N'abend,
ich war für 'nen Moment am Überlegen, ob ich meinen Kommentar schreibe, ohne die Meinung anderer zu deinem Text zu lesen. Gut, dass ich's nicht gemacht habe. Sonst wäre ich jetzt noch davon ausgegangen, dass der für meinen Geschmack schleppende Erzählstil deiner Geschichte ein Ausrutscher ist, anstatt ein absichtlich mit 'rein gebrachtes Mittel für den richtigen Effekt.
Mag sein, dass ich dir Unrecht tue, indem ich die Geschichte mit 'ner anderen vergleiche. Kunst ist individuell, und nicht mit anderer Kunst auf eine Ebene zu stellen, auch nicht für einen Vergleich. Ich tu's trotzdem.
Ich hab' beim Lesen der ersten Absätze den Eindruck bekommen, ich hätte "Sansibar oder der letzte Grund" vor mir, ein Buch, in dem mir der Autor 'ne depressive Stimmung beschreibt; eines, in dem ich unter anderem Kälte, Härte und Erschöpfung erfahre. Das ist nicht mein Geschmack, von derart Negativem halte ich wenig. Im Gegensatz zu "Sansibar oder der letzte Grund" ändert sich das im letzten Drittel deiner Geschichte, die Handlung wird spannend, und du treibst sie anscheinend schneller voran als zu Anfang der Story. Der junge Mann, der "Geschäftspartner" des Alten wird, bringt mir 'ne schöne Prise Würze in das Finale.
Das gefällt mir zwar, wird aber dadurch in den Hintergrund gegrängt, dass du's meiner Meinung nach mit Aufzählungen, Relativsätzen und den mehrmals wiederholten Satzteilen übertrieben hast. Die lassen den Text besonders während des geilen Endes schwer verdaulich erscheinen.
Alles Weitere, was ich jetzt schreiben könnte, hat Mara schon auf den Punkt gebracht: "Ein tolles Beispiel dafür, dass man keine Weltraumschlachten und Superhelden braucht", und ich ergänze mal frei, "um Science Fiction zu produzieren."
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