Schon unmittelbar nach den Terroranschlägen von 2001 kamen vor allem in New York Hunderte Muslime in monatelange Haft. Viele davon wurden brutal gequält - teils mit ähnlichen Methoden wie später auch die Insassen von Abu Ghureib. Jetzt fordern einige Betroffene Schadenersatz.
http://www.spiegel.de/politik/auslan...300777,00.html

Ende der 90er gab es mal einen recht interessanten Actionfilm mit Brucewillis, der "Der Ausnahmezustand" (The Siege) hieß. In diesem Film terrorisieren Islamisten die Stadt New York, über die daraufhin der Ausnahmezustand verhängt wird. Alsbald beginnt man, die Araber in der Stadt in Lager zu internieren, und mit entsprechenden "Verhörmethoden" zum Reden zu bringen....

http://www.imdb.com/title/tt0133952/

Wenn man sich einen Artikel wie diesen durchliest, muss man doch zu dem Schluss kommen, dass die Realität so eine filmische Fiktion schon eingeholt, und mitunter überholt hat.
Was vor 5 Jahren noch undenkbar schien, überrascht heute eigentlich niemanden mehr.

Winston Churchill sagte (in Bezug auf die Nazis) einmal: "Wenn ich morgens aufstehen kann ohne Angst zu haben von der Polizei abgeholt zu werden, dann weiss ich, dass ich in einer Demokratie lebe."

Für einige Menschen im Mutterland der Demokratie trifft das dann wohl nicht mehr zu.
So steht zu erwarten, dass sich "God's own country" (Gottes Heimatland) bald in "Rod's own country" umbenennen muss ("rod" steht für "Eisenstab" oder "Zuchtrute").

Ich kann mich ja des Eindrucks nicht erwehren...aber bei allen Nachrichten die ich heutzutage über die USA lese, muss ich unweigerlich an Deutschland Anfang der 30er Jahre denken...

Mein Bruder war gerade für drei Monate "Drüben", und beschrieb mir einen Mechanismus, der doch alzu vertraut erscheint. Wenn man dort Nachrichten schaut, geht es zu 95 % nur um Eines: Den War on Terror. Die Bevölkerung einzuschüchtern, Angst zu verbreiten. Solange, bis selbst der letzte Maiszüchter in Wisconsin glaubt, dass Saddam Hussein jeden Augenblick ein Flugzeug in seine Scheune steuern kann...

Als Deutscher versteht man oft nicht, wieso die Amerikaner trotz der ganzen Vorkommnisse (Kriegstote, Bürgerkrieg im Irak, horrende Kriegskosten, dadurch verursachte Staatsverschuldung, Foltervorwürfe etc so unerschütterlich an ihrem Präsidenten festhalten, und ihn auch im November wieder wählen werden.
Nun, die Antwort ist recht simpel: Bush vermittelt ein Bild der Geradlinigkeit und Durchsetzungsstärke. Denn der Maiszüchter aus Wisconsin glaubt, dass Bush sagt was er meint, und tut was er sagt. Er hat einfache Antworten auf viel zu komplexe Fragen. Er hält unbeirrt an seinem Kurs fest.
Dagegen ist John Kerry eine vielschichtigere Persönlichkeit. Wenn da einer erst ein Kriegsheld ist, und anschließend gegen den Krieg protestiert, dann ist das für den Durchschnittsamerikaner schon zu hoch. Nein, so ein Mann kommt beim Wähler nicht an, da er den Eindruck eines Scharwenzlers, eines Wendeshalses, eines Opportunisten erweckt.

Auch das kann einem als Deutschem wohlbekannt vorkommen, denn Adolf Hitler konnte der Bevölkerung dieselbe "Führungsstärke" vermitteln, der das ganze undurchsichtige Hin und Her der weimarer Demokratie irgendwann zu viel war.