@sepia

ich tat mir auch manchmal die naive gefälligkeit, filme, musik und dergleichen wegen eines hypes weniger gut zu finden. wenn der hype dann irgendwann abgeklungen war und ich nochmal in berührung mit dem vorher verschmähten produkt kam, fiel mir oft auf, wie sehr meine hype-abneigung doch den blickwinkel darauf verzerrte und ich so die wirklich guten elemente gar nicht genießen konnte, sondern immer nur schaute, was denn bezeugt, dass die hyper (hyyyyyyyyyyyper-hyyyyyyyyyyyyyper&#33 auf dem holzweg sind und ich der herr der medialen erkenntnis bin, der wo weiß, wie scheiße das hype-produkt eigentlich ist.

mittlerweile leide ich nicht mehr unter dieser krankheit und bin echt froh, sie los zu sein. so ist es mir möglich, einen film wie donnie darko völlig unbefangen zu sehen. als ob es irgendein independent-streifen ist, der mir vorher noch nie zu ohren kam.
an deinen fragen merke ich schon, dass in einer ungemein zwanghaften pose an den film heran gehst. ziemlich versteift auf was-auch-immer. ein bisschen auflockern kann nicht schaden. oder du wartest, bis du ein paar jahre älter bist und schaust ihn dir dann irgendwann mal wieder an.
aber am besten im bis dahin sicher erschienenen directors cut, der einige fragen schneller beantworten wird als die bisherige fassung.

z.b. dürfte im d.c. mit der eingefügten szene, in der donnies schwester mit ihrem boyfriend telefoniert, deutlicher werden, dass es sich dabei wohl um genau jenen frank handelt.

was du vermutest ist wohl, dass frank irgendein höheres, bedrohliches wesen ist. auf grund seines auftretens bis kurz vor ende des films bekommt diese vermutung genug futter. nur stellt sich dann eben raus, dass er wie viele andere figuren des films teil des, ja nennen wir es mal, naturwissenschaftlichen schauspiels um zeitreisen und andere dimensionen ist. ich finde das keine simple auflösung, die den hype weniger rechtfertigt.
simpel wäre gewesen, ein strickmuster des üblichen mysteriösen films zu bieten, welches dem zuschauer am schluss eine gruselige wischi-waschi-auflösung nach dem motto "alles nur geträumt?" bietet. aber nein, hier wird den ganzen film lang schicksal gespielt. und die konsequenzen daraus stehen dem zuschauer am ende ganz klar vor augen. schicksal ist weder ein klares happy end noch ist es nur traurig. die figur, mit der man sich den vergangenen film über anfreunden durfte, ist tot. es gibt kein hintertürchen, das ein bisschen hoffnung lässt: unser donnie könnte ja doch überlebt haben... diese klarheit und konsequente vorgehensweise bis zum schluss macht den film für mich trotz seiner rätsel und mystischen, geheimnisvollen stimmung zu einem der lebensnahesten seiner art.