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Thema: Zensur im „Innbegriff der Demokratie“

  1. #1
    Flinker Finger Avatar von Gilgamesh
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    Es ist mir völlig bewusst mit diesem Artikel ein Kontroverse auszulösen, aber der Bericht war dermaßen Abartig, dass ich ihn Euch zeigen musste. Ich habe ihn eins zu eins von http://www.sueddeutsche.de kopiert.
    Es ist immer wieder erschreckend, was für Fundamentalisten und Extremisten in den USA etwas zu sagen, zu entscheiden haben. Dagegen erscheint die Kruzifix-Diskussion geradezu banal und lächerlich....



    USAVerfolgt von der Sprachpolizei Linke und rechte Eiferer in den USA zensieren Schulbücher, Prüfungsfragen und sogar Märchen: Aschenputtel ist sexistisch, Dinosaurier sind unchristlich. Wolfgang Koydl


    (SZ vom 10.5.2003) Es ist schon unglaublich, welchen Gefahren Kinder in den USA heutzutage ausgesetzt sind, wenn sie ein Buch aufschlagen oder den Fernsehapparat anschalten. Nein, es geht nicht um die brutalen „X-Men“-Filme oder die vulgäre „Jackass“-Fernsehserie, es geht nicht um Sex und Gewalt. Problematisch sind vielmehr Märchen oder die Erlebnisse von Harry Potter.

    Verpönte Wörter


    Aschenputtel zum Beispiel. Typisch sexistisch, wie das Mädel dienend und unterdrückt dargestellt wird, nur um dann großherzig von einem Mann zu sich emporgezogen zu werden. Und niemand macht sich die Mühe, die sozio- ökonomischen Ursachen ihrer Lage oder der von Dornröschen, Schneewittchen oder gar Hänsel und Gretel zu hinterfragen.

    Noch schlimmer ist freilich der Zauberlehrling aus der Magier-Akademie Hogwarts. Was lernen die Jugendlichen nicht alles aus seinen Abenteuern: Zauberei, Hexerei, Satanismus – mithin alles schwarze Künste, die junge Seelen leicht aus dem Schoß der Religion weg und stracks dem Teufel zuführen. Pardon, dem Bösen zuführen, denn das Wort Teufel ist ja auch verboten.
    Durch und durch verlogen In amerikanischen Schulbüchern und Schulbibliotheken wird man Märchen und die Harry-Potter-Romane vergebens suchen – genauso wie zahllose andere Meisterwerke der Literatur.

    Aber auch aus Lehrbüchern für Geschichte, Mathematik, Sozialkunde und Geografie werden Wörter, Themen und Illustrationen getilgt, die irgendwie strittig, kontrovers oder problematisch wären.
    Dies ist das Werk einer seit Jahrzehnten ungehindert agierenden Lobby von linken und rechten Zensoren, die ihre engstirnige Sicht einer unrealen heilen Welt propagieren: sauber geschrubbt, idealisiert und homogenisiert – aber gerade deshalb durch und durch verlogen. Die Exzesse politischer Korrektheit auf der einen und fundamentalistisch-christlichen Bekennertums auf der anderen Seite in Amerika sind schon lange bekannt.

    Doch nun dürfte die Debatte durch ein soeben erschienenes Buch erneut belebt werden: „The Language Police“ (Die Sprachpolizei) der Erzieherin und Historikerin Diane Ravitch enthüllt den Skandal, den Millionen von Schülern, Lehrern und Eltern im ganzen Land seit Jahrzehnten stillschweigend erdulden.
    Bizarre Beispiele, was Ende der sechziger Jahre mit dem löblichen Vorsatz begann, rassistische Bemerkungen und Anwürfe aus Lehrbüchern und vor allem aus Prüfungsfragen zu entfernen, hat sich mittlerweile längst verselbstständigt.
    „Einige der Zensurmaßnahmen sind trivial“, schreibt Ravitch, „einige sind lächerlich, und einige sind geradezu atemberaubend in ihrer Fähigkeit, das zu verdummen, was Kinder in der Schule lernen.“
    Die bizarren Beispiele, die Ravitch anführt, sind alle authentisch. Gleichwohl lesen sie sich wie Lehrstücke für ein absurdes Theater.

    Da wurde die Fabel von Aesop beanstandet, weil sich die eitle, weibliche Krähe vom gerissenen, männlichen Fuchs beschwatzen ließ, den Käse fallen zu lassen. Eindeutig sexistisch, befand der Prüfungsausschuss, und riet, die Geschlechter der beiden Protagonisten auszutauschen.

    Eine Geschichte über Delfine wurde ersatzlos gestrichen, weil sie Kinder aus den Bergen oder der Prärie benachteiligt, wo man keine eigenen Erfahrungen mit Delfinen machen kann.

    Dinosaurier gibt es sowieso nicht, weil sie nicht in der Schöpfungsgeschichte vorkommen.

    Ein Beitrag über Eulen wurde einkassiert, weil diese Vögel bei den Navajo-Indianern tabu sind.
    Apropos: Das Wort Navajo ist auch untersagt, denn authentischer ist Diné. Dasselbe gilt für Eskimos, die man nicht bei diesem Sammelnamen, sondern je nach ihrem Stamm Inupiak oder Yupit nennen soll. Apropos: Stamm ist ein arroganter, westlicher Begriff des Weißen Mannes für Eingeborene in ihren Hütten und muss daher durch Nation ersetzt werden.
    Apropos: Hütte klingt erniedrigend; stattdessen ist „kleines Haus“ vorgeschrieben.

    Definition eines Vorurteils, weil jeder Text, jedes Lehrbuch, jede Prüfungsfrage von „Überprüfungskomitees für Vorurteile und Empfindlichkeiten“ (bias and sensitivity review panels) abgenommen werden muss, sind Amerikas Schulbuchverlage schon lange lieber gleich zur Selbstzensur übergegangen, um sich kostspielige Streitereien mit den Sprachpolizisten zu ersparen.
    Was ein Vorurteil ist, haben die Verlage daher auch schon selbst festgelegt: Es ist die „Anwesenheit von etwas in einer Prüfungsfrage, das unterschiedliche Resultate für zwei Personen mit denselben Fähigkeiten, aber aus verschiedenen Sub-Gruppen, nach sich ziehen würde.“
    Einfacher ausgedrückt: Wenn irgendein Wort, ein Begriff, ein Bild einen Schwarzen oder einen Asiaten, einen Behinderten oder einen Homosexuellen, eine Frau oder eine ältere Person verärgert, dann ist die Chancengleichheit für den Test nicht mehr gewährleistet, weil der Ärger über die Formulierung Wissen und Urteilskraft beeinträchtigt.
    An der Frage stimmmt was nicht der Wahnsinn hat Methode, und er wird sogar noch weitergetrieben: Weil trotz aller Vorschriften und Verbote verschiedene Probanden bei Prüfungen noch immer verschieden gut abschneiden, wurde DIF erfunden – „differential item functioning“.
    Das ist fast nicht mehr übersetzbar und bedeutet: Wenn ein weißer und ein schwarzer Mann gleicher Intelligenz dieselbe Frage nicht gleich korrekt beantworten, stimmt etwas mit der Frage nicht – selbst wenn sie vorher als vertretbar abgesegnet worden war. Von irgendwelchen wissenschaftlichen Studien freilich werden die Thesen der Sprachpolizisten keineswegs gestützt. „Es gibt die Verbote,... weil die Themen Erwachsene verärgern, die annehmen, dass sie Kinder auf dieselbe Weise verärgern werden“, meint Diane Ravitch. Vernichtend fügt sie hinzu: „Das Ziel der Sprachpolizei ist es nicht nur, uns daran zu hindern, anstößige Wörter zu verwenden, sondern uns daran zu hindern, anstößige Gedanken zu haben.“

    Das Kontrollsystem funktioniert unter anderem deshalb so gut, weil linksliberale Intellektuelle und rechtsextreme Religiöse ein Zweckbündnis eingegangen sind.
    Die Rechten haben die Behandlung ganzer Themenbereiche wie Abtreibung, Evolution und Scheidung unterbunden; die Linke kümmert sich mehr um die Säuberung der Sprache und darum, dass Männer und Frauen, Behinderte und Unbehinderte, Schwarze und Weiße, Alte und Junge absolut gleichberechtigt behandelt werden, auch wenn dies im richtigen Leben eher selten vorkommt. Detaillierte Vorschriften „Rechte Zensoren möchten eine idealisierte Vision der Vergangenheit wiederherstellen“, schreibt Ravitch, „ein Arkadien glücklichen Familienlebens . .. Linke Zensoren glauben an eine idealisierte Vision der Zukunft, an eine Utopie, in der in allen gesellschaftlichen Beziehungen Gleichheit herrscht.“
    Beide Gruppen freilich übersehen, dass Kinder ihre Informationen und Anregungen nicht nur aus Schulbüchern holen, und dass das Internet, das Fernsehen und das Kino keine weißgewaschene Version bieten.

