Ich glaub ich hab mich mal wieder wirklich ziemlich verwirrend ausgedrückt.Simara: Ich weiß mittlerweile nicht mehr, ob klar wird, worauf ich hinaus will.
Ich kann nur nochmals wiederholen. Das Wissen ist nicht plötzlich da und ich weiß, dass es z. B. nicht einfach so, dass es die Lappen und die Samen gibt.
Sprache ist mächtig. Vor jedem Gewaltverbrechen wird das Gegenüber meist erst einmal böse beschimpft. Eben deswegen sollte mein seine Worte schon bewusst wählen. Ich kann mit Sprache nämlich auch ausgrenzen.
Also ich finde die Frage auch reichlich dämlich. Mensch sollte eigentlich reichen, oder?Ich kenne einen Farbigen/Schwarzen/Afrikaner.... wie auch immer. Ich hab ihn mal gefragt, wie er selbst sich bezeichnen würde, Farbig oder schwarz.
Du magst ja jetzt denken das meine Einstellung nach Gutmensch stinkt. Wenn du aber Tag für Tag damit konfrontiert wirst das du anders bist, ich stell mir das unangenehm vor. Ich finde es wichtig bei so etwas vorsichtig zu sein. Deswegen hätte ich nicht gegen eine Kommission die dafür sorgt das Sammelbegriffe wie Farbige / Schwarze verschwinden. Es heißt doch immer wieder das die Hautfarbe unwichtig ist. Wieso bitte brauchst ihr dann einen Sammelbegriff dafür?
Es geht ja um Schulbücher. Wenn Kinder mit den Worten aufwachsen sehen die später natürlich nichts Schlimmes daran. Aber wer bitte denkt an die Farbigen / Schwarzen? Damit sagst du jedes Mal: Hey, du bist nicht wie wir. Und da sie in der Minderheit sind ist das halt für sie unangenehm. Der Vorwurf der Blutwurst ist deswegen ja auch so lächerlich. Es geht nicht um einmal ausgegrenzt zu werden, man wird es immer und immer wieder. Auf Dauer greift das die Psyche von jedem Menschen an.
Ach, und Simara, du hast dich mal aufgeregt weil so ein Typ sich über dein Körpergewicht aufgeregt hat. Wie wäre es wenn wir uns damit begrüßen? D. h. jeden Tag hört man Sachen wie: Immer diese Dicken. Wie lange würdest du das aushalten? Wie schon erwähnt, wenn du jeden Tag ausgegrenzt werden würdest, dann würdest du sicherlich anders denken.
Mit fuck und Co. hab ich ja auch kein Problem. Es ist doch so, jeder Arsch hat sein festklebten Wertvorstellungen. Und mit den Mitmenschen muss man sich halt arrangieren.DerBademeister: Das die Präventivzensur in irgendwelchen Schulbüchern wenig Einfluss darauf haben wird, wie oft der Durchschnittsbürger am Tag die Worte "damn" "fuck" "gay" "fag" etc. verwendet, ist Dir denke ich auch klar.
Political correctness ist für Glaubensfanatiker (ich beziehe mich nicht nur auf die religiösen Auswüchse) und in der Öffentlichkeit stehende Personen wichtig, da letztere durch das Nicht-Einhalten dieser Tabus eben Nachteile gleich welcher Art in Kauf nehmen müssen.
Aber um das klar zu stellen, die oftmals zwanghafte political correctnes nervt natürlich. Es sollte schon irgendwie überzeugt wirken. Aber ich sehe das eh ... vorsichtig, böses Wort ... differenziert. In meiner kleinen Welt ist die Sache mit den Märchen wirklich sehr fragwürdig oder das Nippel verboten werden find ich noch immer so etwas von lächerlich.
Am Ende bleibt IMO nur eine Möglichkeit. Radikalt alles zuzulassen. D. h. dann aber das viel gestritten werden muss wie man was bezeichnet. Und nicht nur hier schreien viele auf wenn mal ordentlich die Fetzen fliegen. Also wird es dazu nie kommen.
Ich glaub du hast Recht. An sich ist die Diskussion über Schulbücher überflüssig. Es spielt keine Rolle ob jetzt im Schulbuch Farbige steht oder nicht. Wenn, so wie es bei mir war, der Vater beim Abendbrot über die bösen Ausländer herzieht, dann bringt auch das nichts.Die öffentliche Fassade und die Menschen "privat" - zwei ganz verschiedene Welten.
Als Lesezeichen weiterleiten