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Teilnehmer
20. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • find ich scheiße.

    2 10,00%
  • hab ich.

    2 10,00%
  • will ich.

    15 75,00%
  • ist gegen Gott.

    0 0%
  • ach scheiße, ich bin gegen alles.

    1 5,00%
  • gehört verboten.

    0 0%
Ergebnis 1 bis 10 von 10

Thema: Patientenverfügung

  1. #1
    Dauerschreiber
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    Nur um das mal klarzustellen: Trotz all der Anti - Aging - Cremes, Schönheitsoperationen, Yogaübungen usw. es sterben noch immer Menschen. Auch wenn wir das in der heutigen Zeit, wenn überhaupt und dank Auslagerung in Kliniken / Heime, nur noch per Zeitung wahrnehmen.

    Und der Tod kann schneller kommen als man denkt. Man geht über die Straße, passt einen Moment nicht auf und schon fliegt man im hohen Bogen durch die Luft. Eine andere Möglichkeit wäre die mit dem Fernseher der einem auf den Kopf fällt. Oder der Routinebesuch beim Arzt wird plötzlich zum es tut mir leid, sie werden sterben Erlebnistrip.

    Damit kann man leben oder es verdrängen.

    Pech hat man IMO wenn man, z. B. nach der Autounfallfliegerei, ganz ungünstig wieder aufkommt, Minuten liegen bleibt und ein Arzt seine Pflicht tut, d. h. einen reanimiert. Dann hat ´s sich auch mal schnell mit den Gehirnaktivitäten für den Rest des Lebens.

    Nehmen wir mal den Fall von Terry Schiavo. Die ging eines Tages ins Bett und ist nicht mehr aufgewacht. Ihr Gehirn ist tot. Der Rest lebt, was auch immer das heißen soll, noch. Ihr Mann hat deswegen die Schläcuhe ziehen lassen. Aber dank Fanatikern wie den Leuten von prolife.com sah sich aber Georges Bruder Jep, Gouverneur von Florida, gezwungen zu handeln. Dank einem neuen Gesetz mussten die Schläuche wieder rein. Das Problem in diesem Fall ihr Mann behauptet, das seine Frau ihm gesagt haben soll, das sie keine lebensverlängernden Maßnahmen haben will. Aber was Schriftliches gibt es nicht. Sonst wäre das alles nämlich kein Problem.

    Mir soll das nicht passieren, hab ich mir schon vor einiger Zeit gesagt. Deswegen bin ich stolzer Besitzer- nein, nicht eines viel zu großen Medikamentenschranks oder diverser Schusswaffen - eine Patientenverfügung / Patiententestament reicht mir vollkommen.

    Die wichtigsten Punkte:

    - keine intensivmedizinischen Maßnahmen wenn 2 unabhängige Ärzte bestätigen das ich eh sterben werde und etwaige Therapien den ganzen Kram nur unnötig verlängern.

    - wenn ich, weil das Gehirn schlapp gemacht hat oder was auch immer, nicht mehr ohne Maschinen lebensfähig bin, nix Reanimation oder ähnliches Zeug.

    - sollte ich zukünftig zu keinem selbstbestimmten und kommuninkatiosnfähigem Leben mehr fähig sein, auch dann bitte bitte bitte keine lebensverlängernden Maßnahmen.


    Leider nehmen nicht alle Ärzte Rücksicht auf dieses Stück Papier. Man braucht es zwar nicht, aber ich hab ´s vielleicht auch deswegen per Hand geschrieben. Und zum Notar bring ich es in den nächsten Tagen auch.

    Mehr oder weniger interessante Seiten zum Thema:

    http://www.juracity.de/patiententestament/index.htm

    http://www.quap.de/Vorsorge/Patiententestament.html

    http://www.patientenverfuegung.de/

    http://www.aerztekammer-hamburg.de/patient...ntenverfueg.htm

    Irgendwelche Meinungen zu Gevatter Tod?
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  2. #2
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    Ich werde eines Tages mal ein solche Patientenverfügung erstellen, da ich für mich keine Lebensverlängernden Maßnahmen möchte. Ich möchte nicht krank dahinvegetieren, an Schläuchen hängen oder ohne Gehirnaktivität in einem Krankenhaus liegen nur weil sich meine Angehörigen nicht damit abfinden können, dass mein Leben zuende ist.

