Kommen wir zurück zu den angenehmeren Dingen. Obwohl: Angenehm wäre übertrieben, denn die letzten Folgen der Disc sind nicht unbedingt Höhepunkte der Fernsehunterhaltung...
4.7 Epiphanies/Unter Quarantäne:
Also wird der Konflikt mit der Erde erstmal eine wichtige Position einnehmen. Einen großen Moment hat diese Story ja immerhin schon gehabt (Point of No Return/Severed Dreams), also warum nicht?
Wie zu erwarten war, geht es deutlich ruhiger zu. Es wird der Sieg gefeiert, über Garibaldi getrauert, über Lyta gewundert und dann noch ein bisschen in den 'neuen' Arc eingestimmt: Bester darf kommen und seine Wandlung aus Ship Of Tears wird tatsächlich weitergeführt. Leider gerät er dabei allzu zahm.
Sein 'Eingeständnis-der-Niederlage'-Monolog ist der strange Höhepunkt der Folge: Just in dem Moment, wo man sich fragt: Um was ging diese Mittelpunktslose, lustlos vor sich hin schippernde Folge jetzt eigentlich nochmal und wer hat jetzt eigentlich gewonnen, und wer verloren? klärt er die Situation auf.
Sehr vorsichtig bleibe ich besser mal bei der Wertung und gebe der wahrscheinlich schlechtesten Bester-Folge bisher
4.8 The Illusion of Truth/Lügenpropaganda:
Eine wirklich sehr schwer zu kommentierende Folge. Ich freue mich, dass JMS versucht ab und zu etwas aussagekräftiges zu machen, aber er schießt eigentlich fast immer über sein Ziel hinaus, so auch hier.
Die erste Hälfte gefällt mir. Die 'Schnappschüße' sind eine nette Idee und die Witze funktionieren sehr gut, auch wenn die Lennier-Sache etwas over the top war.
Die zweite Hälfte gefällt mir eher nicht. Eine Reportage hatten wir schon mal in Season 2. Seit dem ist bei ISN viel passiert und das Design wirkt hier schon etwas 'futuristischer' auch wenn es eigentlich immer noch eine Schande ist, wie wenig Visionär das Fernsehen der Zukunft gezeigt wird.
Insgesamt zieht sich alles zu lange hin. Ich erkenne nicht den Sinn dahinter, die Sache so in die Länge zu ziehen, wenn nach 90 Sekunden die Botschaft endgültig vermittelt worden ist. Es wird langweilig, leider.
Die letzte Szene kann ich nicht als schlecht bezeichnen, aber gut ist sie auch nicht. Eine Szene ohne Worte ist prinzipiell eine gute Idee. Im Rahmen von B5 ist es eine großartige Idee, denn in der Serie ist es viel zu selten auch mal ruhig. Mit dem Resultat bin ich dennoch nicht zufrieden, denn es wirkt unglücklicherweise sehr künstlich, definitiv overstated.
Dennoch ist The Illusion of Truth insgesamt in Ordnung und gewinnt durch einen guten Gastdarsteller, gute Ideen, dezentem Arc-Bezug und eine (wenn auch leider hemmungslos Überbetonte) Botschaft.
Acht Folgen und kein Ausfall. Trotz der letzten beiden Folgen bin ich also richtig zufrieden.
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