Ich sehe das auch so, dass Hohmann bestimmte Gruppen böswillig verächtlich machen und diffamieren wollte... Das ist aber nur eine Meinung, die nicht stimmen muss.

Ob jetzt der Tatbestand der "Volksverhetzung" im rechtlichen Sinne vorliegt, ist glaube ich Interpretationssache, Hohmann spricht keine ausdrücklichen Beleidigungen und Gewaltaufrufe aus. Viele Passagen sind einfach nur Mist und lassen nur den Redner schlecht dastehen. Man könnte auch sagen, dass Hohmann sich selbst diffamiert...

Aber mit Recht kenne ich mich nicht aus - Gesetze sind für mich nur Worte auf Papier. Der §130 an sich ändert nicht die Einstellung der Einzelnen zu ihren Mitmenschen, eine positive Haltung zum Nächsten zu vermitteln wäre aber meiner Meinung nach erstrebenswert. Gesetze lehren keine Werte, sie listen nur Verfehlungen auf und drohen mit Strafe. Davon wird keiner überzeugt...
Ich denke, es ist Sache der Erziehung in der Gesellschaft, zu vermitteln, dass Achtung für den Anderen, gleich welcher Zugehörigkeit, gut ist. Um dem Hass gegen bestimmte Gruppen entgegenzuwirken, sind für mich Gesetze und Zwangsmaßnahmen der falsche Weg.

Schlimmer noch, der §130 (den ich bisher nicht kannte) liest sich für mich als Eingeständnis, dass die Wertevermittlung in unserem Land vielfach gescheitert ist (zumindest scheint das die Meinung der Gesetzgeber zu sein, sonst hätten sie das Gesetz nicht erlassen) und dass man sich nicht in der Lage sieht, daran durch Einwirkung auf Überzeugungen etwas zu ändern. Zahlen lassen und Wegsperren ist die Devise. Ich finde die so vermittelte Einstellung ziemlich schwach.

Neuesten Erhebungen zufolge sind übrigens 20 % aller Bundesbürger latente Antisemiten, und rund 50 % unterstützen Hohmann und das, was er gesagt hat (das nur ein Bruchteil von denen die Rede gelesen, und von dem Bruchteil wieder nur ein Bruchteil sie verstanden hat, sollte man allerdings im Hinterkopf behalten).
Wo hast Du diese Zahlen her? Weißt Du, wie sie zustande kamen?