    Whyme
    I used to think it was awfull that life was so unfair. Then I thought wouldn't it be much worse if life were fair and all the terrible things that happen to us came because we deserve them? So now I take great comfort in the general hostility and unfairness of the universe.

  3. #3
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    wir besprachen das thema letztens in religion. ich hielt ein referat darüber, weil ich es ebenfalls sehr wichtig finde.
    einige reagierten darauf, indem sie meinten, sie wollten sich noch nicht in so jungen jahren mit dem tod auseinandersetzen.
    die weitere diskussion ergab ein argument, das sich nicht nur auf die verantwortung sich selbst gegenüber, sondern auch der gegenüber seiner angehörigen bezog:

    stehen angehörige vor der entscheidung, ob im schlimmsten fall die maschinen weiterlaufen sollen oder nicht, können sie leicht in einen moralischen konflikt geraten. einerseits erkennen sie den medizinisch und menschlich notwendigen schritt, andererseits müssen sie sich nach außen hin rechtfertigen, über den kopf des patienten womöglich aus eigennutz entschieden zu haben.

    eine patientenverfügung räumt derartige mutmaßungen aus. denn somit folgt man den willen des patienten und ist nicht mehr allein verantwortlich. über das leben eines anderen zu entscheiden ist sowieso schwer genug. ich finde, man hat eine verantwortung den leuten gegenüber, die irgendwann vorm eigenen krankenbett vor jener entscheidung stehen könnten. es ist wichtig, ihnen das ringen mit dem gewissen zu erleichtern. völlig abnehmen kann man es sicher selbst mit patientenverfügung nicht.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  4. #4
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    ich weiss nicht recht, irgendwie hab ich angst über dieses thema nachzudenken. es führt mir meine eigene vergänglichkeit vor augen, und damit möchte ich mich zumindest noch nicht auseinandersetzen. ich weiss nicht ob ich in naher oder auch ferner zukunft dazu fähig bin.
    generell fände ich den gedanken einen zettel in der tasche oder beim notar zu haben auf dem steht man solle den stecker ziehen, schauderhaft. da kommt mir gleich der gedanke, was wenn die sich denken 'och aus dem wird eh nix mehr, zieh ma mal den stecker'. was wenn die ärzte sich irren, es gibt ja immer mal wieder "wunder" bei denen leute nach ewig langer zeit wieder aus dem koma erwachen oder von sonstigen krankheiten geheilt sind. was wenn mir eine solche "wunderheilung" zuteil werden würde, aber mir hat niemand geholfen als ich am strassenrand lag.

    klar kann das meine angehörigen in einen gewissenskonflikt bringen, und ehrlich gesagt möchte ich sowas auch bei keinem anderen entscheiden müssen. aber ich kann mich auch nicht für mich selbst entscheiden.
    "Logbuch des Käptns, es regnet schon den ganzen Tag und Niemand mag mich"

    "Logbuch des Käptns, ich habe mein Toupet verloren und mein Hüfthalter bringt mich um, die neuen Pomps passen auch nicht zur Uniform, was für ein Leben."

    Mystery Science Theater 3000

  5. #5
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    ich habe bei diesen thema ähnliche bedenken wie bloodthirst, denn wunder gibt es immer wieder, sage ich mir zumindest. ich habe schon überlegt, ob ich nicht eine patientenverfügung zur reanimierung bis zum ultimo aufsetzen soll. ich habe nämlich das blöde gefühl, dass meine mutter eher zum abschalten neigen würde, und wahrscheinlich davon ausgeht, dass der rest der familie genauso zu denken hat.
    etwas anderes ist es wenn man langsam dahinsiecht und nicht mehr leben will. dann kann man seine meinung noch äußern und auch ändern.

    vielleicht kommen nämlich auch andere leute auf die idee, das die lebenserhaltenten maßnahmen zu teuer sind, und kommt zu dem schluss, dass der gesellschaft besser gedient ist, wenn man diesen fall aufgibt. wer am leben erhalten werden will ist also fast schon ein egoist.
    egoistisch ist natürlich auch, wenn man seine angehörigen die ganze zeit diesen leblosen körper aussetzt. man selbst bekommt ja hoffentlich nichts mehr davon mit.
    aber trotzdem lebe ich eigentlich gerne und wunder gibt es immer wieder. außerdem gibt es viele dinge die das leben lebenswert machen, auch wenn man nicht kerngesund ist.
    <span style='color:orange'><span style='font-size:12pt;line-height:100%'>Niemand hätte je den Ozean überquert, wenn die Möglichkeit bestanden hätte, bei Sturm das Schiff zu verlassen.</span></span>

  6. #6
    Dauerschreiber
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    Irgendwie witzig. Ich bin dann doch gegen all zu penetrante Wiederbelebungsversuche und was mache ich hier?

