Ich habe jetzt doch einmal das Update von der liebgewonnenen 2er Version der Kerio Personal Firewall auf die aktuelle 4.0.13 durchgeführt - und bin begeistert. Was im ersten Moment etwas schwieriger zu handeln aussieht, entpuppt sich im Nachhinein als gut und logisch strukturierte Menu-Führung.

Gute Strukturierung tut auch Not, denn die Kerio PF hat viel dazugelernt. Sofort aufgefallen ist mir die stark verbesserte Übersicht über die aktiven Verbindungen, die jetzt den jeweiligen Programmen zugeordnet und einklappbar sind (so dass der Esel nicht mehr die ganze Anzeige mit seinen bis zu über 100 gleichzeitigen Verbindungen zumüllt und alle anderen daneben untergehen).

Das Log-System, das Ereignisse und Alarme in 4 verschiedenen Kategorien aufzeichnet (Network, System, Intrusion, Web) und verschiedene Angriffsklassen und Prioritätslevel kennt, ist ausgezeichnet und übersichtlich.

Die grösste Neuerung ist sicher das Webfiltering. Zu meiner nicht geringen Überaschung fing die Kerio PF sofort nach Installation damit an, beim Surfen mit Opera Ads, 3rd-party-cookies und http-referrer zu blocken - und zwar konsequent. Anstelle lustiger Werbebanner sehe ich dann nur noch "Ad blocked by KPF". Gefällt mir. Die Bannerblockerei habe ich inzwischen aber etwas eingeschränkt, denn das übereifrige tool hat auch alle Signatur-Bildchen, die irgendwo das Wort "Banner" oder "Ad" im Namen hatten abgewiesen.

Nicht zuletzt überzeugt die Kerio mit ihren alten Stärken - den detailliert einstellbaren Regeln dafür, welches Programm auf welchem port raus- oder reinverbinden darf, der Schlankheit und Speicherschonung, ausführlichen und nicht übertrieben panischen Alarmmeldungen (nicht wie ZoneAlarm, was zumindest früher bei jedem harmlosen Portscan einen ANGRIFF gemeldet hat) und einer guten Bedienbarkeit in übersichtlichen und nicht auf bunt getrimmten Menus.

Wer mit den ausführlichen Alarmmeldungen noch etwas überfordert ist, kann sich auf der Kerio-Homepage auch ein kleines Manual zur PF runterladen.

Die Kerio PF 4.x sei hiermit wärmstens empfohlen.

Tip zum Schluss: Wer darauf Wert legt, möglichst wenig Spuren im Web zu hinterlassen und http-referer deaktiviert hat, sollte für spacepub.net eine Ausnahmeregel erstellen - sonst zählt der Space-Hits-Counter nicht mit, weil er geblockt wird.