als ich mich letztens mit meinem kumpel unterhielt, der legastheniker ist, erinnerte ich mich wieder an einiges, was ich zu schulzeiten mit ihm erlebt habe. dabei waren auch erinnerungen an die art und weise, wie lehrer mit seiner legasthenie umgingen. da gab es unterschiedliche herangehensweisen. die meisten wussten davon. ein teil versuchte, ihn nicht anders als andere zu behandeln und somit seine einschränkung als normal wie möglich erscheinen zu lassen. andere versuchten, ihm mit tipps zur seite zu stehen bzw. mehr über seine probleme zu erfahren.

ein lehrer ist mit seinem verhalten besonders in erinnerung geblieben:
(es war unser mathelehrer, weshalb mich sein verhalten nicht wunderte, denn bis heute bestätigte sich meistens meine recht frühe erkenntnis, dass mathelehrer meistens stupide, lebensfremde arschlöcher sind)

wir bekamen eine arbeit wieder. dieser lehrer hatte bei jeder gelegenheit, die sich ihm dazu bot, eine offensichtliche freude daran, schüler vorzuführen. nicht im motivierenden, lobenden sinne (ok, bei seinen lieblingen mal), sondern meistens im herablassenden, verarschenden sinne.
mein kumpel hatte in seiner arbeit viele rechtschreibfehler. der lehrer schrieb die "witzigsten" wörter an die tafel und erntete damit einige lacher. nach abschluss der lach-orgie offenbarte er, wer diese wörter produziert hatte. eine weitere lachwelle nahm anlauf... in richtung meines kumpels.

muss ein tolles gefühl für ihn gewesen sein.

wie ging es den legasthenikern hier in der schule? habt ihr ähnliche erfahrungen gemacht? wenn ja, habt ihr euch dagegen gewehrt oder es einfach so passieren lassen?
mein kumpel wehrte sich damals nicht dagegen. heute würde er vielleicht anders handeln.