James Brown hat kürzlich mal eben so seine Frau verprügelt. Etwas das ja bekanntlich auch in deutschen Wohnstuben oft genug passiert und trotzdem keine Schlagzeilen macht. Mittlerweile hat das sogar die Politik erkannt und seitdem muss z. B. der Schläger die Wohnung räumen.
Was aber kaum bekannt ist: Ein paar Männer werden Opfer von Frauengewalt.
Stichwort: Gewalt gegen Männer.
Der Mann als Opfer der Frau - in Deutschland immer noch ein Tabu, meint der Mainzer Kriminologe Michael Bock. Dabei sind überraschend viele Männer von häuslicher Gewalt betroffen.
Erste wissenschaftliche Studien zum Thema weibliche Gewalt stammen aus den USA der 1970er-Jahren. Mittlerweile liegen international über 100 Studien vor, u. a. aus den USA, Kanada, Dänemark und Irland. Eine Auswertung durch den britischen Psychologen John Archer im Jahr 2000 ergab, dass Männer ebenso oft Opfer häuslicher Gewalt werden wie Frauen.
Als bisher wichtigster deutscher Beitrag gilt eine Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen von 1992, die zum gleichen Schluss kommt. Für Deutschland belegte weiterhin der Bremer Soziologe Gerhard Amend das große Ausmaß an Frauengewalt im sozialen Nahraum, sprich im häuslichen Bereich. Im Internet befragte er unterhaltspflichtige Väter über Gewaltanwendungen in Beziehungen. Vor Trennungen gingen, so das Ergebnis der "Väterstudie", Handgreiflichkeiten in jedem vierten Fall von Männern, zu 58 Prozent jedoch von Frauen aus. In 17 Prozent der gewaltsamen Konflikte ist es mal die Frau, die zuerst zuschlägt, mal der Mann.
Wie Amend weiterhin feststellte, gibt es einen Unterschied in der Wahl der Waffen: Während Männer sich auf ihre Körperkraft verlassen, greifen Frauen häufiger zu Gegenständen wie Messern oder schütten dem Partner heißen Kaffee ins Gesicht.
Die Notwendigkeit von Männerhäusern ist von Regierungsseite bislang nicht erkannt worden. Das könnte sich ändern: Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat eine Pilotstudie "Gewalt gegen Männer" in Auftrag gegeben, deren Ergebnis bis Ende März 2004 erwartet wird. (cg)
panoramaEine wirklich sehr lesenwerte Gerichtsreportage über einen solchen Fall kann man hier nachlesen.Offizielle Statistiken zählen meist nur männliche Täter. Schlagende Frauen passen nicht ins Schema. Doch allein die Berliner Polizei erfasste 2002 in 7552 Fällen häuslicher Gewalt knapp 1000 Frauen als Täterinnen. Die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich um ein Vielfaches höher, denn die Betroffenen scheuen sich oft, Anzeige zu erstatten.
gesehen
Es ist natürlich klar, das noch immer mehr Frauen von Männern verprügelt werden als andersherum. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, das so viele Männer verprügelt werden, damit habe ich wirklich nicht gerechnet.
Ich stellt mir das als nicht gerade angenehme vor. Weil, es glaubt ja schon kaum jemand einer Frau wenn ihr das passiert, wer glaubt denn da bitte schön erst einem Mann?
Weil Fragen so beliebt sind, und um Nagerchen, der mich ja nie versteht, auf die Sprünge zu helfen: Hat irgendjemand Erfahrung mit prügelnden Frauen? Ist das vielleicht nur miese Männerpropaganda? Hat das hier jemandes Weltbild erschüttert? Was muss sich ändern? Sind die Männer selber schuld? Und wo liegt eigentlich der Unterschied, von wegen Grund bzw. Motivation, zwischen Frauengewalt und Männergewalt?
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