    Für Autoren, die für Lehrbücher Beiträge schreiben und zeichnen, ist dies freilich kein Trost angesichts der umfassenden und detaillierten Vorschriften, die ihnen gemacht werden. „Es ist mir wie mit Säure ins Gehirn geätzt“, erinnerte sich ein Illustrator, der von einem Schulbuchverlag zehn Seiten eng bedruckter Anweisungen für ein Kinderbuch zugesandt bekam. „Der Held war ein Junge lateinamerikanischer Abstammung. Es gab schwarze Zwillinge, einen Jungen und ein Mädchen; einen übergewichtigen orientalischen Jungen; ein Indianermädchen. Damit blieb die weiße Person übrig. Weil wir die Behinderten nicht vergessen durften, hatte sie einen Geburtsfehler und nur drei Finger an einer Hand. Ein Kind musste einen Irish-Setter haben, der ein Weibchen sein musste. Es musste auch eine ältere Person dabei sein, die ich beim Joggen zeigen musste.“ Der Zeichner arbeitet mittlerweile schon lange nicht mehr für Schulbuchverlage.
    Fear...fear attracts the fearful...the strong...the weak...the innocent...the corrupt...Fear...Fear is my ally..

    At last we will reveal ourselves to the Jedi. At last we will have revenge....

  2. #2
    DerBademeister
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    Diese Bemühungen sind doch wie alle Zensurbestrebungen in offenen Gesellschaften sowieso zum Scheitern verdammt, da, wie auch schon im Text gesagt, jeder Jugendliche seine "News" sowieso nur zum Bruchteil aus den Schulbüchern holt. Und im Internet gibt es eine derartig absurde Kontrolle nicht.

    Angesichts des Zensurwahns der in Deutschland betrieben wird, wäre ich ohnehin vorsichtig, da über die Amerikaner herzuziehen.

    Den Hardlinern wäre zu raten, mal ein (möglichst unzensiertes) Exemplar von George Orwelles Nineteeneightyfour zu lesen - ich bin sicher, das sie von der "Neusprech"-Methode noch einiges lernen und übernehmen können.

  3. #3
    Wühlmaus Avatar von Nager
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    Genau. Wenn die Sprache selbst nicht mehr so viele Ausdrucksmöglichkeiten böte, käme man auch seltener in die Verlegenheit, zensieren zu müssen..

    Solche ewig keuschen Fanatiker gibts ja auch in Deutschland nicht gerade wenige. Hier schaffen sie es zum Glück noch nicht einmal, den Sexualkunde-Unterricht wirkungsvoll zu sabotieren. Dass sie in den USA ein ganzes Kontroll-Gremium besetzen, ist schon erschreckend und sollte nicht unterschätzt werden, auch wenn die Welt ausserhalb des Schulunterrichts sich wenig darum kümmert. Aber ich sehe die Gefahr, dass eine "klinisch reine" Erziehung das Gegenteil des Gewollten erreicht, nämlich unter Umständen radikalisierend wirkt. Das Verbotene ist immer interessanter als das Erlaubte. Wenn man etwas ständig vorenthalten bekommt, fängt man automatisch an, einen Reiz darin zu finden, es dennoch auszuprobieren.

    Gut zu beobachten ist das vorallem an Familien in denen die "keusche Erziehung" weitergeht. Da nützt es auch nichts, wenn das Internet und das Fernsehen "schmutzig" und "versaut" sind, wenn man gar keinen erlaubten ungefilterten Kontakt zu diesen Medien bekommt.

    Ich bin in der Stadt Herrnhut zur Schule gegangen, die vielleicht einigen vom Namen her was sagt (da kommen die Adventssterne und die Herrnhuter Brüdergemeinde her). Dort hat sich in den letzten Jahren eine Gruppe von christilichen Charismatikern zusammengefunden, denen der Herrnhuter Glaube noch nicht radikal genug war und die deshalb unbedingt ihr eigenes Süppchen kochen mussten. Sie haben versucht, auf den Unterricht Einfluss zu nehmen, Kinder kamen mit zensierten Schulbüchern in die Schule (herausgerissene Seiten, geschwärzte Texte) und es wurde über alle Ebenen hinweg versucht, Einfluss zu nehmen. Die Kinder bekamen vorallem eine Sexualmoral eingeimpft, die irgendwie der Zeit ein paar Jahrhunderte hinterherhinkt. Sex zum Spass ist unkeusch, Sex vor der Ehe unrein, Lust zu empfinden unnatürlich. Verhütungsmittel verpönt. Kein Wunder, dass die früh und lebenslang verheirateten Frauen jedes Jahr dauer-schwanger waren. Die Kinder, mit denen man die Schulbank teilte, waren in jedem Fall alles andere als "normal". Meistens waren sie "stille Wässerchen", die aber bei näherem Hinsehen von inneren Konflikten fast zerissen wurden und zu spontanen Ausbrüchen neigten. Wenige hatten die Moralvorstellungen ihrer Eltern übernommen und versuchten, diese zu leben, waren selbst Fanatiker eines radikalen Glaubens, die meisten wollten von alledem ausserhalb ihres Elternhauses nichts wissen und nur weg von diesem "Gelaber" und integrierten sich selbstverständlich in das "schutzige" Jugendleben, das für sie noch einen grösseren Reiz haben musste, als für andere, dabei grundsätzlich alle an Exzessivität um Längen übertreffend.

    Ich kann es mir kaum vorstellen: Ehemalige Klassenkameradinnen sind jetzt bereits verheiratet und haben drei Kinder. Unter diesen Radikalen wird vielleicht ein Gleichheitsideal des Menschen vor Gott propagiert, aber die Frau ist erst recht zur "Hausfrau" verdammt, deren Lebensinhalt darin besteht, möglichst viele kleine Kinder zu möglichst keuschen grossen Kindern zu erziehen und immer die Küche sauber zu halten. Eine Toleranz gegenüber anderen (andersdenkenden) Menschen ist auch nicht zu beobachten, im Gegenteil nennen sich diese Charismatiker gern sogar selbst "Seperatisten", weil sie mit all dem Unrat des weltlichen Lebens nichts zu tun haben wollen...

  4. #4
    Flinker Finger
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    newspeak und 1984 genau daran musste ich auch denken als ich den artikel gelesen habe. man versucht krampfhaft worte die eigentlich jeder versteht auszutauschen, versucht doch mal den quote mit allen ersetzen worten noch zu verstehen:
    Ein Beitrag über Eulen wurde einkassiert, weil diese Vögel bei den Navajo-Indianern tabu sind.
    Apropos: Das Wort Navajo ist auch untersagt, denn authentischer ist Diné. Dasselbe gilt für Eskimos, die man nicht bei diesem Sammelnamen, sondern je nach ihrem Stamm Inupiak oder Yupit nennen soll. Apropos: Stamm ist ein arroganter, westlicher Begriff des Weißen Mannes für Eingeborene in ihren Hütten und muss daher durch Nation ersetzt werden.
    Apropos: Hütte klingt erniedrigend; stattdessen ist „kleines Haus“ vorgeschrieben.
    eskimos sollte man/frau nicht so nennen, sondern je nach ihrer nation.
    wobei die definitionen wiederum von bösen wörtern verschmutzt wurden. stamm ist ein westlicher begriff, laut dem link ganz am anfang des themas sollte man nicht westen westlich osten östlich sagen sondern lieber die genaue region nennen, also ist stamm ein arroganter begriff von weissen männern und frauen europäischerer(französicher, deutscher,britischer,niederländischer....), nord- südamerikanischer(kanadier/innen....) abstammung (uuups schon wieder stamm), für eingeborene (sollte man auch gegen ureinwohner ersetzen) in ihren kleinen häusern.
    weiss(schwarz wegen der gleichberechtigung) jetzt noch jemand wie der satz am anfang des textes lautete??? hab ich mir gedacht.
    des weiteren kam bei mir die assoziation mit iq runner auf, ein film bei dem alle menschen durch einn stirnband gleich klug/dumm gemacht werden. das ist eine tolle erfindung dadurch wird nämlich niemand mehr seiner herkunft oder sonst wie benachteiligt. alle sind gleich intelligent, wer zu klug wird das es selbst durch das stirnband nicht mehr ausgeglichen werden kann wird operiert. ein kleiner eingriff im gehirn um die fähigkeiten runterzuschrauben und die ganze welt kann wieder glücklich sein weil niemand benachteiligt wird.
    "Logbuch des Käptns, es regnet schon den ganzen Tag und Niemand mag mich"

    "Logbuch des Käptns, ich habe mein Toupet verloren und mein Hüfthalter bringt mich um, die neuen Pomps passen auch nicht zur Uniform, was für ein Leben."

