Du argumentierst doch vollkommen am Thema vorbei.

Punkt 1, Stichwort: "Folterungs-Bilder": Ich habe weiter oben ausgeführt, das Bilder oder allgemeiner Medien, deren Inhalte Gewalt darstellen, auf Menschen faszinierend wirken können. Darin ist nichts Verwerfliches: es gehört zum Menschsein dazu, sich mit "dunklen" Themen zu befassen oder sich sogar daran erfreuen zu können - mit dem Hintergedanken, daß sie nicht real sind.

Die Bilder vom Irakkrieg haben aber einen vollkommen anderen, leider äußerst realen Hintergrund. Und natürlich macht es einen Unterschied, ob die Bilder echt sind. Wären sie es nicht, wäre das Gezeigte sicherlich genau so abstoßend - allerdings ist es noch lange nicht damit getan, das Zeigen solcher Bilder schlicht und einfach zu verbieten. Damit entzieht man einer möglichen Auseinandersetzung darüber schonmal Grund und Boden - der mündige Bürger wird aus so dem Prozeß der Medienbewältigung und deren Folgen ausgeschlossen.
Außerdem ist dein Zitat zu der Frage, ob es einen Unterschied macht, ob die Bilder echt sind, aus dem Zusammenhang gerissen, denn der Autor schlußfolgert:

Aber eigentlich ist die Frage auch sinnlos, denn die Fotografien machen in erster Linie deutlich, dass bei dem humanistischen Befeiungskrieg etwas grundlegend falsch gelaufen ist.
Das hat nun rein gar nichts mit unserem Thema, dem Verbot von Medien, zu tun.

Was eine gute Überleitung zu

Punkt 2, Stichwort "Kinderpornographie" ist. Zunächst mal ist nicht nur Kriterium, ob das Gezeigte fiktiv ist oder nicht. Ich habe deutlich oben geschrieben "Dinge wie Snuff oder Kinderpornographie selbstverständlich ausgenommen". Ich begreife nicht ganz, warum du dich jetzt so auf die Hardcore-Pornographie festlegst. Unsere Kampagne ist ja nicht auf "alles erlauben" ausgelegt, sondern auf ein transparenteres Verhalten der zuständigen Behörden. Und KP und Snuff gehören nun mal nicht gerade in den Katalog der nicht nachvollziehbaren Entscheidungen. Wenn KP fiktiv ist (glaubst du im Ernst, Firmen produzieren nun gerenderte KP am Fließband??) ist sie keine KP, das Zitat "Titanic" ist da ziemlich passend.

"Blood Feast" ist im übrigen kein Einzelfall, sondern nur eine ganz besonders seltsame Entscheidung. Andere Filme wie "Evil Dead ("Der Tanz der Teufel") oder "Dawn of the Dead" (dessen (imho großartiges) Remake läuft, frei ab 18, aktuell im Kino) werden anderswo als absolute Klassiker ihres Genres gehandelt - uns Deutschen werden sie, unter fadenscheinigen Argumenten vorenthalten. Die viel zitierte negative Wirkung der Medien konnte noch nicht ansatzweise so dargelegt werden, was eine Restriktion vor erwachsenen Zuschauern rechtfertigen würde.