@ RocketMan
Nun, bei allem guten Bemühen, unvoreingenommen an etwas heranzugehen: Man hat bestimmte Vorstellungen im Kopf, warum einem ein Film gefällt oder auch nicht gefällt. Diese Kriterien schnüren sich aus "Erfahrung" zusammen. Ich bin mit "Planet der Affen", "Terminator" usw. seit langem vertraut. Sehe ich nun Filme wie "Matrix" oder "Die Mumie", die sich von älteren Filmen klarerweise unterscheiden, kann ich nicht gänzlich unvoreingenommen bleiben. Dieses Gefühl kann sich in dem beliebten "irgendwie hat mir der Film nicht gefallen; ich kann aber nicht genau sagen, warum".

Will heißen: Wovon man geprägt ist, das versucht man (zumindest ist das bei mir so) allem anderem auch aufzudrücken, bewusst oder nicht bewusst.

Als Konsument sollte man sich Kritiker rauspicken, die einen ähnlichen Horizont pflegen wie man selbst. Bei mir wäre das Jürgen Wimmer, der seine geniale HP leider vor längerer Zeit rausgenommen hat und anscheinend nur noch im Heyne SF-Jahrbuch publiziert. Seine Kritiken stimmen oft verblüffend mit meinen eigenen Beobachtungen überein.

Wir gehen aber sicher d´accord, dass ein guter Kritiker möglichst differenziert an die Objekte seiner geliebten Kunst heran geht.

Trotz alledem lasse ich mich von Kritiken meist nicht beeinflussen. Für mich gilt: Erst Film anschauen (oder Buch lesen), dann darüber urteilen! Klar hätte ich mir viele Gurken wie "Battlefield Earth" (der noch schlimmer als die ärgsten Verrisse ist) sparen können. Aber andererseits würde ich mir dann zB "Starship Troopers" wohl nie angeschaut haben - und der zählt ungeachtet der weitgehenden Verrisse zu meinen Lieblingsfilmen.

Fazit: Auf das eigene Urteil vertrauen.