Zunächst mal vorneweg: Bevor ich hier grundsätzlich falsch verstanden werde und in die falsche Ecke gestellt werde, will ich mal deutlich klarstellen, dass auch ich kein Freund von Zensur bin. Ich finde es auch nicht gut, wenn Filme gekürzt werden und nicht in der vom Regieseur gewollten Form gezeigt werden. Daher gehe ich gekürzten Filmen (Versionen) auch so gut es geht aus dem Weg.

Allerdings bin ich der Meinung, dass so eine Einrichtung wie die FSK grundsätzlich schon ihre Berechtigung hat. Es ist nun mal nicht jeder Film für alle Altersklassen geeignet und eine Einteilung der Filme ist durchaus sinnvoll. Perfekt ist die FSK sicherlich nicht und macht oft genug mit seltsamen Entscheidungen auf sich aufmerksam. Deswegen jetzt aber ganz auf Altersfreigaben zu verzichten kann jedoch kaum der richtige Weg sein und mit "Zensur" hat dies zunächst auch mal wenig zu tun. Dafür ist die FSK nur indirekt verantwortlich.

Zu geschnittenen Filmen kommt es ja nämlich gar nicht durch die FSK, sondern durch die Profitgier der Verleiher oder Fensehsender. Diesen kürzen Filme um sie einem jüngerem Publikum zu zeigen, für welches der Film meistens gar nicht (haupstächlich) gedacht war oder zumindest nicht unbedingt geignet ist. ("Zensur" im eigentlichen Sinne ist dies zwar auch nicht wirklich, aber das ist zu großen Teilen auch Wortspielerei und hat hier jetzt nix zu suchen, im Alltagsgebrauch wird dafür durchaus das Wörtchen Zensur verwendet).



Nach dieser Argumentation kann ich auch einen Film wie "Der Diamantencop" verbieten

....

ein Filmisches Meisterwerk wie den Paten verbieten
Du redest hier ständig von verbieten, doch darum geht es im konkreten Fall doch gar nicht. Es geht "lediglich" darum, dass ein Film aufgrund gewisser Handlungelemente bzw. Aussagen eine Altersfreigabe bekommt, die einem TV-Sender (bei Kinoverleihern verhält es sich analog) nicht ins Konzept passt. Der Sender will (aus finanziellen Gründen) eine niedrigere Freigabe und schneidet daher die Szenen heraus, die maßgeblich für die ursprüngliche Altersfreigabe verantwortlich waren und erhält für die Version eine niedrigere Freigabe. Mit "Verbieten" hat dies nix zu tun, eher mit Verstümmelung von Kunst aus kommerziellen Beweggründen. Dies finde auch ich, wie schon oben gesagt, ebenfalls nicht gut.

Jetzt nochmal zu der Sache mit der Aussage eines Films:

Wenn man nicht die Aussage/Grundton eines Films als Grundlage nimmt, was sollte man denn stattdessen nehmen. Filmblut pro Minute? Schimpfwörter pro Person? oder ähnliches?
Dein Vergleich mit "Diamantencop" hinkt ein wenig, denn so einfach à la "Verbrecher entkommt" = Freigabe ab 16/18 oder so, darf man es sich natürlich nicht machen und selbst die FSK macht es sich (glücklicherweise) nicht so einfach. Da lässt sich nicht einfach eine Liste mit ein paar Handlungselementen auftstellen, die dann abgearbeitet wird und automatische eine Freigabe ergibt. Es muss der gesamte Film betrachtet werden. Und um auf dein Beispiel zurückzukommen macht es eben beispielsweise auch mal durchaus einen Unterschied ob es sich um eine Komödie oder Actionstreifen handelt.
Eine andere wichtige Rolle ist, wer die Identifaktionsfigur des Films ist und was die Motive sind.


Um auf Arlington Road zurückzukommen: Der Verbrecher gewinnt am Ende, der Gute verliert. Also lohnt sich Verbrechen, denn der Verbrecher erreicht sein Ziel, wohingegen der der es verhindern will mit seinem Leben und seinem Ruf dafür bezahlt.
Das ist dieselbe moralische Aussage.
Die Identifikationsfigur/Held des Films war jedoch nicht der Terrorist, sondern der Gute und dies ist ein Unterschied.

Übrigens war die Identifikationsfigur bei TFTF Paul Walker (der Cop), um ihn herum war die Geschichte aufgebaut - nicht um Vin Diesel.
Naja, das stimmt zwar mehr oder weniger, aber Vin Diesel war jetzt auch nicht der BadGuy un ein bißchen sowas "der heimliche Held". Bei dem Charisma von Walker auch kein Kunststück.

Was mich an Deinen Aussagen stört, ist das Du alles über einen Kamm scherst und Filme vergleichst, die man nur bedingt vergleichen kann. Beispielsweise ist eben nicht jeder Film, in dem der Verbrecher davonkommt, gleich.

Teilweise habe ich auch das Gefühl, Du werfst da einige Sachen, wie FSK und BPJM oder Freigabe, Indizierung, Verbot wild durcheinander.

Fraglich bleibt aber natürlich durchaus, ob solche Aussagen auf das (junge) Publikum wirklich so eine starke Auswirkung haben.

wie wir alle wissen bringen sich in unserem schönen Nachbarland Österreich auch nicht mehr Menschen um, obwohl deren Staat seine Bürger nicht vor solchen Brutalitäten schützt
Ich weiß zwar nicht, wie es in Österreich aussieht, aber eine Instution wie die FSK gibt es in sehr vielen Ländern.

CU Falcon