    Rechtliche Bedeutung der Patientenverfügung soll gestärkt werden
    - Kritiker: Aktiver Sterbehilfe wird Tür und Tor geöffnet


    Die Bundesregierung will die rechtliche Bedeutung der Patientenverfügung stärken. Es werde "zügig" ein Gesetzentwurf erarbeitet, "um die Bedeutung der Patientenverfügung und die Rolle des Vormundschaftsgerichts im Betreuungsrecht klarzustellen", sagte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) am Donnerstag in Berlin nach der Übergabe des Abschlussberichts der von ihr eingesetzten Arbeitsgruppe "Patientenautonomie am Lebensende". Gleichzeitig begrüßte sie, dass sich die Arbeitsgruppe "klar und unmissverständlich gegen aktive Sterbehilfe" ausgesprochen habe. Dagegen äußerten einige Verbände die Furcht, dass mit dem Bericht der in Deutschland verbotenen aktiven Sterbehilfe doch Tür und Tor geöffnet werde.

    "Man muss es regeln, damit die Betroffenen Rechtssicherheit haben", sagte der Leiter der Arbeitsgruppe, Klaus Kutzer, nach der Übergabe des Berichts. Unterschiedliche Urteile beispielsweise zur künstlichen Ernährung von Wachkoma-Patienten würden zur Verunsicherung beitragen und seien eine der Ursachen dafür, dass ein Großteil der Bevölkerung nach aktiver Sterbehilfe rufe. Daher erarbeitete die Kommission Formulierungshilfen, um das Abfassen einer individuellen schriftlichen Patientenverfügung zu erleichtern.

    "Die Empfehlungen der Zypries-Kommission sind der erste Schritt auf dem Weg, der in aktiver Sterbehilfe endet", kritisierte der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch. "Anstatt die völlig ausreichende Gesetzeslage zu ändern, sollte das Justizministerium endlich den Unterschied zwischen Töten und Begleiten klarstellen", erklärte er in Berlin. Studien zufolge wisse nicht einmal jeder zweite Arzt, worin sich erlaubte passive und verbotene aktive Sterbehilfe unterschieden.

    Auch nach Ansicht des CDU-Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe wird mit dem Bericht eine "gefährliche Marschrichtung" eingeschlagen. "Die Vorschläge der Arbeitsgruppe stufen den Vorrang des Lebensschutzes herunter", erkärte der stellvertretende Vorsitzende der Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin" in Berlin.

    Die Deutsche Bischofskonferenz äußerte die Hoffnung, dass die Thesen der Arbeitsgruppe ebenso wie die voraussichtlich in den kommenden Wochen zu erwartenden Ergebnisse der Enquetekommission des Bundestages dazu beitragen würden, "eine breite gesellschaftliche Diskussion über den Umgang mit schwerstkranken und sterbenden Menschen zu befördern". Gleichzeitig wurde in der in Bonn veröffentlichten Erklärung darauf verwiesen, dass die Deutsche Bischofskonferenz und der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland zusammen mit weiteren christlichen Kirchen seit mehreren Jahren eine "Christliche Patientenverfügung" anbieten.