    Mystery Science Theater 3000

  5. #5
    Furie Avatar von Simara
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    Oh Mann, was für ein Mumpiz....

    Oh, darf ich jetzt etwa auch nicht mehr "oh Mann" sagen?

    Also bitte! Das ist doch Haarspalterei!

    Aschenputtel unter Zensur?
    Okay, dachte ich, hat schon was.
    Seien wir mal ehrlich. Das Märchen ist schon ziemlich brutal. So von wegen Zeh und Ferse abschneiden und rausquellendes Blut.
    Aber nein! Warum wird das Märchen zensiert?

    Aschenputtel zum Beispiel. Typisch sexistisch, wie das Mädel dienend und unterdrückt dargestellt wird, nur um dann großherzig von einem Mann zu sich emporgezogen zu werden. Und niemand macht sich die Mühe, die sozio- ökonomischen Ursachen ihrer Lage oder der von Dornröschen, Schneewittchen oder gar Hänsel und Gretel zu hinterfragen.
    Uff. Da war ich etwas aus der Bahn geworfen.
    .... soziologische Ursachen?
    Also eigentlich sollte das Märchen ja vermitteln, dass man es trotz Bescheidenheit zu etwas bringen kann. Und dass die wahre Liebe auch unter Asche gesehen wird.
    Okay, ich weiß! Es ist ein Märchen. Aber für die Erziehung doch nicht schlecht, oder?

    Satanismus durch Harry Potter.

    Was lernen die Jugendlichen nicht alles aus seinen Abenteuern: Zauberei, Hexerei, Satanismus – mithin alles schwarze Künste, die junge Seelen leicht aus dem Schoß der Religion weg und stracks dem Teufel zuführen. Pardon, dem Bösen zuführen, denn das Wort Teufel ist ja auch verboten.
    Darf ich schreien? Das kann ja wohl nicht wahr sein. Sind die Leute tatsächlich so.... so .... heuchlerisch ... ähm... dumm und ungefestigt in ihren Ansichten?

    Da wurde die Fabel von Aesop beanstandet, weil sich die eitle, weibliche Krähe vom gerissenen, männlichen Fuchs beschwatzen ließ, den Käse fallen zu lassen. Eindeutig sexistisch, befand der Prüfungsausschuss, und riet, die Geschlechter der beiden Protagonisten auszutauschen.
    Tja und wenn sich nun die Männer beschweren, dass die männliche Krähe sich von einer gerissenen Füchsin beschwatzen lässt und der Kräherich doof da steht?
    Außerdem möchte ich als Frau nicht unbedingt als gerissen hingestellt werden. Zu schnell wird einem .... ähm frau ... ähm.... ach mist ..... von einigen Männern daraus wieder ein Strick gedreht.


    Eine Geschichte über Delfine wurde ersatzlos gestrichen, weil sie Kinder aus den Bergen oder der Prärie benachteiligt, wo man keine eigenen Erfahrungen mit Delfinen machen kann.
    Oh M....... ensch, ich hab auch keine eigenen Erfahrungen mit Delfinen gemacht. Leider.
    Aber es gibt doch Fernseher! Und mir kann keiner erzählen, dass die durschnittlichen Kinder keine Delfine im Fernsehen gesehen haben.

    Dinosaurier gibt es sowieso nicht, weil sie nicht in der Schöpfungsgeschichte vorkommen.
    Aargh, da schlägt wieder die Religion zu. Haltet mich!

    Ein Beitrag über Eulen wurde einkassiert, weil diese Vögel bei den Navajo-Indianern tabu sind.
    Das ist zwar ein Problem, aber in dem Falle eben Pech. Warum tabuisieren die ... moment..... ähm Diné auch gerade diese Tiere.

    Apropos das Wort Navajo ist auch untersagt, denn authentischer ist Diné. Dasselbe gilt für Eskimos, die man nicht bei diesem Sammelnamen, sondern je nach ihrem Stamm Inupiak oder Yupit nennen soll.
    Ach ja? Und woher soll ich dumme weiße Frau aus Deutschland wissen, wie die unterschiedlichen Stammnamen sind? Sorry, das ich nicht John Does unendliches Wissen vom kleinsten Furz auf diesem Planeten habe!

    Apropos: Stamm ist ein arroganter, westlicher Begriff des Weißen Mannes für Eingeborene in ihren Hütten und muss daher durch Nation ersetzt werden.
    Apropos: Hütte klingt erniedrigend; stattdessen ist „kleines Haus“ vorgeschrieben.
    Ich bekomme das schier unwiderstehliche Gefühl, meinen Kopf gegen die Wand zu hauen, bis er nicht mehr weh tut.

    Was ein Vorurteil ist, haben die Verlage daher auch schon selbst festgelegt: Es ist die „Anwesenheit von etwas in einer Prüfungsfrage, das unterschiedliche Resultate für zwei Personen mit denselben Fähigkeiten, aber aus verschiedenen Sub-Gruppen, nach sich ziehen würde.“
    h34r: Hä?

    Einfacher ausgedrückt: Wenn irgendein Wort, ein Begriff, ein Bild einen Schwarzen oder einen Asiaten, einen Behinderten oder einen Homosexuellen, eine Frau oder eine ältere Person verärgert, dann ist die Chancengleichheit für den Test nicht mehr gewährleistet, weil der Ärger über die Formulierung Wissen und Urteilskraft beeinträchtigt.
    Öhm.... ist Sub-Gruppen politisch korrekt?
    Ich fühle mich da etwas benachteiligt. Ich will kein Mitglieder einer Sub-Gruppe sein. Wie sich das schon anhört!
    Außerdem spreche ich aus eigener Erfahrung, dass Verärgerungen rein subjektiv sind. (Wieder sub?)
    Beispiel: Wir hatten mal eine Frauenbeauftragte, die sich darüber geärgert hat, dass es auf dem Urlaubsantrag "Der Antragsteller" hieß.
    Ich (auch Frau&#33 hab mich darüber nicht geärgert. Also wer bekommt jetzt recht?

    Mein persönliches Fazit:
    Die Amis haben einen ganz gehörigen Sprung in der Schüssel. Sollte das auf Deutschland überschwappen, dann könnte ich in Versuchung geraten meine Aggressionen nicht mehr beherrschen zu wollen.

    Statt die Kinder vor irgendwelchen Schatten zu beschützen, sollten sie ihnen lieber zeigen, wie das Leben ist und wie man es besser machen kann. Dazu gehört aber nicht, irgendwelche alten Sachen umzumodeln, sondern den Sinn dahinter den Kindern begreiflich zu machen.
    Die Leute, die die Märchen geschrieben haben, haben sich schon was dabei gedacht.
    Und das jetzt wegen dieser heuchlerischen Weiswestenträger umzuändern wäre Verfälschung.

    Und was soll der Scheiß mit Cowhand statt Cowboy und Cowgirl?
    Oder statt Sklave versklavte Peson?
    Mensch, früher war das halt mal so.

    Ich hab ja mal den Ausdruck "bis zur Vergasung" benutzt und hab mir nichts weiter dabei gedacht. War hier so ein geläufiger Ausdruck.
    Mann, hab ich die Leviten gelesen bekommen!
    Das wäre geschmacklos in Bezug auf die ermordeten Juden.
    Erst da hab ich die Verbindung zu den Gaskammern gezogen. Vorher nicht.
    Mit Vergasung hatte ich bis dato eher den Selbstmord per Autoabgase in Verbindung gebracht.
    Nun gut, ich bemühe mich diesen Ausdruck nicht mehr zu verwenden.
    Auch wenn ich mich jetzt dadurch in meiner freien Ausdrucksweise eingeschränkt fühle. So. h34r:

    Ich halte das alles aber immer noch für Mumpiz und frage mich: Haben diese Leute nichts besseres zu tun?!


