Erst einmal Danke fürs Verschieben. Ich wusste nicht, dass man in diesen Thread auch "altmodische" Comics posten kann.
@ wu-chi
Ich war und bin eigentlich kein Comic-Leser. Nur Entenhausen war und ist meine Comic-Heimat. Deshalb schockierte es mich auch, was in den letzten 2 Jahrzehnten daraus wurde. Ich lese inzwischen nur noch das LTB und erspare mir das MM-Heft, mit seinen fast wöchentlichen Furzkissen und Manga-Maus-Comics. Leider wurden inzwischen fast alle anderen Reihen eingestellt, wie das geniale "Goofy-Album", "Donald Duck Taschenbuch" oder "Ein Fall für Micky". Somit bleibt quasi das LTB als Trost übrig. Nur waren schon die LTBs ab Anfang der 80er nicht mehr das Gelbe vom Ei. Aber bis in die frühen 90er hinein bot das LTB für relativ wenig Geld viel Lesevergnügen. Was uns seit einigen Jahren jedoch vorgesetzt wird, ist ein Wahnsinn.
Speziell die Micky-Comics sind an ******** nicht mehr zu überbieten (oder heißt das unterbieten?). Nachdem ich die Micky-Storys genau so gerne las wie die Duck-Storys, bin ich davon besonders verärgert. Du würdest Micky jedenfalls nicht wiedererkennen! In kurzen Hosen läuft ein völlig debiler Maus-Klon rum und hampelt sich durch grässlich "gezeichnete" Pseudo-Geschichten. Grauenhaft, einfach nur grauenhaft.
Das Problem an der Sache ist wohl das: Natürlich ist ein Verlag ein Unternehmen wie jedes andere auch und muss betriebwirtschaftlich sinnvoll handeln. Dazu gehört leider, wie von dir angemerkt, das Anbiedern an den Zeitgeist. Anscheinend ist man zu dem Ergebnis gekommen, dass die Leserschaft nicht mehr im Stande ist, einem stringent erzählten Plot zu folgen, der über die enorme Komplexität eines Britney Spears-Videos ("I love you, lalalaaaa") hinaus geht und sich über mehr als etwa 30 Seiten erstreckt. Anspruchsvolle Witze oder satirische Spitzen sind ebenfalls verpönt. Von guten Zeichnungen ganz zu schweigen.
Als Konsument kann ich darauf nur so reagieren: Ich kaufe es und akzeptiere stillschweigend die Inhalte des Comics. Oder ich kaufe es nicht und setze die nach unten gerichtete Qualitätsspirale noch schneller in Gang. Als letzter Ausweg gilt, dem Verlag die Meinung mitzuteilen. Wobei die Konzernzentrale natürlich in Dänemark sich befindet und die deutsche Tochtergesellschaft wohl nur wenige Einflussnahmen in Hinblick auf Auswahl der Comics hat. Doch bevor ich mich dazu entschließe, den Faden zu den Disney-Comics entgültig zu durchtrennen, will ich noch einmal laut aufschreien.
Und das sagt einer, der seit 31 Jahren, also Zeit seines Lebens, Duck&Co über alles liebt und über 1000 Hefte und Bücher sein Eigen nennt.
Ach ja: Würde mich ehrlich freuen, den einen oder anderen hier für unsere Sache zu gewinnen.
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