Anstatt alles in das für ST so übliche Schwarz-Weiß-Schema einzuordnen (alle Guten verhalten und denken wie die reinsten Engel),
Um mal wieder zu Star Trek zurückzukommen:
Man muss stark zwischen TNG und DS9 differenzieren.
Das Schwarz-Weiss-Schema trifft überwiegend auf TNG zu (wobei es da auch kongeniale Ausnahmen wie z.B. die Folge "Das Standgericht" gibt, in der eine Sternenflottenadmiralin versucht einen jungen Offizier als Terroristen zu entlarven), aber auf DS9 mit Sicherheit nicht.

Anspieltipps:
"Im fahlen Mondlicht" (eine der besten DS9-Eps überhaupt&#33
"Der undurchschaubare Marritza"
"Inter arma inem silent leges"
"Für die Uniform"
"Glanz des Ruhms"
"Die Belagerung von AR-558"
"Valiant"
"Die Front / Das Verlorene Paradies"
"Jenseits der Sterne" (für manche die beste Star Trek-Episode)

dort hat so gut wie jeder Charakter eine Vergangenheit und trifft oft zweifelhafte Entscheidungen. Genannt seien
- Odo der früher mit den Cardis arbeitete und unschuldige Bajoraner hinrichten ließ
- Kira die früher Terroristin war
- Bashir der das Geheimnis seiner Genverbesserungen Zeit seines Lebens hüten musste
- O'Brien der im cardassianischen Krieg kämpfte
- Worf der ständig zwischen zwei Welten balancieren muss
- Garak (ohne Worte)
- Dukat (liebevoller Vater auf der einen und Hitleresquer Diktator auf der anderen Seite)
- Damar, der sich vom Lakeitel zum Freiheitskämpfer wandelte
- Dax deren früherer Wirt ein Mörder war
- Eddington (vom steifen Sternenflottenoffizier zum Revolutionskämpfer)
- Sisko, der sein Gewissen opfert und Leute ermorden lässt um im Krieg strategische Vorteile zu erlangen

Gegen so ein Repertoire an glaubhaften und vielschichtigen Charakteren nehmen sich die meisten Serien, insbesondere die Star Trek-Nachfolgeserien Voyager und Enterprise absolut ärmlich aus.