Findest Du das ein "differenziert denkender Mensch" "Die Amerikaner" verurteilen sollte, weil eine Spezialeinheit Amok gelaufen ist?
Kann man wohl nur den direkt beteiligten Soldaten, Offizieren und den später für die schlampige Verfolgung zuständigen Leuten vorwerfen, oder?
Ich habe mich sehr intensiv mit dem Vietnamkrieg beschäftigt, und nur ein Narr glaubt, dass das damals die Ausnahme war, und nicht die Regel. Partisanenkrieg resultiert IMMER in ungerechtfertigter, massiver Gewalt gegen die unschuldige Zivilbevölkerung. Deshalb ist er ja auch so effektiv - weil die Zivilbevölkerung in jedem Krieg ein sehr wichtiger Machtfaktor ist. Bringt ein Besatzer die Bevölkerung gegen sich auf, erwachsen daraus riesige Probleme. Das galt damals als die Römer in Germanien einmarschiert sind, das galt in Italien und Griechenland im zweiten Weltkrieg, das galt in Vietnam, in Afghanistan und auch heute im Irak wird es immer relevanter.

Man halte sich vor Augen, dass die Amerikaner in diesem Krieg zwei bis drei MILLIONEN Menschen getötet haben (bei 58000 Eigenverlusten). Nebst einer unbekannten Millionenzahl von Verletzten, Verkrüppelten und Traumatisierten. Die noch heute zerstörte Umwelt des Landes (Agent Orange, Napalm und Co sei Dank) nicht zu vergessen.

Um auf Deine Frage zu antworten: Ja, ich finde dass man das sollte. Nicht jeden Amerikaner. Aber jeden Amerikaner der gegen folgendes ist:

- umgehende Bestrafung der Kriegsverbrecher
- Entschuldigung an Vietnam für 11 Jahre sinnloses Morden
- Finanzielle Unterstützung beim Wiederaufbau des Landes, Reparationen an Nachkommen getöteter Zivilisten sowie vom Krieg geschädigter Zivilisten

Mach' mal eine Umfrage und finde heraus wieviele Amerikaner das unterstützen. Alle die es nicht tun machen sich mitschuldig.

boah, bade, der beitrag ist echt der hammer. ich meine von der länge her. natürlich inhaltlich äußerst interessant und vielschichtig, aber irgendwie dachte ich beim überfliegen "kann man das nicht anders machen?". also im sinne von präsentieren. ich würde mir, wenn ich etwas in der länge reinstelle, überlegen, ob ich es nach gewissen schwerpunkten oder kernthesen unterteile und dann häppchen für häppchen zur diskussion stelle. ein beitrag nach dem anderen entsprechend der diskussionsentwicklung.
Deswegen hättest Du den Artikel auch auf der Spiegelhomepage lesen sollen, wo er strukturiert war, und nicht das Quote auf diesem Forum. Das habe ich nur angehängt damit der Beitrag dauerhaft archiviert ist, da er sonst nach einer Zeit aus dem kostenlosen Bereich verschwindet.

Desweiteren bin ich dagegen, ein zusammenhängendes Thema in "Häppchen" zu unterteilen. Schließlich geht es hier nicht um eine Staffel GZSZ, sondern um die Schilderung von Kriegsverbrechen.
Wer zu faul ist zum lesen ist dabei eben falsch, und mir ist es nur Recht, dass solche Personen nicht mitreden.

achja, weil du ja nicht willst, dass wir uns gegenseitig die eier kraulen und schultern klopfen bzw. vorm foren-kamin schmusen:
du bist ein arschloch. wieso kamst du da nicht selbst drauf? der griff zur rhretorisch armen copy&paste-variante schließt doch ein bisschen kreativität plus entsprechender denkarbeit nicht aus.
arschloch, du! runter von meinem kaminfell! (böser fickfinger-smiley)
Welche Art Denkarbeit kommt Dir dabei in den Sinn? Ich muss dazu sagen, ich habe das 1.) bereits in einem anderen Forum diskutiert, und 2.) Gibt es für mich dazu wenig mehr zu sagen. Es ist ein Thema was definitiv mehr zum lesen und verarbeiten als für eine kontroverse Diskussion mit gegensätzlichen Standpunkten geeignet ist. Schließlich halte ich es für unwahrscheinlich dass hier jemand die Position "Verbrechen gegen Zivilisten sind richtig, und zwar aus folgenden Gründen" vertreten wird.

