Ich zerhack das mal ...
Es gibt in der Tat einiges vom ersten Teil, was man auch im dritten wieder sieht. Da verhält es sich aber genau chronologisch umgekehrt. Nicht im einser wurden Spuren in den dreier gelegt, sondern im dreier wurden mögliche offene Angriffspunkte aus dem einser aufgegriffen, und das mehr schlecht als recht.Zu es war nie als Triologie geplant: Warum kam dann der Traiman im ersten Teil vor? Ohne die Fortsetzungen wäre er überflüssig und seine Aussagen aus Teil 1 nicht zu verstehen.
Ich habe es schon zweimal erwähnt. Ja Matrix spielt mit religiösen Riten und Mythen. Ja Matrix spielt mit Esoterik. ABER: Der erste Matrixfilm stellt alles dies auf eine wissenschaftlich erklärbare Basis, da diese Dinge *nur* in der Matrix ablaufen. Die Namen sind eine schöne Idee, mehr aber auch nicht. Mit dem Transfer der Esoterik in die reale Welt wird auch die in sich schlüssige Logik des ersten Teils absolut zerschlagen.Zu Matrix wird plötzlich religiös: Das war der erste Teil auch schon.
Neo als Auserwählter, als Retter der Menschheit, Nebukadnezar, Zion, Orakel kam da doch auch schon vor. Wen das stört dürfte de nersten dann auch schon nicht mögen.
Das Ende war eben ein Zwitter. Nicht offen genug, um nicht als Happy End durchzugehen, aber zu offen, um eine gewisse filmische Befriedigung zu hinterlassen. Ich habe nichts gegen offene Enden, in manchen Filmen können die prima passen. Aber gerade dieser Drall, den dieses Ende in ein Happy End hat, stört mich. Friede, Freude, Eierkuchen. Halt nicht ganz, aber alle Menschen, die wollen, dürfen aus der Matrix raus. Die Matrix sieht aus wie Teletubbieland (oder Windows XP wenn mans frisch installiert), Zion überlebt und Friede zwischen Mensch und Maschine. Hossa. Wo bleibt da das offene Ende? Für mich scheint es so zu sein, als hätte das Management gerne ein absolut verkitschtes Hollywood-Ende hintenrangeschraubt, aber die Filmmacher konnten ein komplettes abkitschen noch verhindern, mussten aber Kompromisse eingehen. Genau den Eindruck hat es, ein schnelles, zu einfaches Ende zu sein - ohne Twist, ohne Turn, straight forward.Zum "dummen offenen" Ende: Ich möchte ja nicht wissen was fürn Geschrei über platte Hollywood-Happy-Ends hier gewesen wäre, wenn die Menschheit gerettet und die Matrix zerstört worden wäre.
Ich persönlich finde ein offenes Ende das Raum für Spekulationen und für unterschiedliche Sichtweisen lässt sehr angenehm.
Über was sollten wir uns denn sonst hier streiten?
Edit:
@cornholio:
<font class='spoiler'>Nicht ganz richtig. Neo brauchte sehrwohl einen Stecker, um einzujacken. Allerdings waren sein Körper und sein Geist zum Zeitpunkt des Wechsels vom Reloaded auf Revolutions getrennt. Nebenbei befand sich Neo während seines Komas nicht in der Matrix sondern in einer Zwischenverwurschtelung, die die Wachowskis brauchten, um diese komische Entwicklung überhaupt erklären zu können.</font>
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