auf die schnelle war das der vielseitigste artikel, den ich im netz zum tode charles bronsons fand.
Los Angeles - Der US-Schauspieler Charles Bronson, einer von Hollywoods legendären "harten Männern", ist tot. Nach einem mehrjährigen Alzheimerleiden starb der Leinwandheld am Samstag in einem Krankenhaus in Los Angeles im Alter von 81 Jahren an einer Lungenentzündung. Dies teilte seine Sprecherin Lori Jonas am Sonntag mit. Bekannt wurde Bronson in den 60er und 70er Jahren vor allem durch die Filme "Die glorreichen Sieben", "Spiel mir das Lied vom Tod" und "Ein Mann sieht rot".
Unbarmherziger Rächer
Der Mann mit dem zerfurchten Gesicht spielte seit den 50er Jahren in fast 100 Filmen mit. Sein schweigsamer Auftritt in dem Western "Spiel mir das Lied vom Tod" machte ihn 1968 zum internationalen Star. Den größten Publikumserfolg feierte Bronson 1974 mit dem umstrittenen Thriller "Ein Mann sieht rot", von dem bis 1993 vier Fortsetzungen gedreht wurden. In dem Selbstjustiz-Krimi wird er als unbarmherziger Rächer selbst zum Mörder.
Verschlossener Außenseiter
Auf der Leinwand war er häufig an der Seite seiner zweiten Ehefrau, der Schauspielerin Jill Ireland, zu sehen, mit der Bronson 22 Jahre lang verheiratet war. Vier Jahre nach ihrem letzten gemeinsamen Auftritt in dem Film "Der Mordanschlag" (1986) starb die Schauspielerin an Krebs. Bronson stand danach nur noch selten vor der Kamera. 1993 konnte man den ergrauten Star für die Kapitänsrolle in "Der Seewolf" gewinnen. Als Mordinspektor in der Serie "Family of Cops" trat er 1998 zum letzten Mal auf.
Bronson hieß eigentlich Charles Buchinsky und wurde 1921 in Ehrenfeld, Pennsylvania, als 11. von 15 Kindern einer aus Litauen eingewanderten Bergarbeiterfamilie geboren. Er zog selbst sieben Kinder groß. 1998 ging er noch eine Ehe mit der 40 Jahre jüngeren Fernsehproduzentin Kim Weeks ein. Das Paar war nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Der in den 70er Jahren als "populärster Schauspieler" mit einer Golden Globe-Trophäe gekürte Star war trotz seiner Hollywood-Erfolge ein verschlossener Außenseiter, der sich am liebsten auf sein Anwesen in Malibu und eine Ranch in Vermont zurückzog.
Artikel vom 01.09.2003 |apa,dpa,ap |ch
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schon seit ich am montag das erste mal davon hörte, wollt ich einen thread dazu eröffnen. selbst wenn mir im moment die zeit fehl, so viel zu schreiben wie mir zu diesem schauspieler einfällt, stell ich ihn jetzt einfach rein und frage euch:
trifft euch der tod von charles bronson?
bzw. findet ihr es überhaupt angemessen, über einen schauspieler, den man eigentlich nicht persönlich kennt, zu trauern?
welche filme, in denen bronson mitwirkte sind für euch klassiker / kult?
mir fallen auf anhieb ein:
"ein mann rechnet ab (human factor)"
"kalter hauch"
"spiel mir das lied vom tod"
"death wish"
"gesprengte ketten"
"das dreckige dutzend"
"die glorreichen sieben"
trotz seiner fast die gesamte karriere über bestehenden festlegung auf den einsamen wolf, den knallharten killer und einzelkämpfer, bleibt bronson für mich einer der vielseitigsten und sympathischsten darsteller einer schauspieler-generation, die langsam ausstirbt. die vielzahl von filmen, in denen er mitwirkte, ist nicht nur durch höhepunkte ausgezeichnet und besonders oft mit dem vorwurf der verharmlosung von selbstjustiz konfrontiert, trotzdem füllte er seine rollen meistens perfekt aus, wodurch selbst ein schwaches drehbuch zu glänzen oder zumindest zu schimmern begann, so dass man nicht nur einen flüchtigen blick drauf warf sondern den ganzen film verfolgte.
schade, dass ihm im alter nicht mehr charakterrollen angeboten wurden und er bis zuletzt dem massenpublikum hauptsächlich durch seine in der death-wish-reihe bis zum gehtnichtmehr ausgeschlachtete rächer-rolle auffiel.
im stile von clint eastwood oder gene hackman hätten ihm tiefere, vielseitigere charaktere sicher gut gestanden. das talent dazu wies er zweifellos auf.
mein tv-tipp für diese woche, in der zu erinnerung an bronson viele filme gezeigt werden:
Ein Mann rechnet ab
Freitag, 5. September 2003
2.20-3.50 ZDF
nicht vom reißerischen deutschen titel abstoßen lassen.
im original heißt der film "the human factor", was wesentlich besser passt. in deutschland bekamen bronson-filme zu dieser zeit eh nur titel im stil von "ein mann sieht rot", "...rechnet ab", "...dreht durch"... naja, was solls. schade nur, dass meistens filme dahinter steckten, die mit dem titel gar nicht soooo viel gemeinsam hatten.
bronsons größter erfolg und karriere-fluch zugleich: death wish (ein mann sieht rot)
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