EXOSKELETT

Ungeahnte Tragkraft verleiht ein computergesteuertes Außenskelett, das ein deutsch amerikanische Ingenieure Konsortium entwickelt haben. An Füßen und Rücken festgeschnallt, ähnelt das System einem übergroßen Rucksack mit einem Paar Metallbeinen, die den Bewegungen des Trägers folgen. Nach Ansicht der Entwickler ist es für militärische wie zivile Zwecke gleichermaßen geeignet.

Derzeit könne man damit nur über flaches Terrain gehen, künftig sollen aber auch Hocken, Kriechen und Klettern möglich sein. Dabei müsse es nicht in irgendeiner Form gelenkt werden, betont der Forscher. "Stattdessen berechnet der Kontrollcomputer laufend, wie er das Exoskelett bewegen muss, damit es sich den Bewegungen des Menschen anpasst."

Zu diesem Zweck besitzt das "Berkeley Lower Extremity Exoskeleton", kurz BLEEX, über 40 Sensoren und hydraulische Aktuatoren als Nerven und Muskeln. Bei ersten Versuchen klappte das Zusammenspiel der Komponenten so gut, dass der Träger beim Gehen kaum eine Last verspürte, obgleich das metallene Exoskelett allein schon 45 Kilogramm auf die Waage bringt und der Rucksack nochmals mit 30 Kilogramm bepackt war. Weiter entwickelte Versionen sollen deutlich schwerere Lasten gestatten (bis zu 350kg), sogar rennen (bis zu 20km/h) und springen (3m hoch) können und dabei besonders leise arbeiten.

Derart ausgestattet, könnten sich beispielsweise Feuerwehrleute mit schwerem Gerät die Treppen eines Hochhauses emporarbeiten oder Verletzte transportieren, so Kazerooni. BLEEX-Soldaten könnten dagegen schwere Waffen oder eine besonders starke Körperpanzerung tragen. Und prinzipiell könne die Technik auch im medizinischen Bereich gute Dienste leisten, beispielsweise, um Menschen mit Muskelschwäche wieder auf die Beine zu helfen.