    Staffel II (2) dienstags im Nachtprogramm auf Pro7MAXX (Doppelfolgen)

    Staffel XII (12) montags 21:05 Uhr auf Pro7MAXX


    Staffel XIII (13) montags 20:15 Uhr auf Pro7MAXX

    Staffel XV (15) donnerstags auf CW

  6. #6
    DerBademeister
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    Mhm ich erinnere mich an eine Forendiskussion (ich weiss nicht ob es hier oder in einem anderen Forum war), wo mich jemand darauf hinwies, den Begriff "Jedem das Seine" nicht mehr zu verwenden, da dieser in unmittelbarer Nähe des Lagers Buchenwald angebracht war, soweit ich mich erinnere beim benachbarten Zoo, und gut sichtbar für die Insassen des KZ's. Damals hatte es auch Aufregung gegeben, weil die Telekom diesen Slogan bei einer Werbekampagne verwendet hatte.

    Mein persönliches Fazit:
    Die Amis haben einen ganz gehörigen Sprung in der Schüssel. Sollte das auf Deutschland überschwappen, dann könnte ich in Versuchung geraten meine Aggressionen nicht mehr beherrschen zu wollen.
    Im neuesten Spiegel war ein Bericht über Köln, das laut Statistik zur Hauptstadt der Taschendiebe verkommt. Dort organisieren Roma-Familienclans die Klauerei, schon die Kleinen rauben statt in die Schule zu gehen (da sie Duldungsstatus haben haben sie auch keine Schulpflicht) Leute aus.
    Die Polizei hat lange Zeit überhaupt nichts dagegen gemacht, um den zu erwartenden Anfeindungen Linksliberaler, sie würden einseitig und diskriminierend Minderheiten verfolgen, vorzubeugen.

    Solche Fanatiker, die unter dem Deckmantel des (Links)liberalismus ihre verqueren Ansichten von political correctness und penetranter Gleichmacherei verfolgen, gibt es ja in jedem Land.
    Nicht umsonst ist die Bezeichnung "Liberaler" in den USA fast schon zum Schimpfwort verkommen.

    Bloodthirsts Anspielung auf IQ Runner war mehr als passend, denn manche Menschen würden uns wohl tatsächlich alle zu gerne gleich machen.
    Um dies zu verhindern steht allerdings im Grundgesetz (im Gegensatz zur US Constitution) ganz explizit drin, das Gleiches gleich, Ungleiches aber seiner Eigenart nach behandelt werden soll.
    IMHO ist das eine typisch linke Märchenphantasie (auf der auch die Basis des Kommunismus fußt), die auch bei uns vielem entgegen steht. In dem Zusammenhang sei nur die mangelhafte Elitenförderung in unserem Land (besonders in SPD-geprägten Bundesländern) genannt. Denn Eliten stehen für ein Mehrklassen-Gesellschaftssystem (in dem nicht - wie früher - Geld, sondern Bildung und Fähigkeiten den Status ausmachen).

  7. #7
    Dauerschreiber
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    Nagerchen: Ich bin in der Stadt Herrnhut zur Schule gegangen, die vielleicht einigen vom Namen her was sagt (da kommen die Adventssterne und die Herrnhuter Brüdergemeinde her). Dort hat sich in den letzten Jahren eine Gruppe von christilichen Charismatikern zusammengefunden, denen der Herrnhuter Glaube noch nicht radikal genug war und die deshalb unbedingt ihr eigenes Süppchen kochen mussten.
    Hm, letztens stand so ein Bericht im Spiegel über bibeltreue Christen die ihre Kinder nicht zur Schule schicken wollen, eben wegen der Unmoral. In Deutschland wohlgemerkt. Das sind die wohl nicht, oder? IMO gibt es solche Leute ja überall. Ich kannte mal ´nen Zeugen Jehovas, die sind auch sehr komisch. Aber das die versuchen immer mehr Einfluss zu bekommen find ich schon gruselig.

    Simara:Oh Mann, was für ein Mumpiz....
    Yep, war auch mein erster Gedanke.

    Wie heißt es so schön: Worte können töten. Vor ein paar Tagen wurden 3 Medienleute aus Ruanda zu hohen Haftstrafen verurteilt. Es vielen unter anderem die Worte: Eine Maschine des Krieges und des Genozids. Mit Maschine sind die Radioprogramme und Zeitungen gemeint welche die Hutu gegen die Tutsi aufgehetzt haben. Man hat nämlich ständig behauptet das die nahenden Hutu die Tustsi versklaven würden, man sich also verteidigen müsste. Die Konsequenzen sind bekannt, mindestens 800.000 Tote. IMO ein sehr bedeutendes Urteil des UN Tribunals. Hier kannst du das ganze nach lesen.

    Also ich kann mir vorstellen das die Tutsi nicht gegen eine Sprachpolizei gehabt hätten.

    Satanismus durch Harry Potter.
    Frag mal im Vatikan nach was Herr Ratzinger von Harry hält. Aber so etwas wird hier ja leider als Kuriosität abgetan, also kaum erwähnt.

    Ach ja? Und woher soll ich dumme weiße Frau aus Deutschland wissen, wie die unterschiedlichen Stammnamen sind? Sorry, das ich nicht John Does unendliches Wissen vom kleinsten Furz auf diesem Planeten habe!
    Es geht um Respekt, das hat mit Dummheit nur wenig zu tun. Und wenn man nicht weiß was man sagen soll kann man ja immer noch fragen. Aber dazu sind die meisten Menschen ja leider zu feige.

    Darf ich schreien? Das kann ja wohl nicht wahr sein. Sind die Leute tatsächlich so.... so .... heuchlerisch ... ähm... dumm und ungefestigt in ihren Ansichten?
    Ungefestigt sind sie eben nicht. Wenn man nicht an die Vererbungsleere glaubt dann sollen die eigenen Kinder das eben auch nicht. Willst du nicht tolerant sein und das respektieren?

    DerBademeister:Diese Bemühungen sind doch wie alle Zensurbestrebungen in offenen Gesellschaften sowieso zum Scheitern verdammt, da, wie auch schon im Text gesagt, jeder Jugendliche seine "News" sowieso nur zum Bruchteil aus den Schulbüchern holt. Und im Internet gibt es eine derartig absurde Kontrolle nicht.
    Glaubst du noch immer an den Mythos Internet? Ich halt das Netz ja für einen stinkenden Müllhaufen. Und ab und zu hab ich diesen naiven Traum von der Fee die alles besser macht. Übrigens: am wichtigsten ist das Elternhaus. Wenn die Eltern komische Moralvorstellungen haben, dagegen hilft auch kein DSL. Denn das Internet erzieht nicht die Kinder, sondern die Eltern. Es gelingt leider nur wenigen Kindern den eigenen Eltern zu entkommen.

    Ziemlich konfus bis hier hin, ich weiß.

    Eins aber noch, ich find die Sache mit der Sprachpolizei eindeutig ehrlicher als die Heuchelei in Deutschland.

    Wenn bei uns jemandem nämlich was nicht passt dann wird keine Kommission eingeschaltet sondern der schwarze Mann, aka. als Rechtsanwalt.

    Wundert sich niemand darüber das man seit Jahren nichts mehr über Scientology hört? Die sind nicht eben verschwunden, nein, sobald was Kritisches erscheint werden die Verantwortlichen verklagt. Die Klage mag scheitern, das ganze kostet aber Zeit und Nerven. Und wenn das mehrmals wiederholt wird überlegen die verantwortlichen es sich 2mal ob sie ein Gerichtsverfahren wegen ein paar kritischen Zeilen riskieren.

    Ähnlich ist es mit radikalten Moslems. Ein böses Wort über Allah und schon hagelt es böse Leserbriefe.

    Das auf den ersten Blick nicht mit den Schulbüchern zu tun haben, die werden aber auch von Menschen geschrieben, die sich fragen müssen ob sie verklagt werden wollen.

    Ach ja, und um meinen Lieblingstaliban zu ärgern erwähne ich noch mal die hier zensierten Nippel. Auch das nur weil Menschen Angst haben von hysterischen Eltern verklagt zu werden. Das kann man natürlich auch als lächerlich vom Tisch fegen, aber wo hört man auf?

