Naja, es ist typisch deutsch, für jedes Problem ein neues Gesetz schaffen zu wollen. Insofern ist das doch nicht wirklich überraschend.
Zu Punkt 1: Kinder bis 14 ab 20 Uhr von der Straße verbannen? Da kann ich nur sagen: Lachhaft!
Immer wieder erstaunlich zu sehen wie weit sich manche Menschen von der Realität entfernt haben.
Wenn ich da an meine Kindheit / frühe Jugend denke ... da wär's ja nicht so das man halt mit sagen wir mal 13 zuhause bleiben muss statt auf Parties oder in Jugendhäuser oder Clubs zu gehen (worauf der Vorschlag unseres konservativen Volksfreundes wohl abzielen soll) - nein, Badminton oder Basketball im Sommer bis zur Abenddämmerung (~ 21.30) als kleiner Knirps von 10, 11, 12 Jahren zu spielen wäre dann auch nicht möglich gewesen. Dann hätte einen vermutlich ein freundlicher bayrischer Polizist mitgenommen und wie einen Straffälligen zuhause abgesetzt.
Was die Verwahrlosung von Kindern angeht: Ich sehe da wenig gesetzlichen Handlungsbedarf. De facto nutzen viele Jugendämter den gesetzlichen Rahmen einfach nicht aus. Daran das Jugendämter bis zu tödlich ausgehender Fahrlässigkeit schlampen (der ein oder andere erinnert sich vielleicht an die Geschichte der Eltern die ihre Kinder zuhause verhungern ließen, und denen das Sorgerecht vom Staat trotz lebensbedrohlichem Zustand der Kinder zurückgegeben wurde) ändern neue, "schärfere" Gesetze auch nichts.
Generell ist wohl selbst für den konservativen Fan erkennbar, dass diese Partei Gesellschaftsvorstellungen aus den 50er Jahren (Frau am Herd - Kinder zu Hause) nachhängt.
Deswegen wundert es mich nicht, das Bayern trotz seiner Spitzenstellung in nahezu allen zivilisatorischen Bereichen (Umweltschutz, Arbeitslosigkeit, Bildungsniveau etc.) vom Rest des Landes immer noch als der rückständige bigotte Bauernstaat angesehen wird, der es vor 30 Jahren mal war.




Zitieren
Als Lesezeichen weiterleiten