Nun gut, ich unterbreche diesen Meinungsaustausch zwar nur ungern, aber bevor der Mann vom Beckenrand aus lauter Frust ´nen Zweit / Dritt oder auch Viert - Job beim örtlichen Freibad annimmt, schreib ich jetzt mal was zum Thema Macht.
Hier mal was wegen Spanien:
Übersetzt heißt das wohl: Mann verliert macht, also kriegt Frau Haue, damit Mann Macht behält.Luis Bonino, Psychologe und Leiter des Zentrums zur Erforschung der Männlichkeit, bestätigt dies. "Die Misshandlung von Frauen hat nichts mit spontanen Aggressionsausbrüchen zu tun. Der Grund dafür ist vielmehr der Glaube vieler Männer, die Frau sei ihnen völlig untertan", erklärt Bonino. "Nur wenige morden dann auch. Doch der Mechanismus ist immer der Gleiche." Die Männer, die gewalttätig werden, fühlten sich durch die zunehmende Selbstständigkeit der Frauen herabgesetzt. Sie sehen sich in ihrer Männlichkeit angegriffen. "Das Schlimmste daran ist, dass sie sich völlig im Recht fühlen, ,die Frau zu erziehen'. Selbst diejenigen, die morden, haben keine moralischen Bedenken. Oft stellen sie sich völlig ruhig der Polizei", sagt Bonino. Es gebe eine doppelte Moral, die eigene und die öffentliche.
Das machistische Gedankengut prägt weite Teile der Bevölkerung: So zeigt eine jüngst veröffentlichte Umfrage, dass jeder zehnte Spanier glaubt, "die Frau habe sicher etwas getan, um die Schläge verdient zu haben." Und 21 Prozent glauben gar, dass es den betroffenen Frauen "gefällt, misshandelt zu werden, dass sie dumm sind oder sich einen Vorteil davon versprechen, wenn sie die Gewalt aushalten. Wenn nicht, würden sie sich trennen."
stier
Hm, dann müsste Frau Schwarzer ja viele Frauen auf dem Gewissen habe. Schließlich ist sie mitverantwortlich für diese ominöse Bewegung mit dem Namen Emanzipation. Aber wurden Frauen nicht früher auch schon geschlagen? Und das nicht nur weil sie mal so etwas wie Rechte haben wollten. Aber das fällt dann wohl unter: an der eigenen Macht berauschen. Nein, so komm ich nicht weiter …
Boah, klingt das schmalzig. Aber natürlich hat eine Beziehung auch immer was mit Macht zu tun. Im Grunde ist eine Beziehung doch auch ein ewig andauernder K®ampf. Klassisches Beispiel ist wohl die Fernbedienung. Seit jeher ein beliebtes, und herrlich Klischee beladenes, Streitobjekt. Wer den Samstagabend bestimmt hat gewonnen. Das Problem ist ja oftmals das man Kompromisse eingehen muss. Und wer stellt schon freiwillig die eigenen Bedürfnisse ganz nach hinten. Zumindest ich nicht.Nun, eine Beziehung zwischen beiden die auf der Macht von Liebe, Vertrauen, Geborgenheit und Respekt basiert, ist etwas gegenseitiges.
Vielleicht bringt einem das ja auch zu dem Zeitpunkt wenn es einfach nicht mehr funktionier? Z. B. weil der / die / das Gegenüber einfach alles egal ist. Man selber jeden Samstag die Fernbedienung hat. Das mag zwar gut klingen, zur Not auch wegen dieses ominösen Friedens willen, aber verliert man da nicht den Respekt? Schließlich kann man scheinbar tun und lassen was man will.
Mittlerweile, und einige Zeit später, kommt mir ab und zu mal der Gedanke: Ist das wirklich noch Liebe oder nicht doch schon Abhängigkeit? Ja, ich weiß, den Menschen gefällt diese Romeo & Julia Vorstellung des “ohne dich will ich nicht leben“ – Monologs. Und wenn man mitten drin ist, ist einem dieses Gelaber natürlich scheiß egal.Wenn man als Mann eine (einem gleichrangige) Frau wahrhaft liebt, bedeutet dass, das die Macht die man über sie hat, sie auch über einen selbst hat. Jeder (und ich hoffe hier gibt es auch ein paar Glückliche die mir zustimmen können) der sich mal mit (man verzeihe mir den Kitsch) Haut und Haaren in eine besondere Frau verliebt hat und mit so einer Frau sein Leben, seine Gedanken und jede der eigenen Schwächen und Unvollkommenheiten teilt, der weiss, dass eine Frau eine Anziehungskraft auf einen ausüben kann, die so stark ist, dass man dem (wenn man sich darauf einlässt) wehrlos ausgeliefert ist. Etwas also, dass man nicht kontrollieren kann.
Und nein, mit den Floskeln Angst und typisch männliche Erziehung würde ich das nicht abtun. Wahrscheinlich hängt es davon ab was man von einer … komisch, beinahe hätte ich das böse B Wort benutzt, will. Böses B – Wort deswegen:
Es geht doch auch ohne Abhängigkeit, und trotzdem noch genug Platz damit einem hin und wieder ordentlich die Eingeweide rausgerissen werden, nur um dann wild drauf rumzutanzen. Oder nicht? (<- weil ja jemand gemeint hat man solle auch mal ´ne Frage stellen um den Leser einzubeziehen. Sonst klingt das alles so nach Monolog.)Wer nicht von Liebe sprach, sondern von seiner Beziehung, signalisierte damit Distanz. Liebe ist man ausgeliefert - eine Beziehung kontrolliert man. Die Leidenschaften werden auf kleiner Flamme in Grund und Boden gedünstet, und hinterher wundern sich alle, wie armselig das ist. Aus Angst vor seelischen Tiefschlägen werden prophylaktisch alle potenziellen Höhepunkte wegkastriert.
vogel
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