Ich hab den Film bis auf vielleich 15 min. gesehen (und die fehlen mir ausgerechnet bei der zweiten Hälfte der Geißelung) und ich muss mich meinem Vorredner Folkyn anschließen. Er ist beeindruckend.

Anfangs dachte ich, ein ganzer Film mit Untertiteln?
Aber jetzt im Nachhinein muss ich sagen, es hatte ein gewisses Etwas. Die Stimmung kam irgendwie anders rüber. Besser.
Der Film ist brutal und grausam, aber ich denke, dass es so war. Soll heißen. Das ganze kommt ziemlich realistisch rüber.
Ich hatte noch Bedenken, ob meine Magennerven das aushalten, aber es ging.

Leider musste ich mir wieder einstehen, dass die Lehre Jesu "Vergib deinen Feinden" (frei zitiert) bei mir nicht gefruchtet haben.
Diese drei Römer hätte ich *wurschteln* können. Ich meine, wie blöd muss man sein? Immer wieder haben sie auf Jesus eingeprügelt. Als ob ein so geschundener Mensch durch Schläge besser motiviert wird.
Aber das traurige ist, solche Menschen gibt es heute noch.

Die ganze negative Presse kann ich nicht nachvollziehen. Ich weiß auch nicht, wo der Film antisemitisch sein soll.

Auch der Vowurf, dieser Film stelle das Christentum in einem falschen Licht dar, verstehe ich nicht.
Der Film zeigt eben NUR die Leidensgeschichte Christi – nicht sein ganzes Leben. Und trotz allem, was ihm angetan wurde, vergibt er seinen Sündigern. Die Lehre vom Vergeben kommt hier doch durch.

Ob gewisse Grundkenntnisse zum besseren Verständnis des Films notwendig sind?
Ich denke ja. Diesen Eindruck hatte ich zumindest auf einem anderen Board.

@Bloodthirst,
das mit dem Erdbeben erkläre ich mir so:
Die jüdischen Priester haben Jesus doch aufgefordert, er solle doch den Tempel niederreißen, da er das im Vorfeld behauptet hat.
Und jetzt, als Jesus am Kreuz hängt, wurde der Tempel durch ein Erdbeben zerstört oder zumindest stark beschädigt.
Das sollte den Priestern zu denken geben und ich finde laut Gesichtsausdruck hat es das auch.
Den Regentropfen als Träne des Himmels zu deuten finde ich sehr schön.

zum abschluss: heute stand in der zeitung das in süd amerika ein pfarrer während der vorstellung an einem herzinfarkt gestorben ist. macht dann schon 2 tote durch 'die passion christi', ob wohl ein auf die idee kommt mr. gibson wegen mordes anzuklagen?
Och Nö, bitte hier nicht auch.
Das ist doch alles nur Publicity.
Wissen wir, vie viele Menschen weltweit im Kino sterben?
Muss das jetzt an diesem Film festgemacht werden? Klar, weil’s gut kommt.


Jedenfalls ist (der weibliche) Satan und wie er gemacht ist wohl das schönste/ästhetischste was ich in letzter Zeit so gesehen habe filmisch.
Eigentlich wollte ich motzen, weil ich es ne Sauerrei finde, dass der Satan weiblich ist.
Klar, wir Frauen sind der Grund allen Übels. Lilith hat sich Adam widersetzt, Eva hat Adam mit dem Apfel verführt.... und der Teufel steckt sowieso im Weib.... Und jetzt ist bei Gibson Satan auch eine Frau. *seufz*
Aber ich finde, sooo weiblich ist der Satan nicht. Zumindest nicht am Anfang als es (Satan) versucht Jesus zu beschwatzen. Hier finde ich Satan herrlich geschlechtslos.
Diese Szene hat mir sehr gut gefallen. Diese Verzweiflung, die dort ausgestrahlt wird. Man mekrt, dass er Angst hat, vor dem was kommt.

Hey, ich hoffe die Schlange war nicht echt!

Was mich furchtbar erschreckt hat, war dieser ... ich sag mal „Schulddämon“, der Judas heimgesucht hat. Uff, hab ich mich erschrocken.
Ich denke diese goldenen Augen sollen das göttliche in Jesus wiederspiegeln. Fand diesen Effekt eigentlich ganz gut.

Also ich bin nicht 100 % bibelfest, aber wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, dann ist der Film sehr gut umgesetzt. Auch diese Stürze beim Kreuzgang. Ich glaube nicht, dass dort etwas unnötig in die Länge gezogen wurde.
Auch die Wasserfontäne aus der Brust kam mir nicht übertrieben vor.
Der „Blutfluch“ musste ja raus, aber ansonsten wüsste ich nicht, was da hinzugedichtet oder weggelassen worden wäre. Bei Gelegenheit werde ich die Passion noch mal nachlesen.

Die Sache mit dem Tisch fand ich jetzt etwas befremdlich, aber letztendlich haben diese Rückblenden, den Film etwas "aufgelockert".
In diesem Film werden Emotionen ohne große Worte gezeigt.
Sehr berührt hat mich die Szene als Jesus stürzt und Maria zuerst nicht hingehen will, dann diese Rückblende hat und dann doch zu Jesus geht und sagt "Ich bin ja da."
Die SlowMotion trägt auch viel zur Stimmung des Films bei.

Bewerten wie z. B. Fluch der Karibik kann ich den Film nicht. Und ich will es auch nicht.
Er ist einfach beeindruckend.

Ob man ihn gesehen haben muss?
Nunja, grundsätzlich MUSS man keinen Film gesehen haben.
Für jemanden mit gewissen Grundkenntnissen der Materie und keinem Brett vorm Kopf oder selbigen mit Voruteilen gefüllt, kann ich den Film nahe legen.
Den anderen eher nicht.