die nacht

Ich hörte ein leises rascheln, wie das gehen nackter Füße auf einem Teppich. Dann kam meine Erinnerung hoch, bevor ich eingenickt war. Foun hatte mich bereits einige Zeit vor Sonnenuntergang in die Gemächer Leanders gebracht und mir noch einmal eindringlich gesagt, was meine Aufgabe war und was ich genau zu tun hatte. Nichts in dieser Richtung hatte ich vor. Aber jetzt war er da und die Angst saß mir in den Knochen. Ich konnte seine Konturen durch den feinen Vorhang, der sich von der Decke, sanft fallend, um das runde Bette schmiegte, erahnen und musste feststellen, das er sehr gut gebaut war, in meiner Welt hätte man von einem Modeltyp geredet. Er machte sich noch an irgend etwas zu schaffen und hantierte immer wieder vor dem Vorhang rum. Wusste er das ich bereits im Bett lag? Doch langsam reichte es mir, ich wollte endlich sehen, mit wem ich nun das Bette teilen musste. Ich sammelte meine Kräfte und bewegte mich langsam zum Vorhang hin, dort wo wer sich befand und zog ihn dann weg. Leander war nackt, fast nackt, er hatte noch ein Tuch um die Lenden gewickelt. Dann sah ich seinen muskulösen Rücken und halblange blonde Haare, die locker zu einem Pferdeschwanz gebunden worden waren. Als ob er meine leisen Bewegungen gehört hatte, dreht er sich um und blickte mich direkt an. Zwei wunderschöne blaue Augen blickten direkt in meine und mir blieb nichts anderes übrig als beinahe in diese Augen zu versingen, so unglaublich waren sie.

„Ich dachte mir schon das Foun dich vor mich in die Gemächer gebracht hat.“ Egal ob diese Worte ruhig und gar nicht bedrohlich klangen, ich zog es vor eilig nach hinten zu kriechen. Leider konnte ich nicht verhindern das mein Atem schneller wurde und meine Brust heben und senken lies, die auf eine Art und Weise sehr erotisch wirken konnte, was nicht zu letzt auch an der Art wie mein Nachtgewand gewickelt war lag. „Keine Angst ich werde dir nichts tun. Bin heute viel zu müde dafür.“ Irgendwie wollte ich mich dennoch nicht so beruhigen. Aber der König schien wirklich sehr müde zu sein und ein kleines Stimmchen in mir wollte wissen warum das so war und wollte ihm anbieten die Probleme gemeinsam zu wenden. Doch die Stimme war so klein, das sie es nicht einmal den Wert hatte als solche genannten zu werden, so fiel es mir auch einfach diese zu ignorieren und Leander einfach weiterhin anzustarren. Dieser seufzte einfach und legte sich zu mir. Wenigstens dachte er nicht daran sich ganz auszuziehen. Gib es doch zu, sagte schon wieder dieses minderwertige Stimmchen, du würdest ihn gerne vollkommen nackt betrachten. Auch dieses mal fiel es leicht die Stimme zu ignorieren.

„Du bist wunderschön, weißt du das?“ Ich blickte weg, sollte er doch reden was er wollte, antworten könnte ich ihm nicht. „Hat es dich sehr überrascht, was ich mit dir vor hatte?“ Ein Nicken war ich ihm schuldig. „Es blieb mir nichts anderes übrig nur so kann ich dich vor Seba schützten.“ Seba, ja so hieß dieser Typ der mich ins Verlies geworfen hatte. Ein Hand griff um meine Taille und zog mich sanft an den warmen Körper, der so verführerisch herb männlich roch. Und tatsächlich gelang mir es gerade durch diesen Geruch mich zu beruhigen und letzten Endes in einen traumlosen Schlaf zu fallen.