Wunderbarer Film! Die Kritik der Presse ist hier in Deutschland sehr einseitig. Antisemtische Tendenzen kann man dem Film nur vorwerfen, wenn man ihn sehr böswillig betrachtet, bzw. der biblischen Vorlage schon Antisemitismus unterstellt: es werden immer wieder Juden thematisiert, die eben nicht der Masse folgen und gegen die Kreuzigung sind. Überhaupt, als Göbbels rief "Wollt ihr den totalen Krieg" habe auch alle "Ja, hier, ich bin ein Idiot" geschrien - ob alle es wirklich wollten, darf bezweifelt werden.

Die Gewaltdarstellung finde ich nicht überzogen, sondern konsequent: endlich wird einmal mit dem typischen Hollywood-Jesus aufgeräumt, der hier und da ein paar dezente Blutströpfchen blutet. Das einigen Menschen mal ein wenig die Augen geöffnet wird, wie das damals geschehen sein soll, halte ich für positiv. Eine Kreuzigung samt vorangegangener Geißelung ist nun einmal eine sehr häßliche Geschichte.

Die dazugedichteten Elemente (Satan, Teufelskinder) finde ich nicht weiter störend, außerdem verändern sie den Kern der Message nicht: "Liebe auch deine Feinde." Wie Jesus quasi auf sein Schicksal zukriecht, ist schon sehr gut in Szene gesetzt.

Ich halte den Film eben wegen der Kontroverse und der drastischen Darstellung für einen Meilenstein, da er die Sichtweise vieler Menschen, gleich welchen Glaubens, auf die Jesus-Geschichte verändern wird. Ich find' ihn -auch technisch- super. Mit Scorceses Interpretation (eigentlich eine Romanverfilmung) der beste Beitrag zur Passionsgeschichte!
Wen's interessiert, hier mein ausführliches Review.