Diese Menschen die das getan haben sind keine Monster. Denn viele denken sich ja dabei "Wie können Menschen sowas tun". Ja, das sind Menschen. Menschen wie Du und ich. Ich kann nicht den Richter spielen im Sinne von "Was sind das für Schweine, die sowas tun". Ja, natürlich sind es Schweine. Aber hätte man mich in diese Hölle geworfen, wäre ich wie jeder andere Mensch (denn jeder hat einen breakpoint) auch zu so einem gewissenlos handelnden Tier geworden.
Dennoch muss man diese Soldaten bestrafen. Sie haben vermutlich tausende unschuldige Zivilisten ermordet. Und ich kann nachvollziehen wieso, auch wenn es nicht zu rechtfertigen ist. Denn so ist Krieg, und gerade Partisanenkrieg. Wenn nur einer von zehn Zivilisten ein Vietcong ist, ballert man lieber gleich alle ab, als zu riskieren das der 10te Mann einen der eigenen Leute erledigt. Lieber 10 von denen als einer von uns - eine menschliche Rechnung. Krieg, auch wenn unsere Generation ihn nie selber miterlebt hat (wofür wir den Gründervätern unseres geeinten Europas Dankbarkeit schulden), hat überhaupt nichts Heldenhaftes oder Glorreiches. Jegliche Moral wird irrelevant, wenn es um Leben oder Sterben geht. Da wird selbst der im normalen Leben friedlichste Mensch zum Mörder. Eine Rechtfertigung ist das nicht, nur eine Erklärung.

Für mich sind, und waren schon immer, die wahren Schuldigen diejenigen, die zuhause im Warmen hocken und aus nichts mehr als der eigenen Machtgeilheit junge Menschen in den Tod schicken. Deswegen bin ich auch der Meinung, dass man George Bush lebenslang ins Gefängnis stecken soll. Schließlich hat der Mann nicht nur 10000 Iraker auf dem Gewissen, sondern auch über 800 amerikanische Soldaten. Und das nur deshalb, damit seine Freunde aus der Öl- und Waffenindustrie einen guten Schnitt machen. Der sollte an dem Haus jeder der 800 Familien denen er einen Sohn, Vater, Bruder, Tochter oder Schwester genommen hat Halt machen, und um Verzeihung bitten. Wird er aber nicht. Selbst wenn er deswegen nicht wieder gewählt wird, wird er nie zur Rechenschaft gezogen werden.
Seine Regierung sabotiert ja nicht umsonst den Versuch ein Weltgericht zu schaffen. Nicht aus dem vorgeschobenen Grund, dass irgendwelche Drittweltstaaten aus Hass reihenweise Amerikaner als Kriegsverbrecher aburteilen, sondern aus Angst, dass er und seine Bande mal genauso vor dem Kadi landen, wie Slobo und Konsorten.

Mir ist Krieg ja suspekt. Ich habe mir dafür meine eigene Analogie zurechtgezimmert, ein kleines Märchen.

Ein Mann hat ein schickes Haus und ein schönes Grundstück, eine hübsche Frau und nette Kinder. Aber irgendwann blickt er zu seinem Nachbarn herüber, und ihm fällt auf: Auch der hat ein schickes Haus und schönes Grundstück. Ihm kommt eine Idee. Des nächstens holt er sein Gewehr, bricht ins Haus des Nachbarn ein, erschießt erst ihn, dann seine Frau, schließlich seine Kinder, und verbuddelt die Leichen im Garten. Anschließend zieht er auch in das zweite Haus ein, bewohnt beide, und gibt zur Einweihung eine Gartenparty in seinem neuen Domizil für die Nachbarschaft.
Und warum?
Um bei der nächsten Nachbarschaftsversammlung damit angeben zu können, das größte Grundstück zu haben.

Fragt man nun einen Menschen was er von diesem Mann hält, wird er sofort sagen "Das ist ein gemeiner und feiger Mörder, der gehört ins Gefängni oder in die Hölle" (für die Religiösen).
Man betrachte nun dieselbe Geschichte, nur nicht im Mikro- sondern im Makrokosmos. Die Nachbarn sind jetzt Regierungschefs. Häuser und Grundstücke sind Staaten, Frau und Kinder sind die Bevölkerung.
Erzähle nun einem anderen Menschen die Geschichte mit den ausgetauschten Begriffen, und er wird Dir antworten: "Das ist ein Held - ich bewundere ihn für seinen Mut, seine Tapferkeit und seine kluge und weise Führung."


Der einzige Unterschied zwischen dem Mann der rübergeht um seine Nachbarn umzubringen und jemandem wie George Bush ist der, dass letzterer zu feige ist die Waffe selbst abzudrücken.