    Ne ne, bei so ´ner komischen Sprachpolizei hat man wenigstens was wogegen man protestieren kann. Gegen den schwarzen Mann im Kopf vieler Mitmenschen, den man auch erst einmal entdecken muss, da bringt das alles nix.
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  8. #8
    Furie Avatar von Simara
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    Frag mal im Vatikan nach was Herr Ratzinger von Harry hält.
    Es interessiert mich nicht, was der Vatikan oder Herr Ratzinger von Harry hält. Die Leute sind für mich nicht maßgebend.

    Ungefestigt sind sie eben nicht. Wenn man nicht an die Vererbungsleere glaubt dann sollen die eigenen Kinder das eben auch nicht. Willst du nicht tolerant sein und das respektieren?
    Äähm ...... Nein.
    Hier hab ich keine Lust zur Toleranz. :P


    Es geht um Respekt, das hat mit Dummheit nur wenig zu tun. Und wenn man nicht weiß was man sagen soll kann man ja immer noch fragen. Aber dazu sind die meisten Menschen ja leider zu feige.
    Ich frage gern noch mal. Woher soll ich das wissen, wenn mein Interesse dafür nicht irgendwie geweckt wurde?
    Meinst du, es interessiert irgendjemanden, irgendwo, was es für einen Unterschied zwischen Badenern und Schwaben gibt?
    Meinst du, irgendjemand weiß überhaupt etwas von diesem Unterschied außer den beteiligten Schwaben und Badenern?
    Nicht mal im Rest Deutschlands wird das jemanden wissen. Warum? Weils relativ unwichtig ist. Aber sag mal zu einem richtigen Badener "Du Schwob".


    Ich hab mal gehört, dass man nicht mehr Eskimo sagen sollte und statt dessen Inuit sagen soll. Hätt ich das nicht mal gehört, woher soll ich das wissen?
    Ich kenne leider keinen Inuit den ich fragen könnte.

    Dasselbe gilt für Eskimos, die man nicht bei diesem Sammelnamen, sondern je nach ihrem Stamm Inupiak oder Yupit nennen soll.
    Hmm....? Wo ist denn der Begriff Inuit? Und woher weiß ich, zu welchem Stamm die Person gehört? Sieht man das denen an?

    Ich kenne auch keinen amerikanischen Ureinwohner, wie seine genaue Stammesbezeichnung ist.
    Ich persönlich halte ja das Wort Stamm nicht für abschätzend. Haben wir Europäer nicht einen Stammbaum? Gibt es bei uns nicht den Stammhalter? Diese Begriffe werden doch mit einem gewissen Stolz in Vebindung gebracht, oder nicht? Ich hab das bisher mit Stamm ebenso gehalten.
    Hey, was hab ich für ne verquere Denkweise.
    Am besten ich sag Rudel. Ach nee. Das ist wieder so abwertend, weil ich damit einen Vergleich zu niedrigen Tieren herstelle.
    Aber lebten die Menschen gaaanz viel früher nicht in Rudeln zusammen?

    Was das fragen betrifft. Ich kenne einen Farbigen/Schwarzen/Afrikaner.... wie auch immer. Ich hab ihn mal gefragt, wie er selbst sich bezeichnen würde, Farbig oder schwarz.
    Er meinte Farbig ist er nicht. Aber schwarz auch nicht. Er ist Nigerianer.
    Hmmm. Das steht ihm ja auch auf der Stirn geschrieben!
    Er wollte mich dann ärgern und nannte mich schweinchenrosahäutig.
    Da er ja irgendwo recht hat, hats mich nicht gestört.
    Aber ich schweife ab.
    Wenn ich jetzt aber das Gros der Schwarzen/Farbigen.... was auch immer ansprechen will? Warum kann ich nicht den Sammelbegriff nehmen?

    Ich weiß mittlerweile nicht mehr, ob klar wird, worauf ich hinaus will.
    Ich kann nur nochmals wiederholen. Das Wissen ist nicht plötzlich da und ich weiß, dass es z. B. nicht einfach so, dass es die Lappen und die Samen gibt.

    Manchmal kotzt mich diese übertriebene political correctnes an.
    Immer wird einem Böswilligkeit unterstellt. Warum nur?
    Ich hab keinen Bock mehr, mich zu verbiegen.

    Allen Menschen wohl getan, ist eine Kunst, die keiner kann.
    Ich schon zweimal nicht.


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  9. #9
    DerBademeister
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    Glaubst du noch immer an den Mythos Internet? Ich halt das Netz ja für einen stinkenden Müllhaufen. Und ab und zu hab ich diesen naiven Traum von der Fee die alles besser macht. Übrigens: am wichtigsten ist das Elternhaus. Wenn die Eltern komische Moralvorstellungen haben, dagegen hilft auch kein DSL. Denn das Internet erzieht nicht die Kinder, sondern die Eltern. Es gelingt leider nur wenigen Kindern den eigenen Eltern zu entkommen.
    Nun, würde ich nicht daran glauben, wäre ich auch nicht hier um mir Deine Antworten durchzulesen, oder?

    Das die Präventivzensur in irgendwelchen Schulbüchern wenig Einfluss darauf haben wird, wie oft der Durchschnittsbürger am Tag die Worte "damn" "fuck" "gay" "fag" etc. verwendet, ist Dir denke ich auch klar.
    Political correctness ist für Glaubensfanatiker (ich beziehe mich nicht nur auf die religiösen Auswüchse) und in der Öffentlichkeit stehende Personen wichtig, da letztere durch das Nicht-Einhalten dieser Tabus eben Nachteile gleich welcher Art in Kauf nehmen müssen.

    Die öffentliche Fassade und die Menschen "privat" - zwei ganz verschiedene Welten.
    Viele CDU'ler predigen aus Angst vor "Verfolgung" sicher heute noch demonstrativ ihre Verabscheuung über Hohmann, während sie sich im kleineren Rahmen ärgern, einen der ihren verloren zu haben.
    Opportunismus nennt man das.

  10. #10
    Mittlerer SpacePub-Besucher
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    *g*

    Das Land der Freiheit hat wieder zugeschlagen.

    Manchmal fragt man sich, was in Köpfen von Leuten vorgeht, deren fein und weitläufig ausgeprägtes Gewissen ihnen jedes mal einen Stich ins Herz versetzt, wenn er/sie irgendwo einen "Schneemann" sieht, der nicht zweifelsfrei als "Schneeperson" erkennbar ist, wenn in der Schöpfungsgeschichte von "Adam und Eva" und nicht von "Eva und Adam" die Rede ist, oder generell von Zwergen an Stelle von "Personen niedrigen Wuchses".

    Oder warum die konservative Rechte es schafft sich mit lawsuit-Taktiken à la Scientology derart unverschämt auszubreiten während alles liberal Denkende in Amerika sich feig anbiedert aus Angst noch mehr Einfluß zu verlieren.. oder ists idealistisch zu glauben dass so eine Zensur-Institution in Europa schnellstens schärfstens kritisiert und gekillt werden würde?

    Und zu der Inuit-Eskimo-Geschichte..

    Parade für die Gutmenschenbrigade!
    Respektblabla..
    Als Österreicher wird man von einem nicht näher informierten Amerikaner schnell für einen Deutschen gehalten. Und weil ich kein rot-weiß-rotes Banner schwinge (was in Amerika wahrscheinlcih aber auch nicht reichen würde, also sagen wir ein Banner, auf dem "AUSTRIAN" steht) bin ich solchen Verwechslungen nicht böse oder fühle mich gar diskriminiert.
    Mit deinem Schwaben-Beispiel hast sehr recht Simara!
    Ist doch lächerlich. Political correctness hat nichts mit Respekt zu tun, ich kann jemanden auch respektieren ohne dass ich jeden Satz den ich sage dreimal umdrehe nur um alle Formulierungen, die irgendwie anstößig oder unpassend sind (oder Gefühle des "Minderwerts" hervorrufen...), zu eliminieren.
    Irgendwann
    und irgendworin
    steckt wo was drin
    und sagt:
    Servas,
    i bin da Sinn
    irgendworin
    und irgendwann
    aber dann...

