Ich habe kein grundsätzliches Problem mit Cover-Versionen: Meine absolute Lieblingsband - falls die noch jemand kennt: Beatles - hatte auf ihrer ersten LP mehrheitlich Cover-Versionen drauf. Ist auch irgendwie logisch: Eine neue, junge Band muss sich erst einmal einen Namen machen und spielt einfach bekannte oder gute Titel nach. Kaum eine Band kam ohne aus: Die Doors, die Stones, Nazareth, etc.
Diese Interpreten nahmen einen Song her und gaben ihm ein neues Outfit oder veränderten ihn gar dermaßen radikal, dass kaum noch jemand das "Vorbild" erkennen würde. Etwa Ram Jams berühmtes "Black Betty". Und genau darin sehe ich die Leistung beim Covern: Nicht einfach brav nachsingen, sondern kreatives Umgestalten des Songs.

Das bringt mich dann zum Problem mit so vielen Cover-Versionen: Man nehme einen bekannten Song von den Bee Gees, unterlege ihn mit einem dumpfen Rhythmus und singe schön brav nach, fertig. Wo ist da die Kreativität? Natürlich kann so etwas auch in die Hose gehen, etwa bei dieser Band die "Aisha" coverte - ein Lied, das mir im Original gefällt. Beim Cover muss ich das Radio ausschalten...
Aber eine dieser gecasteten Bands hernehmen, den Text von irgend nem Song unter die Nase halten, "Singt das nach" befehlen und den Schmus im Studio irgendwie musikalisch zu unterlegen, das finde ich daneben.
Doch was soll´s: Wem´s gefällt, der soll es halt kaufen.