Danke.Da weiß ich wenigstens, dass sich einer meine Geschichte durchliest. Ok dann mach ich mal weiter. Und wenn euch irgendetwas negatives auffallen sollte, das man besser machen könnte, sagt es mir bitte.
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Die Enterprise nahm Kurs auf die Heimatwelt der Andorianer, Andoria. Es würde 48 Stunden dauern, bis sie dort ankamen.
Picard befand sich in seinem Bereitschaftsraum. Auf dem Stuhl sitzend studierte er etwas auf seinem Computer. Hinter ihm rauschten am Fenster unzählige Sterne vorbei. Er war froh, dass alle Andorianer gerettet wordem waren und widmete sich nun der Studie einiger archäologischer Objekte. Eine Stimme aus dem Intercom ließ ihn von seinem Computerbildschirm aufblicken.
„Doktor Crusher an Captain Picard. Ich habe hier etwas, das sie sich unbedingt ansehen sollten.“
„Ich mache mich auf den Weg, Doktor.“
Picard schaltete seufzend den Monitor ab und verließ seinen Bereitschaftsraum. Er ging über die Brücke zum Turbolift und warf seinem ersten Offizier Commander Riker, der im Moment das Kommando hatte und vor dem Bildschirm stand, einen kurzen Blick zu.
„Ich bin auf der Krankenstation. Sie haben weiterhin das Kommando, Nummer Eins.“
Der Captain betrat den Turbolift. Nachdem er dem Computer seinen Zielort mitgeteilt hatte, setzte sich der Lift in Bewegung.
Als er die Krankenstation betrat, kam Doktor Crusher sofort auf ihn zugelaufen. Ihr Haar leuchtete wie Kupfer, aber ihre sonst so lebendigen blauen Augen blickten ein wenig erschöpft.
„Was gibt es, Doktor?“ fragte er und lächelte.
„Sehen sie sich das an.“
Picard folgte Crusher zu einem Biobett und blieb verblüfft stehen. Er sah eine wunderschöne Frau auf dem Bett liegen, deren Körper mit einer Decke verhüllt war, so dass man nur ihr Gesicht sehen konnte. Aber das allein reichte, um Picard erstarren zu lassen. Etwas an dieser Frau war... ungewöhnlich. Er konnte nicht einmal mit seinen Gedanken den Begriff erfassen, der diese korrekt Frau beschrieb.
Doktor Crusher lenkte die Aufmerksamkeit des Captains auf ein diagnostisches Display an der Wand neben dem Biobett, aber es gelang ihm nur schwer, seinen Blick von der blonden Frau abzuwenden. Das Display zeigte die Werte der Patientin und einige Untersuchungsergebnisse an. Picard verstand davon nicht sehr viel und ließ sich deshalb von Doktor Crusher erklären, was an dieser Patientin so wichtig sein sollte.
„Ich habe diese Frau mehrmals untersucht und bin immer zu dem gleichen Ergebnis gekommen.“
„Ist das der Mensch, der mit den Andorianern hochgebeamt wurde?“
„Ja. Der einzige Mensch. Sie sollte sich eigentlich gar nicht dort befunden haben. Ich habe sämtliche Andorianer befragt, aber keiner konnte mir sagen, wer sie ist. Keiner von ihnen hat sie jemals zuvor gesehen. Einer behauptete, sie wäre vor ihm aus dem Nichts aufgetaucht.“
„Was haben sie noch herausgefunden, Doktor?“
„Dass diese Frau im Koma liegt. Aber das Eigenartige ist, dass es überhaupt keinen Grund dafür gibt. Sie hatte ein paar kleinere Schrammen und Schnittwunden am ganzen Körper, aber sonst scheint sie vollkommen gesund zu sein“, berichtete Doktor Crusher. „Aber es wird noch ungewöhnlicher. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie überhaupt ein Mensch ist.“
„Was läßt sie zu diesem Schluß kommen?“ fragte Picard verwundert.
Doktor Crusher tippte auf das Display und schon zeigte es ein anderes Bild.
