Die Folge hatte zweifelsohne viel Potential, wurde jedoch aus meiner Sicht nicht so recht ausgeschöpft. Ich habe hierbei vor allem drei Hauptprobleme:
1.) Der Einstieg ist wieder einmal zu plötzlich, und einige weitere Entwicklungen - allen voran wie man Pilot den Arm abschneidet - zu überhastet und gehetzt. Vor dem Intro erfahren sie, dass sie mehr DNA-Material besorgen müssen, und danach stehen sie schon bei Pilot und schneiden ihm den Arm ab. Ihre Motivation, die Beweggründe, die sie zu dieser Entscheidung treiben, und wie leicht oder shwer ihnen diese gefallen ist - all das erfahren wir nicht. Was die Wirkung dieser Szene für mich stark reduziert hat. Hätte man den Einstieg langsamer gestaltet, die Bedeutung dieser Karten für ihren Wunsch nach Rückkehr stärker hervorgestrichten und auch ihren Entscheidungsprozess gezeigt, hätte man sich dabei ertappen können zu fragen: Was würde man selbst tun? Wäre man in dieser Situation auch dazu bereit, so weit zu gehen? Doch statt dieses interessanten moralischen Dilemmas verlegte man sich fast ausschließlich auf den Schockeffekt.

2.) Das Abschneiden vom Arm des Piloten wird als ungemein grausam dargestellt - aber danach erfahren wir, dass alles ohnehin wieder nachwächst, und kein bleibender Schaden entsteht. In der nächste Folge hat er sogar seinen Arm schon wieder - hier wird also wieder einmal der Star Trek-typische Resetknopf gedrückt. Das finde ich dann doch ziemlich feige...

3.) Aeryn war für die Pläne des verrückten Wissenschaftlers ja offensichtlich von großer Bedeutung. Allerdings ist sie völlig freiwillig zu ihm gekommen. Er hat auch nichts getan sie dazu zu überreden oder ähnliches. Ich frage mich, was er getan hätte, wenn sie es sich nicht anders überlegt hätte. Irgendwie erschien mir das zu sehr wie ein dummer Zufall, wie eine umgekehrte Deus Ex Machina.

Davon abgesehen hat mir die Episode gut gefallen. Die Konflikte innerhalb der Besatzung kamen gut zur Geltung (wenn ich es auch schade fand, dass einiges davon eher auf humorvoll getrimmt war), und bei der Handlung rund um den Wissenschaftler gabs einige interessante moralische Fragen rund um Wissenschaft etc. Trotzdem finde ich, da hätte man mehr draus machen können.
5-6/10