    (Josef Hader)

  11. #11
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    @simara: um das mit deinem bekannten maximal pigmentiertem freund (diese bezeichnung wurde mir neulich im chat genannt) nochmal aufzugreifen, hättest du ihn als nigerianer angesprochen hätte man dich wiederum als rechte person angesehen immerhin willst du dich von ihm abgrenzen in dem du ihn als person mit anderer nationalität indentifizierst.

    das ganze ist doch irgendwie ein toleranz problem. mir kommt grad in den sinn das die betreffenden personen die sich beschweren (auch gemein den übergewichtigen gegenüber) nicht genügend tollerant sind. hätten sie nämlich tolleranz würden die diese unbewusst "kränkenden" äusserungen einfach überhöhren ohne die mücke zum elefanten zu machen.
    "Logbuch des Käptns, es regnet schon den ganzen Tag und Niemand mag mich"

    "Logbuch des Käptns, ich habe mein Toupet verloren und mein Hüfthalter bringt mich um, die neuen Pomps passen auch nicht zur Uniform, was für ein Leben."

    Mystery Science Theater 3000

  12. #12
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    Simara: Ich weiß mittlerweile nicht mehr, ob klar wird, worauf ich hinaus will.
    Ich kann nur nochmals wiederholen. Das Wissen ist nicht plötzlich da und ich weiß, dass es z. B. nicht einfach so, dass es die Lappen und die Samen gibt.
    Ich glaub ich hab mich mal wieder wirklich ziemlich verwirrend ausgedrückt.

    Sprache ist mächtig. Vor jedem Gewaltverbrechen wird das Gegenüber meist erst einmal böse beschimpft. Eben deswegen sollte mein seine Worte schon bewusst wählen. Ich kann mit Sprache nämlich auch ausgrenzen.

    Ich kenne einen Farbigen/Schwarzen/Afrikaner.... wie auch immer. Ich hab ihn mal gefragt, wie er selbst sich bezeichnen würde, Farbig oder schwarz.
    Also ich finde die Frage auch reichlich dämlich. Mensch sollte eigentlich reichen, oder?

    Du magst ja jetzt denken das meine Einstellung nach Gutmensch stinkt. Wenn du aber Tag für Tag damit konfrontiert wirst das du anders bist, ich stell mir das unangenehm vor. Ich finde es wichtig bei so etwas vorsichtig zu sein. Deswegen hätte ich nicht gegen eine Kommission die dafür sorgt das Sammelbegriffe wie Farbige / Schwarze verschwinden. Es heißt doch immer wieder das die Hautfarbe unwichtig ist. Wieso bitte brauchst ihr dann einen Sammelbegriff dafür?

    Es geht ja um Schulbücher. Wenn Kinder mit den Worten aufwachsen sehen die später natürlich nichts Schlimmes daran. Aber wer bitte denkt an die Farbigen / Schwarzen? Damit sagst du jedes Mal: Hey, du bist nicht wie wir. Und da sie in der Minderheit sind ist das halt für sie unangenehm. Der Vorwurf der Blutwurst ist deswegen ja auch so lächerlich. Es geht nicht um einmal ausgegrenzt zu werden, man wird es immer und immer wieder. Auf Dauer greift das die Psyche von jedem Menschen an.

    Ach, und Simara, du hast dich mal aufgeregt weil so ein Typ sich über dein Körpergewicht aufgeregt hat. Wie wäre es wenn wir uns damit begrüßen? D. h. jeden Tag hört man Sachen wie: Immer diese Dicken. Wie lange würdest du das aushalten? Wie schon erwähnt, wenn du jeden Tag ausgegrenzt werden würdest, dann würdest du sicherlich anders denken.

    DerBademeister: Das die Präventivzensur in irgendwelchen Schulbüchern wenig Einfluss darauf haben wird, wie oft der Durchschnittsbürger am Tag die Worte "damn" "fuck" "gay" "fag" etc. verwendet, ist Dir denke ich auch klar.
    Political correctness ist für Glaubensfanatiker (ich beziehe mich nicht nur auf die religiösen Auswüchse) und in der Öffentlichkeit stehende Personen wichtig, da letztere durch das Nicht-Einhalten dieser Tabus eben Nachteile gleich welcher Art in Kauf nehmen müssen.
    Mit fuck und Co. hab ich ja auch kein Problem. Es ist doch so, jeder Arsch hat sein festklebten Wertvorstellungen. Und mit den Mitmenschen muss man sich halt arrangieren.

    Aber um das klar zu stellen, die oftmals zwanghafte political correctnes nervt natürlich. Es sollte schon irgendwie überzeugt wirken. Aber ich sehe das eh ... vorsichtig, böses Wort ... differenziert. In meiner kleinen Welt ist die Sache mit den Märchen wirklich sehr fragwürdig oder das Nippel verboten werden find ich noch immer so etwas von lächerlich.

    Am Ende bleibt IMO nur eine Möglichkeit. Radikalt alles zuzulassen. D. h. dann aber das viel gestritten werden muss wie man was bezeichnet. Und nicht nur hier schreien viele auf wenn mal ordentlich die Fetzen fliegen. Also wird es dazu nie kommen.

    Die öffentliche Fassade und die Menschen "privat" - zwei ganz verschiedene Welten.
    Ich glaub du hast Recht. An sich ist die Diskussion über Schulbücher überflüssig. Es spielt keine Rolle ob jetzt im Schulbuch Farbige steht oder nicht. Wenn, so wie es bei mir war, der Vater beim Abendbrot über die bösen Ausländer herzieht, dann bringt auch das nichts.
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  13. #13
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    Ach, und Simara, du hast dich mal aufgeregt weil so ein Typ sich über dein Körpergewicht aufgeregt hat. Wie wäre es wenn wir uns damit begrüßen? D. h. jeden Tag hört man Sachen wie: Immer diese Dicken. Wie lange würdest du das aushalten? Wie schon erwähnt, wenn du jeden Tag ausgegrenzt werden würdest, dann würdest du sicherlich anders denken.
    Loser, Schätzchen, ich bin aufgrund meines Körpergewichts ausgegrenzt worden. Ich weiß also schon, wie das ist.
    Ich habe auch grundsätzlich nichts dagegen, wenn man mich als dick bezeichnet - ich bins ja schließlich auch.
    Wenn es z. B. zwei Simaras gebe und die andere ist dünn und man würde dann von einer dicken Simara erzählen, dann hätte ich keine Probleme damit da es nun mal ein Unterscheidungsmerkmal ist.
    Ich habe was dagegen, wenn es abwertend gemeint ist. Und hierin sehe ich einen Unterschied.
    Außerdem wird in solchen Situation eher das Wort "fett" benutzt oder gar noch andere Attribute wie Sau, Tonne, Kampfwalze .... oder Panzer.
    Ich bin weder eine Sau, noch bin ich eine Tonne. Ein Panzer bin ich auch nicht, aber es könnte passieren, dass ich zur Kampfwalze werde und da ist mein Gewicht wieder von Vorteil :P

    Ich wollte meinen Kollegen ja auch nicht abwerten, aber wenn ich von ihm erzähle und z. B. sage, "mit David, unserem farbigen Arbeitskollegen, hatten wir heut wieder ne interessante Unterhaltung", dann weiß jeder wer gemeint ist.
    Ich sehe darin nichts abwertendes.
    Sag ich aber nur, "mit David hatten wir wieder ne interessante Unterhaltung" kommt erst mal die Frage: "Wer ist David?"

    Dazu muss ich sagen, dass hier wo ich wohne Farbige/Schwarze immer noch Exoten sind.
    Sie kommen noch nicht so häufig vor in unserem Stadtbild, als das sie was "normales" wären.
    Ich komme eben aus einer Kleinstadt. Hier ist es noch üblich, den halben Stammbaum der Umgebung zu kennen. Und dass die mit dem und das war doch der Bruder von derjenigen usw. usf.

    Also ich finde die Frage auch reichlich dämlich.
    Na super! Weiter oben schreibst du noch man soll fragen und wenn man fragt, dann findest du die Frage reichlich dämlich.
    Man kanns einfach nicht recht machen.
    Und nein. Einfach Mensch reicht nicht. Menschen brauchen Merkmale um sich zu unterscheiden. Wir sind nicht alle gleich.
    Unterschiedlich zu sein ist ja auch nicht das Problem. Das Problem ist die Abwertung und Ausgrenzung. Das eine (Unterschiedlichkeit) muss/sollte mit dem anderen (Abwertung/Ausgrenzung) aber nichts zu tun haben.

    Wenn du aber Tag für Tag damit konfrontiert wirst das du anders bist, ich stell mir das unangenehm vor
    Ich dachte, auch du hättest solche Erfahrungen gemacht?
    Aber egal. Ich denke einmal gefragt, dann hat sich die Sache erledigt.

