Ein Thread über Dead Like Me war ja schon lange fällig.
Ich habe jetzt alle bisherigen 10 Folgen von Dead Like Me gesehen und kann nur sagen: genial.
Claudia Kern beschreibt die Stimmung schon sehr gut.
Diese Serie macht einfach Spass. Georges Erkenntnisse im Voice-Over sind IMO immer wunderbar zynisch und köstlich auf den Punkt gebracht.
Auch ist DLM einfach nur, wie soll ichs am besten beschreiben, herrlich morbide und respektlos, schafft es aber trotzdem, niemals die Grenze zum schlechten Geschmack zu überschreiten.
Das fängt schon damit an, wie George ums Leben kommt: (SPOILER)<font class='spoiler'>sie wird in ihrer allerersten Mittagspause ihres furchtbar langweiligen Jobs von einem Toilettensitz der Mir, die zu dem Zeitpunkt gerade in der Erdumlaufbahn verglüht, erschlagen.</font>, und geht weiter bei gelangweilten Spekulationen über die mögliche Todesursache des aktuellen Auftrags (vom Grim Reaper-Vorgesetzten per "Post-It" ausgehändigt) und den seltsamen Gewohnheiten, die sich einige der "Sensenmänner" so über die Jahrzehnte angewöhnt haben.
Darüber hinaus sind alle Charaktere dieser Serie einfach nur verquer. Das gilt sowohl für Georges Familie, die auf sehr unterschiedliche Art und Weise mit dem Tod ihrer Tochter/ großen Schwester umgeht (<font class='spoiler'>Georges kleine Schwester klaut Toilettensitze und dekoriert damit einen Baum</font>), als auch für ihre neuen Kollegen, auf der einen Seite die "Grim Reaper"-Gruppe rund um Boss Rupe, auf der anderen Dolores, Georges leicht neurotische Chefin in ihrem "Day Job" - denn Sensenmänner und -frauen leben ja auch nicht nur von Luft und Liebe bzw. Tod und Seelen.
Aber Dead Like Me ist nicht nur komisch, es ist teilweise auch beklemmend und traurig. George, deren wirkliches Leben noch gar nicht richtig angefangen hat, muss sich nun an ihr neues gewöhnen und dabei zusehen, wie das wirkliche Leben ohne sie weitergeht. Dabei kann sie es einfach nicht lassen, sich immer wieder auf die eine andere Weise in den Alltag ihrer Familie einzuklinken, was für gewöhnlich mit einem herben Rückschlag für sie endet. Nur mit Mühe kann sie sich in ihr neue Schicksal als "Grim Reaper" fügen, und sucht in den ersten Folgen immer wieder (vergeblich) nach einem Ausweg. Aber auch die anderen Grim Reapers haben ihre Backstories, was man auch in der aktuellen Folge sehen konnte (jetzt wissen wir auch endlich, wer in den 80ern die Tanzstulpen erfunden hat *g*).
Stimmt, das trifft es wirklich sehr gut. Oder: "Das Leben nach dem Tod ist auch nicht grossartig anders als das Leben".Ich weiß leider nicht mehr, wer das sagte, aber es hieß in etwa "diese Serie ist nicht über den Tod sondern über das Leben".
Dead Like Me ist meiner Meinung nach die einzige lohnenswerte neue Serie in diesem Jahr. Mal sehen wie lange sie sich hält.
13 Folgen (=eine halbe Staffel) werden oft von den Sendern bestellt, wenn sie erst einmal austesten wollen, wie die Serie sich macht (aktuelle Beispiele: Tremors und Firefly, beide Serien haben nur die übliche halbe Staffel bekommen, es wurden dann einfach keine weiteren Folgen mehr geordert). Auch ist es bei Pay-TV-Sendern oft die normale Länge einer Staffel. Zumindest bei HBO (Beispiel: Six Feet Under). Warum auch immer.Bisher sind 10 Folgen gelaufen, aber soweit ich das verstanden hab, wird die erste Staffel nur 13 haben? Wenn das stimmt, seltsam..
Kleiner Nachtrag:
Auf die Showtime-Webseite kommt man ja als nicht-US-Bürger nicht drauf (man verpasst aber auch nicht viel). deadlikemeonline.net ist dafür aber eine umso bessere Fan-Seite.








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