Gestern den Film angeschaut - Herr, du meine Güte!!!
Nun habe ich nichts gegen erzwungene Spannungs-Situationen. John Carpenter - als er noch herausragende Filme drehte - hat auch oftmals mehr oder weniger gewaltsam erzwungene, klaustrophobische Situationen erschaffen, deren Eintreffen man nicht hinterfragen durfte. Etwa bei "Assault", wo eine Polizeistation von gesichtslosen Jugendlichen belagert wurde. Das konnte man noch irgendwie akzeptieren, da die Story aus der Situation logisch heranreifte und wenigstens ein bisschen Sinn ergab.
Aber "Mindhunters" führt jegliche Logik ad absurdum. Ich akzeptiere, dass ein krudes Trainingsprogramm auf einer einsamen Insel durchgeführt wird. Was folgen wird, ist völlig klar: Alle Wege nach außen müssen abgeschnitten werden und etwas Böses den Teilnehmern auflauern. Okay, damit habe ich kein Problem.
Ich habe aber ein Problem damit, wenn ich es für ausgeschlossen halte, dass der/die Killer/in diese Art Fallen tatsächlich aufstellen kann.
In die die ach so cleveren FBI-Aspiranten schön brav reinstolpern.
Der "Dreh", dass im Laufe der Story jeder Teilnehmer verdächtigt und beinahe gelyncht wird von seinen Kameraden, hat auch bereits sooo einen Bart - er bietet keinerlei Überraschung mehr.
Was dem Fass den Boden ausschlägt, ist aber der Schluss. Litchis Spoiler fasst den unglaublichen Blödsinn sehr schön zusammen.
Kurz gesagt: Das Ende ergibt absolut keinen Sinn, ist auf "überraschend" getrimmt.
Erinnerte mich ein bisschen an eine Helloween-Folge der "Simpsons", wo die Simpsons von Aliens auf ihr Raumschiff gebracht werden und ständig Essen erhalten. Durch allerlei Kommentare der Aliens, das ständige Sabbern und zweideutige Anspielungen glauben der Zuschauer und auch Lisa, dass die Aliens die Simpsons verputzen wollen. Das stellt sich als Irrtum heraus - nur ergeben dann die Kommentare der Aliens rückblickend keinen Sinn mehr! Das hat auch Matt Groening in seinem Kommentar zugegeben.
Genau das ist auch bei "Mindhunters" der Fall: Er funktioniert einfach nicht.

Wer einen noch dümmeren Film sehen möchte, dem empfehle ich "Twisted" - dass sich Samuel Jackson und Ashley Judd für diesen Unfug hergaben, ist unfassbar.

Also: Entweder werden die Filme immer dümmer, oder wir Zuschauer, weil wir trotz allen diesen Müll konsumieren. In meinem Fall wohl zweiteres...