Also ich kann mir durchaus vorstellen, wie du dich fühlst. Als ich mit dem Studium fertig war und mich eigentlich auf’s Geldverdienen gefreut habe, war die Aussicht, denselben Job 40 Jahre lang zu machen, doch sehr erschreckend. Mittlerweile gehöre ich schon fast 5 (?) Jahre zur arbeitenden Bevölkerung und muss sagen, daß ich mich an die Routine gewöhnt habe. Der Job ist erträglich, wenn er auch nicht immer Spaß macht oder gar die Erfüllung aller Kinderwunschträume ist. Dazu muss ich aber sagen, daß ich nie einen besonderen Berufswunschtraum hatte und eigentlich zufrieden bin, wenn ich halbwegs Geld verdiene, ohne mich sonderlich verbiegen zu müssen. Ich bin eben diesbezüglich konservativ und ganz und gar nicht karrieregeil. – Meine Selbstverwirklichung suche ich jedenfalls nicht im Job...
Aber zurück zu dir. Wenn du schon mal soweit bist, daß du weißt, daß dich das, was du machst, nicht ausfüllt und dich schon bezüglich anderer Sachen informiert hast – scheint es mir doch so, als wüsstest du schon, was zu tun ist. (Mann, bau ich heute mal wieder Sätze).
Ich meine, du hast dir alles überlegt und stehst jetzt vor der Entscheidung, deine Überlegung in die Tat umzusetzen. – Ich gehe mal davon aus, daß du dir in deinem Alter (ich sag mal, „unserem Alter“, klingt nicht so negativ) darüber im klaren bist, was, insbesondere finanziell, auf dich zukommt. Und du wirst dich ja wohl auch mit dem potentiellen Studium gründlich befasst haben. – Wenn nicht, dann rede unbedingt vorher noch mit Leuten, die dein Wunschfach bereits studieren. Professoren machen meist nur Werbung, das hilft dir vermutlich nicht wirklich. – Wenn du das aber finanziell packen kannst, würd’ ich sagen, versuch’s einfach. Sonst ärgerst du dich den Rest deines Lebens, daß du es nicht wenigstens ausprobiert hast. Und wenn nicht jetzt, wann dann?
Und wenn das Studium bzw. überhaupt ein Studium doch nicht das richtige ist, hast du ja bereits eine Ausbildung und Berufserfahrung, um wieder einen Job zu finden (oder ist das mit der Stellenknappheit bei euch auch so extrem wie bei uns in Sachsen?)
Ich weiß nicht, ob das jetzt irgendwie hilfreich war – auf jeden Fall ist es Anteilnahme.
Ansonsten will ich natürlich auch nicht schuld sein, irgendjemandem zu irgendwas falschen geraten zu haben. Entscheiden musst du’s am Ende sowieso alleine...![]()
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