Dasselbe hätte man über Willy Brandts Kniefall in Warschau dann ja auch sagen können. Nur dass der für die Aussöhnung vermutlich bedeutender war als ein paar Milliarden Entschädigungen für die Zwangsarbeiter.Dem kann ich mich schon eher anschließen. Nur ob eine Entschuldigung etwas wert ist wage ich zu bezweifeln. Ich glaube ehrlich gesagt das es dem gebeutelten Land ziemlich egal ist, ob sich die Amerikaner entschuldigen oder nicht.
Oder geht es Dir dabei mehr um das Schuldeingeständnis der Vereinigten Staaten?
Nun, vietnamesische Gerichte haben natürlich keine Rechtsgewalt über US-Soldaten. Auch bezweifle ich, dass ein Zivilgericht Befugnisse hat - die Verantwortung dafür wird wohl der Militärgerichtsbarkeit (Judge Advocate General, wer die "realistische" Serie JAG auf Sat.1 kennt) obliegen, da es ja auch in ihren Zuständigkeitsbereich fällt. Ob die Soldaten vom aktiven Dienst zurückgetreten sind dürfte dabei ziemlich egal sein.Wie ist den da die rechtliche Lage? Kann man als (Ex-)Sodat überhaupt für die Taten während eines Krieges von einen Zivil-Gericht angeklagt werden?
wenn die sich durch den Abschied nämlich der Militärgerichtbarkeit entzogen haben, müßten dann nicht sogar vietnamesische Gerichte für die Verurteilung zuständig sein?
Ein Wiederaufrollen solcher Fälle läuft natürlich den Interessen des US-Militärs drastisch entgegen, daher ist mit so etwas kaum zu rechnen - zumal es sehr aufwändig wäre, da die Beweislage vor Ort (also in Vietnam) geklärt werden müsste, was für amerikanische Militärjustiz ja ein Novum wäre.
Kaltblütig ja (Du kannst Dir denken warum), brutal nein. Ich habe aber (es verwunderte mich selber, daher habe ich es auch im Gedächtnis behalten) mal gelesen, dass das Militär bei der Auswahl von Spezialkräften zumindest seinerzeit ganz bewusst Wert auf diesen "Killerinstinkt" legte. Ist ja auch logisch, die Arbeit von Spezialeinheiten (und das trifft unter Garantie auch auf unser KSK zu) bewegt sich deutlich in einer rechtlichen und moralischen Grauzone, und wird diese auch oft genug überschritten - erfordert Menschen die ohne große moralische Bedenken andere Menschen töten können.Das wird einfach unkommentiert stehen gelassen als hätten sie extra Killer mit psychischen Problemen für die Einheit gesammelt.
Solche Test sind aber absoluter Standart beim Militär und zielen nicht darauf ab besonders kaltblütige und brutale Menschen für die Streitkräfte zu gewinnen. Eher im Gegenteil.
Ich las mal ein Interview mit einem ranghohen KSK-Soldaten, indem er über seine amerikanischen Kollegen in Afghanistan befragt wurde - der Mann antwortete, dass bei den Amerikanern die Einstellung "Erst schießen, dann fragen" vorherrsche.
Dass der Pulizerpreis investigativen Journalismus belohnt, ist ja auch folgerichtig. Man denke nur an Bob Woodward, welcher seinerzeit für Watergate mitverantwortlich zeichnete - der Mann ist einer der angesehensten Journalisten in den USA. Schaut man sich die Verhältnisse in Punkto Medienzensur und Meinungskontrolle in Amerika an, so sind diese Menschen nach wie vor der Hauptgrund, wieso das Land (noch) eine Demokratie ist, und keine evil nazi Diktatur.Ich habe einfach gedacht das bei der Vergabe des Pulitzer-Preises solche Sachen auch eine Rolle spielen. Aber ich habe ich auch vorher noch nicht explizit mit dem Preis beschäftigt.
Solche Themen scheinen bei denen auf jeden Fall beliebt zu sein. Vor 3 oder 4 Jahren hat nämlich schon mal ein ähnlicher Artikel den Preis geholt. Nur gings da um ein von US-Soldaten verübtes Massaker im Korea-Krieg.




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