diese ent-folge unterstütze die in den letzten folgen steil nach unten deutende qualitätskurve. ich weiß nicht mal, warum ich mir dieses unerträglich schlechte, von vorne bis hinten berechenbare und deshalb enorm langweilige machwerk überhaupt bis zum ende ansah.
vielleicht hoffte ich auf einen dramatischen schluss. darauf, dass der ansatz, einer schmutzigen lüge im dunkeln, um seine eigenen interessen zu wahren, entsprechend schmutzig weitergesponnen wird. darauf, dass mayweather irgendwann mal mehr bringt als naive hilfsschüler-ausbrüche, die ihm wie mir wahrlich die tränen in die augen treiben. mir allerdings nicht aus tiefstem mitgerissensein, sondern deshalb, weil sie diesem charakter nichts wesentlich positves hinzufügen, sondern ihn noch schwächer und überflüssiger wirken lassen. zu beurteilen, obs allein am können des schauspielers oder eventuell an dem der drehbuchautoren liegt, fällt mir schwer. ich denke, beides kommt hier zusammen. diese folge zeigte das überdeutlich.
fähige autoren würden es möglicherweise schaffen, aus dem eigentlich interessanten charakter des in der sternenflotte gestrandeten nomadenkindes mehr rauszuholen als das übliche geschniefe über ehrencodex und die gute alte zeit. wozu mayweather dauernd den gutmenschen raushängen lassen? wozu ihm diese rolle in "familienbande" nochmal so dick aufs charakterprofil schmieren, nur um seine vernünftige distanz zum bösmenschen zu verdeutlichen? den bösmenschen, den er natürlich am schluss von der bösigkeit seines bösmenschentum überzeugt.
als mayweather den bösen bub über funk erklärt, wie sehr er sich doch auf dem holzweg befindet, war die folge für mich eigentlich bereits gestorben. nicht nur, dass er das überhaupt macht (wie oft durften wir dergleichen bereits erleben?), sondern hauptsächlich wie ers tat, bewegte meine inneren organe mehrmals, sich ekelerregt zusammenzuziehen. da stapft er ehrenvoll mimend ums pult, beäugt vom stolzen papa archer, als ob er gerade zur mündlichen nachprüfung geladen ist und ihm der entscheidende gedankensprung zum thema " der mensch ist gottes zier" durchzuckt.
auaaua, das tut so weh. hier zeigt sichs: der text wirklich unterdurchschnittlich schlecht. sowas wär sogar mir mit 12 aus der feder gefleucht. und der schauspieler, fast als ob er der qualität des textes entsprechen wollte, schlicht zum weggucken.
wir lieben zuschauer sollen uns dabei natürlich freuen, denn dieser wortwechsel steuert auf das ungemein überraschende, von dramatik nur so pulsierende ende hin.
übrigens, hat einer von euch sich bei der szene, als mayweather seine good vibrations in den kampf auf den frachter funkte, vielleicht auch die frage gestellt, warum die außerirdischen plötzlich feuerpause einlegen und dem bösmenschen erstmal zeit für ein gemütliches schwätzchen mit dem gutmenschen gewähren?
selbst wenn man erklärungsversuche dafür findet -mir fallen selbst welche ein- machts das nicht besser. denn die hierbei angewandte überdeutliche rollenverteilung, aufgesplittet in ganz klar schwarz und weiß, ganz klar gut und böse, ganz klar stark und schwach, zeigt wiederum, welch feuerwerk der ideenlosigkeit hier über den bildschirm sauste.
bitte bitte, nicht wieder das argument verbraten, es handle sich bei ent doch um eine unterhaltungsserie und man kann bzw. darf ja nicht... selbst unterhaltung hat das recht, ein gewisses niveau zu enthalten. eines, das sich nicht ausschließlich auf der ebene einer neuen folge von "alarm für cobra 11" bewegt. natürlich ist es nicht angebracht, ent mit ds9, b5 oder fs zu vergleichen. doch eins ist klar: keine dieser serien bot jemals so schlechte unterhaltung, wie es ent momentan in der ersten staffel tut.
den starken druck zur veränderung, welcher sich am kurs der kommenden dritten staffel bemerkbar macht, kann ich mittlerweile sehr gut nachvollziehen. hoffentlich machen die schöpfer dieser serie dabei nicht dieselben fehler, nur in anderem gewand.
Als Lesezeichen weiterleiten