    Formulierungshilfen für Patientenverfügungen will das Justizministerium im Internet und in Broschüren einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Arbeitsgruppe hatte Zypries im September 2003 eingesetzt. Ihr gehörten Vertreter der Konferenzen der Justiz- und Gesundheitsminister der Länder sowie Interessenvertreter der Patienten, der Ärzteschaft, der Wohlfahrtspflege, der Hospizbewegung, ein Medizinethiker und Vertreter der beiden großen deutschen Kirchen an. Kutzer, der Leiter der Arbeitsgruppe, war Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof (BGH).

    weiß
    Keine Pflicht zum Leben
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  7. #7
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    leider ging das thema wieder ziemlich schnell unter. sicher nicht aus desinteresse, sondern aus der bereits angesprochenen verdrängung oder unsicherheit.
    derzeit ist das thema wieder aktuell, weil ein gesetzentwurf diskutiert wird, der die umsetzung der patientenverfügung für den betroffenen endgültig absichern soll:



    ...
    Dies kann man in einer Patientenverfügung festlegen, was zur Zeit bereits etwas 7 Millionen Bundesbürger getan haben.
    Dass eine solche Patientenverfügung zu respektieren ist, hat ein Urteil des Bundesgerichtshofs entschieden. Kommt es aber zu Konflikten zwischen Arzt und Betreuer beim Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen, dann soll das Vormundschaftsgericht eingeschaltet werden. Eine unbefriedigende Situation, die nach einer gesetzlichen Klärung verlangt.

    Am 5.11.04 hat Bundesjustizministerin Zypries deshalb einen Gesetzentwurf zum Thema "Patientenverfügung" vorgestellt. Darin wird u.a. vorgeschlagen, dass eine Patientenverfügung in schriftlicher aber auch in mündlicher Form für den Arzt absolut bindend ist, jedenfalls solange es keine konkreten Anhaltspunkte gibt, dass der Kranke später seinen Willen wieder geändert hat. Kritiker befürchten Missbrauch, eine baldige gesetzlichen Regelung ist nicht zu erwarten.
    Den Gesetzentwurf findet man auf der Internetseite des Bundesjustizminieriums:

    www.bmj.bund.de


    neben dem artikel zum neuen gesetzesentwurf werden noch bezugsquellen für informationsmaterial angeboten.
    jeder, der das thema also bisher lieber von sich wies, aber doch irgendwo interesse daran hat, kann hier völlig unverbindlich sachliche antworten auf seine fragen finden:


    Weitere Infos und Beispiele für Patientenverfügungen finden Sie hier:


    www.patientenverfuegung.de


    Broschüren zum Thema:


    Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (Hrsg.: )
    Patientenverfügung. Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung.
    3.Auflage 2004.
    4,80 Euro plus 2,50 Euro Versandkosten

    zu bestellen bei:

    Verbraucherzentral Nordrhein-Westfalen
    - Zentralverband -
    Adersstraße 78
    40215 Düsseldorf

    Tel.: 0180-500 1433

    fax: 0211-3809-235

    e-mail: publikationen@vz-nrw.de

    Internet:www.vz-nrw.de


    Bundesministerium der Justiz (Hrsg.):
    Patientenverfügung.
    1. Auflage 2004

    http://www.bmj.bund.de/media/archive/734.pdf

    kostenlos zu bestellen bei:

    Bundesministerium der Justiz
    Referat Presse -und Öffentlichkeitsarbeit
    11015 Berlin

    presse@bmj.bund.de

    Telefon: (0 18 88) - 5 80 - 0
    Telefax: (0 18 88) - 5 80 - 95 25


    http://www.bmj.bund.de


    Thorsten Jacobi, Arnd T. May u.a. (Hrsg.):
    Ratgeber Patientenverfügung, Vorgedacht oder selbstverfasst.
    Münster 2004
    LIT-Verlag


    alle quotes von http://www.swr.de/buffet/service/index.html


    wers persönlicher mag, kann sich einfach an den arzt seines vertrauens wenden. auch andere institutionen des gesundheitswesens wie krankenhäuser, apotheken oder pflegeeinrichtungen geben darüber auskunft.
    wer sich an die verbraucherzentrale wenden will, ist dabei sicher nicht nur auf die adresse in nrw angewiesen. verbraucherzentralen anderer länder verfügen bestimmt ebenso über informationen.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  8. #8
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    Grundsätzlich find ich die Sache ja gut und werd sowas selber sicher in den nächsten paar Jahren machen lassen, aber praktisch betrachtet hat es keinen Sinn&#33; Soweit ich weiß wird es zb in Österreich nicht angenommen (und ich bin mir da ziemlich sicher wir stehen nicht allein da), als Sanitäter durcht man auch nicht vorher den Mann ,der am Boden liegt, nach einem Zettel, ob er denn nun reanimiert werden will oder nicht etc. etc. Ich für meinen Teil weiß zumindestens genau, dass ich sobald ich irgendwas Unheilbares hab Suizid begehn werd, durch meinem Zivildienst hab ich oft mit Leuten zu tun, die mehr tod als lebendig sind.
    Could you do it slower and with more intensity?

