Jede Buchkritik ist von dem persönlichen Geschmack des Kritikers geprägt und beeinflusst. Wenn man das Beispiel Reich Ranicki nimmt, dann weiss man mit der Zeit sehr schnell was ihm gefällt und was nicht. Bei einem so prominenten Kritiker muss man nur zwei oder drei Bücher aus seiner Kritikreihe nehmen und lesen und wird schnell herausfinden wie sein Schema ist.
Nicht jedes Buch kann von jedem Kritiker besprochen werden. Jeder hat seinen Vorlieben und beschränkt sich auf das eine oder andere Gebiet; evtl. auch auf zwei. Aber einem Reich-Ranicki würde ich wohl kaum ein SF-Buch a la Mechwarrior zur Kritik geben, denn das würde einfach nicht richtig hinhauen.
Es gibt diverse Ansätze wie man so eine Kritik verfasst und dazu gehören auch solche Dinge wie ein 'Wörterbuch der Symbolik', das auch bei mir im Regal steht. Diese Symboliken kann man aber nicht einfach auf alles anwenden, da nicht jeder Autor sich daran hällt. Aber manche Kritiker meinen das wäre möglich.
Für mich kann ich sagen, dass ich noch nie ein Buch aufgrund seiner Kritik gekauft und gelesen habe, sondern nur selber entscheide was mir gefällt oder was nicht. Dazu gehört für mich aber nicht unbedingt die Info um was es geht, denn bei manchen Autoren bin ich mir einfach sicher, dass ich das bekomme was ich gerne lese. Ausserdem ist es manchmal auch eine Frage der Stimmung in der man ist und da passt auch nicht immer das gleiche.
Da ich aufgrund meines Studiums sehr viel gelesen habe und mich auch mit Gedichten auseinandersetzen musste, habe ich schnell gelernt, das manche Kritiker zu verbissen in ihre Anschauungen sind um noch eine vernünftige Kritik schreiben zu können. Das krasseste Beispiel hierbei war einer meiner Profs für englische Literatur. Der hatte eine so eingeschränkte Vorstellung von einer Anthology, dass er keine andere Interpretation der Texte mehr zulies und somit das ideale Beispiel für eine nicht objektiv ausgerichtete Kritik ist.
Wichtig ist, das man das liest, was einem zusagt und was einem gefällt und nicht das was laut irgendwelcher Kritiken gut oder schlecht ist.
Kritiken sind meist genau so unterhaltsam wie ein Roman selber und es macht durchaus mal Sinn die Kritiken zu lesen. Aber das beste ist, wenn man das erst nach dem lesen des Buches macht, damit man einen Eindruck des Buches hat. Was man dann zum Teil aus der Kritik herausliest lässt einen schon ganz schön stark schmunzeln.![]()
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