Hab ja eigentlich keine Lust gehabt überhaupt was zu schreiben, aber Envoy lässt mir wohl keine Wahl *g*

Inhalt:

Originally posted by kino.de
Im vierten Jahrhundert vor Christus schwingt sich der junge Alexander (Colin Farrell) nach branchenüblichem Vatermord auf den Thron der Mazedonen. Unter seiner Führung gelingt es, die Griechen gewaltsam zu einen und die ständige Bedrohung aus Persien in die Schranken zu weisen. Damit noch nicht zufrieden, rücken Alexanders Truppen bis weit nach Kleinasien vor und beherrschen schließlich 95 Prozent der damals bekannten Welt.
Meinung:

Ich sehe es nun wieder genau anders herum, hätte man aus dem ganzen eine Coming-Of-Age Story im alten Griechenland mit allem was dazu gehört gemacht wär das noch toll gewesen. Aber auch Jared Leto und Colin Farrell mit ihren "ganz netten" Szenen - schliesslich waren alles nur Andeutungen - konnten den Film nicht retten.

Er ist einfach für den Stoff der verarbeitet wurde VIEL zu lang, die erste und letzte halbe Stunde zieeeehen sich hin das es eine Qual ist. auch zwischendurch, kaum hat der Film mal Fahrt aufgenommen (Schlacht gegen Perserkönig) dümpelt er dröge vor sich hin.

Die Idee einen Erzähler (Anthony Hopkins) die "wichtigsten" Stationen in Alexander's Leben zusammenzufassen und als Augenzeuge den Schreibern in der Bibliothek von Alexandria zu diktieren war ja nicht schlecht, aber es nahm dem Film immer wieder den Wind aus den Segeln.

Als einleitender und abschliessender Rahmen um die Geschichte ohne Eingriffe mittendrin wäre es für meinen Geschmack besser gewesen. Ich glaube dass er Troja eines voraus hat, er ist viel näher an dem was Historiker für die Wahrheit halten. So basiert Troja auf Homer's Ilias, was ja von sich aus schon keine historische Niederschrift der Ereignisse ist.

Es war auch nicht wirklich brutaler als was sonst so in letzter Zeit über die Leinwand flimmerte, normal halt irgendwie. Viele HdR-anmutende Kamerashots und ein oberbekloppter Soundtrack von VANGELIS der noch genau so klingt als würde gleich die Santa Maria den Euphrat hochsegeln und Kolumbus vor Babylon in den Sand springen und die Erde küssen - Conquest of Paradise lässt grüßen.

Das Ensemble, so muss man zu deren Verteidigung sagen, gibt in meinen Augen ihr Bestes mit schlechter Regie umzugehen, Oliver Stone hat eindeutig seinen Zenith überschritten. Es gab auch wirklich gute Szenen nur leder ist ein Film nicht eine blosse Ansammlung von Szenen sondern ein Gesamtkunst- bzw. Machwerk in diesem Falle. Natürlich hat es den Stoff wahrheitgemäss wiedergegeben, aber der Versuch Drama mit Action zu mischen ging in die Hose. Hätte man sich hier auf eines konzentriert mit einer Prise des Anderen wäre der Film vllt. besser geworden. Das ist der Punkt in dem Troja und Gladiator z.B. in meinen Augen einen Vorteil haben, sie sind Actionfilme mit ner Prise persönlichem Drama des Hauptdarstellers. In Alexander jedoch zerrt das Drama die Action zu weit auseinander oder andersherum für einen Dramafilm hat er zu viel Action und ist auch ZU LANG (ich hätte eigentlich nie gedacht, dass ich das mal über nen Film sagen würde, da ich eigentlich immer wie bei den HdR SEE's die möglichst längste Fassung eines Filmes sehen will), man weiss nie wann der Film seinen Höhepunkt hat, es gibt keine klare Erzählstruktur. Natürlich gibts noch andere Erzähltechniken im Kino, aber Alexander ist nun auch kein Episodenfilm a la Magnolia oder Experimentelles a la Memento.

Ich bin ein wenig hin- und hergerissen, da der Film (für mich) recht ansprechende Szenen mit süßen Kerlen hatte aber das rechtfertig keine gute Kritik.

Jaja "Fortune Favors The Bold." dieser Film hat weder Glück noch rechtfertigt er die knapp 3h, die man von seinem Leben und den Überlängenzuschlag den man an der Kinokasse opfert, da gibs von 5.

Historienfilm/Abenteuer - USA/Großbritannien/Deutschland/Niederlande 2004
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren - 176 Min. - Verleih: Constantin
Im Kino seit: 23.12.2004

Cast:

Colin Farrell - Alexander
Jared Leto - Hephaistion
Angelina Jolie - Olympias (Alexanders Mutter)
Val Kilmer - König Philip (Alexanders Vater)
Christopher Plummer - Aristoteles (Alexanders Lehrer)
Rosario Dawson - Roxane (Alexanders Frau)
Anthony Hopkins - alter Ptolemäus (Erzähler)

Crew:

Regie: Oliver Stone
Drehbuch: Oliver Stone, Christopher Kyle, Laeta Kalogridis
Kamera: Rodrigo Prieto
Schnitt: Thomas J. Nordberg, Yann Hervé
Musik: Vangelis
Produktionsdesign: Jan Roelfs, Jonathan McKinstry
Kostüme: Jenny Beavan
Ton: Jean-Paul Mugel
Produzenten: Thomas Schühly, Jon Kilik, Iain Smith, Moritz Borman

off. Filmseite

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