@Sepia
Obwohl ich zu faul zum Zitieren bin, hoffe ich, daß Du trotzdem meine Antwort auf Deinen vor Freude überbordenden Beitrag verstehen wirst:
Es gibt genügend Filme, die optisch und akustisch überragend sind; diese Tatsache allein macht aus Filmen, wie auch 2001 einer ist, aber noch lange keinen Klassiker, und ich finde keinen weiteren Grund dafür, der diesen Streifen auf Klassiker-Niveau heben könnte.
Wo/was waren denn die verbindenden Elemente, die ich übersehen haben soll? Auch wenn ich "The Dawn Of Men", wie Du die ersten Szenen bezeichnest, als verfilmten Prolog empfinde, der somit keine direkten verbindenden Elemente braucht, so mangelt es an diesen doch gänzlich in den Episoden "Entdeckung des Mond-Monolithen", "Die Discovery unterwegs" und "Flug zum Jupiter-Monolithen". Lediglich schwache Rückgriffe auf den jeweils vorhergegangenen Teil sind auszumachen, und diese erklären z.B. nicht, warum Bowman noch alleine Richtung Jupiter weitergeflogen ist, was die Bodenstation sicherlich nicht gutgeheißen hätte. Und was ist aus den Menschen geworden, die den Mond-Monolithen entdeckt haben? Warum lockt diese hochentwickelte Alien-Rasse denn einen Menschen zum Jupiter, um ihn dann spurlos verschwinden zu lassen? Anstatt dieses surrealen Endes hätte man dann doch besser das Ende von 2010 dann einfließen lassen können, dann wäre es wenigstens eine komplette Geschichte gewesen. Aber so ist es nur eine aufgeblasene, wenig ausgefeilte Kurzgeschichte geblieben.
Vom schauspielerischen Niveau her betrachtet finde ich den Film auch sehr mäßig. Die Geschichte kommt mit blutlosen 08/15-Charakteren her (wobei HAL-9000 noch am besten wegkommt), und viel mehr bringen auch die Schauspieler nicht.
Dein Anmerkung "Spannende Story, oder?" hättest Du ruhig mit einem dicken Zwinker-Smiley versehen können - ich war nämlich gelangweilt und verärgert darüber, daß ich den Film nicht nur aufgezeichnet, sondern auch zeitgleich geguckt habe. Das Duell "Mensch-Supercomputer" ist spannungstechnisch gesehen äußerst mäßig (wenn Du 'mal etwas Richtungsweisendes sehen willst, dann schau' Dir die "System Shock"-Reihe an, und das sind PC-Spiele!, die restliche Handlung in diesem Punkte nicht nennenswert. Der Ausgang der Mission ist auch völlig im Unklaren geblieben. Was soll daran also spannend sein?
Außerdem: Die Vermutung bzgl. Alien-Rasse und deren Ziele, die überall nur angedeutet wird, erschließt sich allenfalls dem Leser/Zuschauer. Die handelnden Personen haben davon nicht die geringste Ahnung (okay, geringe Ahnung); da aber aus deren Perspektive erzählt wird, entwickelt sich diese Idee auch kaum weiter.
Deine Worte: "Der Film besteht lediglich aus überlangen Szenen" - mit dem Begriff "überlang" sagst Du doch selbst, daß man an einigen Stellen hätte kürzen können (wenn nicht sogar müssen), um das bißchen Handlung wieder in eine vernünftige Relation zur Laufzeit zu bringen, oder?
Du fragst mich, wohin Bowman verschwindet? Keine Ahnung - das sagt der Film ja nicht (erst 2010 versucht sich an einer der üblichen SF-Erklärungen). Man könnte all diese Bilder am Schluß auch als wirre Phantasien im Todeskampf auffassen, bevor er auf der Felsplatte aufknallt.
Was soll man überhaupt über diesen Film nachdenken? Wenn sich eine gute Geschichte dadurch auszeichnet, daß einzelne Episoden übermäßig in die Länge gezogen werden, daß dadurch der letzte Rest Handlung bis an den Rand zum Unsichtbaren verdünnt wird, daß sie mehr Löcher aufweist als festen Untergrund (Du würdest wahrscheinlich diese Löcher als Spielwiesen Deiner Phantasie bezeichnen), DANN bevorzuge ich schlechte Geschichten.





, die restliche Handlung in diesem Punkte nicht nennenswert. Der Ausgang der Mission ist auch völlig im Unklaren geblieben. Was soll daran also spannend sein?
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