„Das ist ein Bild des Gehirns der Patientin. Das rechts daneben ist das einer normalen menschlichen Frau. Sehen sie sich diese Stellen an.“
Beverly zeigte auf ein paar Stellen auf den beiden Abbildungen. Die beiden Gehirne unterschieden sich ein wenig voneinander, aber der Captain konnte nicht sagen, was das zu bedeuten haben sollte.
Zum Glück erklärte Doktor Crusher es ihm.
„Dieser eine Teil ist bei der Patientin extrem stark ausgebildet, bei dem anderen Gehirn jedoch nicht. Deshalb verglich ich das Gehirn der Patientin, mit einem betazoiden Gehirn.“
Das Display zeigte jetzt neben dem Gehirn der Patientin das eines Betazoiden.
„Hier gibt es mehr Ähnlichkeiten, aber dennoch große Unterschiede“, erklärte Doktor Crusher weiter. „Also ist sie keine Betazoidin, wie ich auf den zweiten Blick vermutet habe. Es gibt bei ihr einige synaptische Verbindungen, die nicht da sein dürften und die ich nicht begreife.“
„Was könnten diese Verbindungen für eine Aufgabe haben?“
„Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß diese Frau womöglich telepathische Fähigkeiten hat und vielleicht sogar telekinetische. So etwas kommt bei keinem Betazoiden vor. Ich habe die Gehirne aller uns bekannten Spezies mit diesem verglichen, aber es gab keine Übereinstimmung. Ich weiß nicht, wer oder was diese Frau ist und woher sie kommt.“
Die Doktorin tippte auf das Display und nun zeigte es wieder die Werte der Patientin.
„Ich habe noch mehr gefunden“, sagte sie und trat ans untere Ende des Biobettes. Sie hob die Decke ein wenig an und bat den Captain sich etwas anzusehen. Über dem rechten Fußknöchel befand sich eine kleine Tätowierung. Es war ein schwarzer Halbmond mit einem Stern darin, der acht Spitzen besaß. Doktor Crusher ging zum oberen Ende des Bettes und schob die Decke bis unter die nackte Brust der Frau hinunter. Auf ihrer linken Brust befand sich ebenfalls eine kleine Tätowierung, die den Kopf eines schwarzen heulenden Wolfes zeigte.
„Ein Wolf?“ fragte der Captain und wandte seinen Blick schnell, von der Blöße der Frau peinlich berührt, wieder ab.
„Ja. Eindeutig.“ Beverly legte die Decke zurück.
„Glauben sie, dieses Zeichen an ihrem Fuß hat irgendeine Bedeutung?“
„Das könnte möglich sein. Ich habe übrigens auch die Kleidung der Patientin untersuchen lassen und ihren Schmuck. An ihrer Kleidung befanden sich Partikel von Sand. Diese Partikel können nicht von Tepus IV stammen. Ich habe Proben von dem Staub auf der Kleidung der Andorianer genommen und diese stimmen nicht mit den Sandpartikeln überein.“
„Soll das heißen, daß diese Frau ganz woanders gewesen ist, bevor wir sie hochbeamten?“
„Ich könnte es mir nicht anders erklären.“
„Aber wie ist das möglich?“
„Ich weiß es nicht. Wir werden erst Antworten bekommen, wenn diese Frau das Bewußtsein wiedererlangt.“
„Gut, Doktor. Ich wünsche, daß sie mir sofort Bescheid geben, wenn diese Frau aufwacht.“
„Ja. Darauf können sie sich verlassen.“
Doktor Crusher ließ diese fremde Frau keine Ruhe mehr. Sie wollte unbedingt herausfinden, wer sie war. Die einzigen Anhaltspunkte, die sie hatte waren die Tätowierung, und ein merkwürdiger Anhänger in Herzform, den die Frau getragen hatte. Beverly saß in Zehn-Vorne, die Bar der Enterprise, die zur Entspannung für die Crewmitglieder diente. Aber Beverly konnte sich im Moment nicht entspannen und auch nicht die atemberaubende Aussicht auf den Weltraum genießen, den die großen Fenster boten. Vor ihr auf dem Tisch stand, neben der kaum berührten Mousse au Chocolate, ein Computer an dem die Ärztin ununterbrochen arbeitete. Er zeigte zum einen das Symbol, das auf den rechten Fuß der Frau tätowiert worden war, und zum anderen weitere Symbole. Aber Beverly fand keine Übereinstimmung. Sie war alle bekannten Zeichen durchgegangen, aber es hatte zu nichts geführt.