  9. #9
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    dass in der akuten situation eines unfalls nicht erst formalitäten geklärt werden können, sondern sofort gehandelt werden muss, ist doch klar. allerdings hörte ich auch von der möglichkeit eines ausweises, ähnlich wie der nothilfepass oder impfausweise, den man dafür im geldbeutel bei sich tragen können soll.

    die frage der weiterbehandlung ist der viel schwerwiegendere punkt. reanimation und versorgung bei einem unfall müssen sein, um später feststellen zu können, wie genau es um den patienten steht. das ist im vollen umfang nur in einer klinik von fachärzten machbar. spätestens dort sollten auch die formalitäten klärbar sein. sicher gibt es in einigen fällen schlamperei und die verfügung wird nicht rechtzeitig berücksichtigt. doch ich denke, umso länger von diesem blatt papier gebrauch gemacht wird, umso mehr wird es sich etablieren.
    wie sich am neuen gesetztesentwurf zeigt, gibt es ja bereits überlegungen dazu, es noch eindeutiger in der handhabe auszulegen.

    das thema tod wird medizinisch wie ethisch nie allein durch ein blatt papier klärbar sein. um wenigstens etwas mehr sicherheit für angehörige sowie ärzte zu schaffen, ist die patienenverfügung momentan die einzige lösung. es ist sozusagen der letzte festgehaltene wille, der traditionell akzeptiert werden soll. sie ist die derzeit stärkste form von einfluss aufs eigene leben bzw. sterben, die man nehmen kann, wenn man selbst eigentlich nicht mehr dazu in der lage wäre.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  10. #10
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    Standard AW: Patientenverfügung

    Dieses Thema ist sicher noch immer aktuell und daher auch mein kleiner Beitrag dazu.

    Auch ich werde mir so ein Stück Papier noch zulegen. Bis jetzt hat es sich verzögert, weil ich schlicht zu faul war es zu machen. Das liegt aber sicher auch an einer anderen Tatsache.
    Dieses Thema hatte wir erst vor kurzem in der Familie und bei Freunden (einem Hausarzt). Nach einer heftigen Diskussion waren wir uns am Ende alle einig, das diese maschinellen Verlängerungen des Lebens nur Quellerei ist. Oft, viel zu oft, spielen dabei nicht moralische Punkte mit, sondern es geht um das liebe Geld.

    Leider ist das Geld hier ein wichtiger Faktor. Gerade bei alten Leuten ist es DER entscheidende Faktor. Die Kinder/Enkel kassieren die Rente und wenn der jenige dann stribt erlischt natürlich auch diese Geldquelle. Zum anderen ist es für viele andere Stelle noch interessant das dieser "Tote" am leben gehalten wird, denn die ganze Pflege kostet Geld und daran verdienen dann wieder Pflegedienste und Heime. Denn desto länger die Person da liegt, desto mehr Geld bekommen sie.
    Hart, herzlos aber leider die Realität. Ich habe solche Fälle selber mitbekommen und denke mir hier nichts aus.

    Aber nochmal zurück zum Anfang.
    Irgendwann werde ich diese Stück Papier aufsetzen, denn vielleicht hilft es ja in dem entsprechenden Fall. Zum Glück muss ich sagen, würden meine Eltern mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Stecker ziehen lassen, da sie es mir zugesagt haben und weil sie auch das gleiche von mir erbeten haben ihnen sowas geschehen sollte. Da mein Hausarzt noch praktiziert und ein Unterstützer der Abschaltung in Hoffnungslosen Fällen ist, würde dies wohl auch geschehen.

    Wichtig ist aber, das man sich heute schon sehr früh mit dieser Frage beschäftigt, denn es geht hier nicht um alte Leute, sondern gerade junge Leute sind davon betroffen. Es geht hier um etwas das jeden zu jeder Zeit treffen kann, egal wer er ist und wo er ist.
    Tu erst das Notwendige,
    dann das Mögliche
    und plötzlich schaffst du das Unmögliche.
    Franz von Assisi


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