sie wird wieder.“
„Kann ich zu ihr?“ Merlin schüttelte den Kopf, Lea wolle alleine sein, es war auch für sie ein Schock das Kind verloren zu haben und wollte niemanden sehen. Selbst Anima ging nach langem Zögern.
Was nun? Wollte sie noch Alechando gegenüber treten, nachdem sie ein Kind verloren hatte? Wollte sie noch hier bleiben? Eigentlich war es ihr lieber zu fliehen vor all dem. Ihre Welt war zwar grau und eintönig, aber dort gab es keine Probleme und dort konnte sie allein sein. Noch etwas schwach kletterte Lea in aus dem Bett und trat in den Garten.
„Bring mich nach Hause.“ rief sie laut. Sofort erschien das leuchtende Schimmern und das androgyne Wesen, welches ihr schon einmal im Grauen Land erschienen war, gab sich zu erkennen.
„Bist du dir sicher?“ Fragte es mit seiner wohlklingende Stimme.
„Ja ich bin mir sicher. Ich möchte hier nicht sein. Hier wo ich so etwas wertvolles verloren habe.“ Das Wesen sagte nichts weiter, nichts das es egoistisch gegenüber ihren Freunden war, nichts das auch Flucht nichts helfen würde eines Tages müsste sie sich allem gegenüberstellen.
„Es ist dein Wunsch und ich erfülle ihn dir.“ Nickte es nur und erfüllte Lea’ s Wunsch nach Flucht.
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