    Aber wer bitte denkt an die Farbigen / Schwarzen? Damit sagst du jedes Mal: Hey, du bist nicht wie wir. Und da sie in der Minderheit sind ist das halt für sie unangenehm.
    Aber sie sind auch nicht wie ich .... Oder ich bin nicht wie sie. Wie die es willst. Aber ich grenze sie deswegen doch nicht aus.
    Das tun sie doch mitunter selbst.
    Klar, du wirst jetzt sagen, dass ist Selbstschutz.
    Wie kann/darf ich das verstehen, wenn sich in amerikanischen Filmen die Schwarzen untereinander mit "Nigger" begrüßen?
    Sie wollen in ihren Reihen auch keine Weißen oder Weißbrote.
    Aber vermutlich sind das nur Filme und basieren nicht auf realem Leben.
    Nichtsdestotrotz verwirrt es mich.

    @Bloodthirst,
    "maximal pigmentierter Freund" .... das ist gut.

    das ganze ist doch irgendwie ein toleranz problem. mir kommt grad in den sinn das die betreffenden personen die sich beschweren (auch gemein den übergewichtigen gegenüber) nicht genügend tollerant sind. hätten sie nämlich tolleranz würden die diese unbewusst "kränkenden" äusserungen einfach überhöhren ohne die mücke zum elefanten zu machen.
    Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen, Bloodthirst.
    Vielleicht sollten (wir) alle mit diesen Unterstellungen aufhören.


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  14. #14
    DerBademeister
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    Loser, Du übertreibst es mit Deiner Gutmenschelei mal wieder. Nach Deiner Weltsicht dürften wir uns alle nicht voneinander unterscheiden, und zwar in NICHTS. Hautfarbe, Intelligenz, Körperwuchs, Religion, Volkszugehörigkeit, und alles was uns sonst wie definiert müssten wir komplett ausradieren, bis wir alle wie ein Ei dem anderen gleichen.
    Dann gäbe es keine Unterscheidungsmerkmale mehr, und niemand könnte mehr anhand dieser Unterscheidungsmerkmale ausgegrenzt werden.

    Wäre jetzt ein Poster hier FC Bayern-Fan, und ich würde ihn auf nen gemütlichen Fußballabend zu Freunden mitnehmen, dürfte ich ihn dann nur noch mit den Worten "Leute das ist Klaus, er ist ein Mensch" vorstellen statt mit "Leute das ist Klaus, er ist FC Bayern-Fan". Schließlich offeriert das Attribut des FC Bayern-Fanseins ja die Möglichkeit der potenziellen Ausgrenzung.

    Natürlich ist Klaus auch kein "Deutscher" mehr, da das ebenfalls ein Attribut ist das ihn von anderen unterscheidet.
    Wie Simara schon sagte, es gibt einen Unterschied zwischen dem was man sagt, und dem was man meint. Es gibt einen Unterschied zwischen Wertneutralen Zustandsbeschreibungen und abwertenden Begriffen. "Dick" oder "schwarz" wäre eine rein objektive Zustandsbeschreibung. "Fette Sau" oder "Baumwoll-neger" wäre eine Beschreibung die ganz unzweifelhaft abwertend gemeint ist.
    Da solltest Du vielleicht differenzieren lernen.

    Das was Du vorschlägst wäre ein Orwellsches "Neusprech", eine Sprache in der alle Doppeldeutigkeiten eliminiert sind, die statisch ist und keinen Spielraum mehr für Kreativität lässt.

  15. #15
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    DerBademeister: Loser, Du übertreibst es mit Deiner Gutmenschelei mal wieder.
    Wahrscheinlich. Andererseits könnte man dir auch vorwerfen das du verharmlost / für die Fremdwortliebhaber hier: bagatellisierst. Aber bei schreiben ist mir aufgefallen das ich in dieser Sache echt eine extreme Meinung habe. Bei soviel Gutmenschelei könnte ich mich glatt vor mich selber ekeln. Aber ist nun einmal mein Arschloch / Meinung.

    Nach Deiner Weltsicht dürften wir uns alle nicht voneinander unterscheiden, und zwar in NICHTS. Hautfarbe, Intelligenz, Körperwuchs, Religion, Volkszugehörigkeit, und alles was uns sonst wie definiert müssten wir komplett ausradieren, bis wir alle wie ein Ei dem anderen gleichen.
    Darum geht es mir doch gar nicht. Vielmehr wundert es mich warum Simara unbedingt die Haufarbe erwähnen muss. Natürlich wäre das Leben ohne Unterschiede tot langweilig. Und das will ich nun wirklich nicht.

    Das was Du vorschlägst wäre ein Orwellsches "Neusprech", eine Sprache in der alle Doppeldeutigkeiten eliminiert sind, die statisch ist und keinen Spielraum mehr für Kreativität lässt.
    Hm, gestern hat es Al Pacinos Film über Richard III nach fast 7 Jahren ins Free TV geschafft. Da hat sich ein Obdachloser mal über die Sprache ausgelassen. Wie primitiv sie in der heutigen Zeit ist und das ein bisschen mehr Shakespeare uns allen gut tun würde. IMO hat er sogar recht. Die Sprache der heutigen Zeit ist schon reichlich primitiv. Aber wieso bitte schön reicht es wenn man Schwarzer sagt? Ich wäre dafür künftig jemanden zu erklären. Ungefähr so: Sie ist um die 1,70m groß, kratzt sich viel zu häufig am Kopf usw. Aber wer hat den heute dazu noch Zeit? Da belassen wir es halt lieber auf äußere Offensichtlichkeiten (komisches Wort).

    Du willst Kreativität? Simaras Frage hat mit Kreativität nun wirklich nichts zu tun.

    Wie Simara schon sagte, es gibt einen Unterschied zwischen dem was man sagt, und dem was man meint. Es gibt einen Unterschied zwischen Wertneutralen Zustandsbeschreibungen und abwertenden Begriffen.
    Man kann aber wissen dass das Gegenüber empfindlich auf einige Wörter reagiert. Ob wertneutral oder Zustandsbeschreibung, ich bin halt für einen bewussten Gebrauch der Sprache. Ein wenig mehr Rücksicht auf die Empfindlichkeit des Gegenübers. Aber auch nur wenn er / sie / es so etwas wie Respekt verdient. Arschlöcher sind und bleiben halt Arschlöcher.

    Simara: Wie kann/darf ich das verstehen, wenn sich in amerikanischen Filmen die Schwarzen untereinander mit "Nigger" begrüßen?
    Sie wollen in ihren Reihen auch keine Weißen oder Weißbrote.
    Aber vermutlich sind das nur Filme und basieren nicht auf realem Leben.
    Ähnliches hab ich mal in einer Reportage gesehen. Vielleicht um denn Anfeindungen der die Schärfe zu nehmen? Ganz nach dem Motto: Hey, seht ihr, ihr könnt uns nicht beleidigen.

    Wenn es z. B. zwei Simaras gebe und die andere ist dünn und man würde dann von einer dicken Simara erzählen, dann hätte ich keine Probleme damit da es nun mal ein Unterscheidungsmerkmal ist.
    Wenn du das kannst, ich nicht. Denn ganzen Tag, da leidet das Selbstbewusstsein schon gewaltig. Da kann das gegenüber es noch so nett meinen, irgendwann reicht es einfach.


    Ich dachte, auch du hättest solche Erfahrungen gemacht?
    Aber egal. Ich denke einmal gefragt, dann hat sich die Sache erledigt.
    Um noch mal pseudopsychologisch zu werden: Wohl ein freudscher Vertipper. Alles was unangenehm ist wird in der 3ten Person geschrieben um ja keinen persönlichen Bezug herzustellen. Es geht mir im Moment viel zu gut das ich mich ausgerechnet jetzt auslassen müsste.

    Dazu muss ich sagen, dass hier wo ich wohne Farbige/Schwarze immer noch Exoten sind.
    Eine einfach Ausrede die ich nicht gelten lassen würde.

    Sag ich aber nur, "mit David hatten wir wieder ne interessante Unterhaltung" kommt erst mal die Frage: "Wer ist David?"
    Und was bringt es zu wissen das er farbig ist? Hat aber so einen langweiligen Charakter das seine Hautfarbe das einzige Merkmal ist an dem man ihn erkennt? Aber ich kann seine Empfindlichkeit ja auch nachvollziehen.