Man läßt sich doch nicht ein Symbol auf den Körper tätowieren, das nichts bedeutet, dachte die Ärztin.
Seufzend lehnte sie sich zurück und rieb ihre schmerzenden Augen. In ihrer Hand hielt sie immer noch die Kette mit dem farblosen Anhänger.
„Sie sehen überarbeitet aus“, riß sie eine Stimme aus ihren Gedanken.
Crusher blickte auf und sah in das Gesicht der dunkelhäutigen Barkeeperin.
„Ach, Guinan. Sie wissen gar nicht wie verzweifelt ich bin.“
„Darf ich mich eine Weile zu ihnen setzen?“
„Natürlich.“
Guinan nahm platz und Beverly griff nach ihrer Mousse. Sie stocherte nachdenklich darin herum.
„Was ist los?“ wollte die Barkeeperin wissen.
Beverly ließ die Kette auf den glatten Tisch fallen.
„Das hier ist mein Problem.“ Sie deutete auf die Kette. „Das und noch einiges andere.“
Guinan betrachtete den Anhänger und in ihre geheimnisvollen dunklen Augen trat ein besorgter Ausdruck.
„Wo haben sie das her?“ fragte die Barkeeperin.
Obwohl Beverly nicht wußte, was sie damit erreichen konnte, erzählte sie Guinan von der geheimnisvollen Frau. Sie ließ nichts aus und gelangte bald zum Ende. Die Barkeeperin hörte ruhig und aufmerksam zu.
„Dürfte ich mir die Frau ansehen?“
Beverly schaute Guinan fragend an. Wie konnte sie ihr denn helfen, indem sie sich die fremde Frau einfach nur ansah? Außerdem hatte die Barkeeperin noch nie um so etwas gebeten. Beverly sagte trotz ihrer Zweifel zu, denn es war öfter vorgekommen, daß Guinan mehr wußte als andere.
Als die Barkeeperin dann vor der regungslosen Frau stand legte sich ihre Stirn in Falten. Die Falten wurden tiefer, nachdem sie sich das seltsame Symbol angeschaut hatte.
„Das kann nicht sein“, flüsterte sie vor sich hin. „Ich habe nicht erwartet das jemals mit eigenen Augen zu sehen.“
„Sie erkennen das Symbol?“ fragte die Ärztin überrascht.
„Ja. Es ist besser, wenn ich mit dem Captain darüber spreche“, meinte sie.
Der Captain war überrascht Guinan in seinem Bereitschaftsraum zu sehen. Sie meldete sich nur bei ihm, wenn etwas äußerst Wichtiges los war.
„Ich weiß, wer die Frau ist, die auf der Krankenstation bewußtlos liegt.“
„Was?“ fragte Picard verblüfft. „Wer ist sie und woher wissen sie das.“
„Ich habe das Zeichen auf ihrem Fuß erkannt. Aber ich kann ihnen nicht viel darüber sagen. Nur eines. Es wäre besser gewesen, wenn sie niemals hier aufgetaucht wäre, denn sie ist ein Wesen von sehr großer Macht.“
„Heißt das, daß sie gefährlich ist?“
„Ja. Sehr. Aber es muß nicht unbedingt heißen, daß sie für die Menschen auf diesem Schiff gefährlich ist.“
„Ich verstehe nicht ganz. Was wollen sie mir damit sagen.“
„Daß sie gut auf sie aufpassen müssen. Weiter nichts. Im Moment besteht keine Gefahr. Mehr weiß ich darüber nicht.“
Der Captain wußte, daß Guinan etwas geheim hielt, aber es würde ihm nie gelingen, ihr das Geheimnis zu entlocken, wenn sie es nicht aus eigenem Antrieb preisgeben wollte. Er konnte jetzt nur eines tun. Abwarten und beobachten.
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