    DieBlutwurst: das ganze ist doch irgendwie ein toleranz problem. mir kommt grad in den sinn das die betreffenden personen die sich beschweren (auch gemein den übergewichtigen gegenüber) nicht genügend tollerant sind. hätten sie nämlich tolleranz würden die diese unbewusst "kränkenden" äusserungen einfach überhöhren ohne die mücke zum elefanten zu machen.
    Ich such die Fehler in aller erste Linie bei mir selbst. Wenn sich jemand beleidigt fühlt hat er / sie / es jedes Recht sich darüber aufzuregen. Eine andere Sache ist ob er / sie / es, es verdient hat oder nicht. Wenn er / sie / es, es verdient hat, bekommt er / sie / es natürlich auch keine Entschuldigung. Gibt es da nicht so ´nen dummen Spruch: Leben heißt lernen. Und das geht nicht ohne Kritik.
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  16. #16
    DerBademeister
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    Loser, Rücksicht muss in beide Richtungen gehen, und stößt nun mal auch an ihre Grenzen. Wer zu dünnhäutig ist, und an allem immer das Schlimmste sieht, der hat eben mangelhaftes Selbstbewusstsein und damit ein Problem. Da wir alle verschieden sind wird sich das nie verhindern lassen.

    Hm, gestern hat es Al Pacinos Film über Richard III nach fast 7 Jahren ins Free TV geschafft. Da hat sich ein Obdachloser mal über die Sprache ausgelassen. Wie primitiv sie in der heutigen Zeit ist und das ein bisschen mehr Shakespeare uns allen gut tun würde. IMO hat er sogar recht. Die Sprache der heutigen Zeit ist schon reichlich primitiv.
    Ich muss dem widersprechen. Ich bezweifle stark das die Sprache des Durchschnittsbauern im elizabethanischen England elaborierter war als heute.
    Du solltest schon differenzieren zwischen speziell für Theateraufführungen konzipierter Bühnensprache und der Umgangssprache auf der Straße.
    Davon abgesehen dürfte es generell schwer sein für Jedermann, sich mit der Eloquenz einer der zweifellos größten Gestalten in der Literaturgeschichte zu messen.

    Aber wieso bitte schön reicht es wenn man Schwarzer sagt? Ich wäre dafür künftig jemanden zu erklären. Ungefähr so: Sie ist um die 1,70m groß, kratzt sich viel zu häufig am Kopf usw. Aber wer hat den heute dazu noch Zeit? Da belassen wir es halt lieber auf äußere Offensichtlichkeiten (komisches Wort).
    Und da schlägt der Gutmenschen-alarm wieder zu. Schwarz ist eine Beschreibung die die direkte und einwandfreie Identifikation der Person ermöglicht. "Kratzt sich viel zu häufig am Kopf" wäre übrigens vermutlich eine ebenso eindeutige Personenbeschreibung, ALLERDINGS wäre diese im Gegensatz zur Beschreibung der Hautfarbe eindeutig negativ wertend durch "viel zu häufig". Damit wertest Du, der Gutmensch, denjenigen ab. Schäm Dich!
    Das gibt Minuspunkte beim nächsten political correctness-Test.

  17. #17
    Dauerschreiber
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    DerBademeister: Loser, Rücksicht muss in beide Richtungen gehen, und stößt nun mal auch an ihre Grenzen. Wer zu dünnhäutig ist, und an allem immer das Schlimmste sieht, der hat eben mangelhaftes Selbstbewusstsein und damit ein Problem. Da wir alle verschieden sind wird sich das nie verhindern lassen.
    Und was soll ich dazu jetzt schreiben? Stimmt natürlich. Ich bleibe aber dabei, mir ist die Hautfarbe so etwas von unwichtig, und als Beschreibung eh viel zu platt.

    Ich muss dem widersprechen. Ich bezweifle stark das die Sprache des Durchschnittsbauern im elizabethanischen England elaborierter war als heute.
    So meinte ich das auch nicht. Eher so als das die Menschen keine Zeit mehr haben zum sprechen: Und Shakespeare hat sich halt die Zeit genommen auch Kleinigkeiten, die heute mit einem Wort übermittelt werden, in einen Satz zu packen.

    Das liegt natürlich daran das alle außer mir eigentlich gar keine Zeit haben, schnell zum nächsten Meeting müssen, das Handy gleich klingeln wird, jedes weitere Wort also Zeit kostet die man eben nicht hat.

    Aber wenn ich nicht sage was ich meine, wie bitte soll ich mich dann bemerkbar machen? Jetzt kannste du natürlich sagen das sich schnell so etwas wie ein Dialekt für Schnelle entwickelt, man sich also sehr wohl mit wenigen Worten versteht, aber Dialekte sind eben was regionales. Und was passiert wenn ich mal die eigene kleine Welt verlasse? Genau, mich versteht niemand. Und ich versteh auch nicht unbedingt jeden.

    Tja, und wie jeder weiß, was man nicht versteht, davor hat man Angst. Da kommt es nun einmal auch schnell zu Missverständnissen und die anderen sind ja eh reichlich merkwürdig.

    Komische Theorie, ich weiß.

    Insofern, um die Schulbücher wenigstens noch einmal zu erwähnen, sind diese Kommissionen natürlich ärgerlich, da sie den Wortschatz einschränken. Also, im Gegensatz zur vielleicht gut gemeinten Absicht für Toleranz zu sorgen, entfremden sie die Menschen. Aber ich bin ja eh dafür alles zuzulassen ... insbesondere Nippel.

    Das gibt Minuspunkte beim nächsten political correctness-Test.
    Ich muss wohl noch dringend üben. Denn ich habe die Hoffnung das wenigstens dies ein Test ist bei dem ich, als Nichtbayer, besser abschneide als du und all die anderen Intelligenzbestien aus dem Eliteinternat Bayern.
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  18. #18
    Flinker Finger
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    um das thema wieder aufzuwärmen

    WIEN (red). Kein Sex, keine Gewalt, keine Joints, keine Kraftausdrücke: Ein seit kurzem in den USA erhältlicher DVD-Player verspricht Filmgenuss für die ganze Familie – ohne anstößige Inhalte. Wenn es in einem Film zu erotisch, blutig oder vulgär wird, überspringt das 80 Dollar teure Gerät die entsprechenden Szenen. Wird in den Dialogen geflucht, geschimpft oder einfach über Dinge gesprochen, die nicht für die ganze Familie geeignet sind, schaltet der Player kurzerhand auf lautlos.

    Produziert wird der digitale Sittenwächter von der französischen Firma RCA, die Filter-Software stammt von der US-Firma ClearPlay. Letztere bietet schon seit längerem eine Filter-Software für PCs an, der nun erhältliche DVD-Player ist aber das erste Gerät fürs Wohnzimmer.


    Der Player erkennt die moralisch bedenklichen Szenen nicht automatisch, sondern aufgrund von Timecode-Informationen. „Das ist, als hätten Sie superflinke Finger und könnten die Knöpfe der Fernbedienung so schnell drücken, dass gewisse Szenen übersprungen oder stumm geschaltet werden", wird auf der Clearplay-Homepage verkündet.

    Über 600 Filme sind bereits ClearPlay fähig, neu auf den Markt kommende Filme sollen so schnell wie möglich „familientauglich“ gemacht werden. Was genau zensuriert und was freigegeben wird, bestimmen die ClearPlay-Mitarbeitern. Benutzer des DVD-Players können beim Betrachten von DVDs entscheiden, welche Szenen sie ausblenden wollen. Zur Verfügung stehen die Kategorien Sex, Gewalt, Drogenmissbrauch und Sprache. Auf der ClearPlay-Homepage sind alle erhältlichen Filme gelistet – inklusive einer Beurteilung mit und ohne ClearPlay-Filter.

    Die Verstümmelung der Filme sieht man in Hollywood freilich gar nicht gerne: Gleich acht große Studios und einige Regisseure haben daher gegen ClearPlay geklagt – wegen Verletzung von Urheberrechten. Bei ClearPlay ist man allerdings gelassen: „Das ist so, als würde man die schnelle Vorlauf-Funktion durch eine Szene verbieten, die man nicht mag. Wenn Clearplay illegal ist, dann ist es auch die Fernbedienung“, kontert ein Anwalt der Firma.

    ...
    würde zwar auch zu film und technik passen aber politisch gesehn ists doch wesentlich interessanter
    Could you do it slower and with more intensity?

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