Was ist denn bitte so wichtig an einem Film, ob er nun als Klassiker gilt oder nicht? Wichtig ist, dass er dem Zuschauer gefällt, egal auf welche weise. Hohe Verkaufszahlen machen noch lange keinen Film gut.
Zu 2001 selber:
2001 ist einer der besten Filme, und mit Abstand der beste SF Film, die ich gesehen habe. Er schafft es, eine authentisch wirkende Zukunft zu schildern und regt den Zuseher zum Nachdenken an. Der Film verschwindet nach dem Ende nicht einfach, sondern bleibt im Kopf für lange Zeit hängen und regt zum Nachdenken und zu weiteren Durchgängen an.
Imho bringt der Film die SF richtig auf die Leinwand, nicht einfach nur ein Audiovisuelles Gewitter mit modern wirkendem Set und einer flachen, schnell zusammengeschusterten Story, die vor Klischees nur so strotzt. Er hält sich weitgehend an die bekanntesten Gesetze der Physik und schafft es dennoch, die Faszination der Techik rüberzubringen.
Sicherlich ist der Storyanteil von 2001 dünn gesäät, und die einzelnen Episoden reissen einen nicht mit Massen von Spezialeffekten, genialen Schauspielern und rasanten Schnitten vom Hocker. Vielmehr werden hier kleine Geschichten soweit erzählt, dass sie das Ende und die Aussage zwar andeuten, jedoch offen lassen. So muss man sich darüber Gedanken machen, und Zeit dazu bekommt man auch in den überleitenden Szenen.
Diese wiederrum könnten für mich durchaus eine Spur länger ausgefallen sein, um das bisher Erlebte noch einmal geistig durchzugehen, oder um sich einfach der Faszination hinzugeben, die sie ausstrahlen. Ob man nun dem Shuttle beim Landen zusieht, wie eine Stewardess sich mit ihren Sticky Shoes durch den Innenraum eines Raumfahrzeuges geht, oder der Discovery zusieht, wie sie schwerfällig durch das Bild schwebt, immer musikalisch untermalt mit dem Donauwalzer, der die Bilder abrundet und nochmals faszinierender macht, hypnotisieren den Zuseher beinahe und bereiten ihn gleichzeitig auf die folgende Geschichte vor.
Kurz gesagt: Ein filmisches Meisterwerk, das lange im Kopf hängen bleibt und auch beim wiederholten mal Sehen nichts an seiner Faszination verliert. hier wird das Medium Film einmal richtig benutzt. Sicherlich kein Film für die breite Masse, was aber kein Wunder ist, wenn sich etwas in ein Extrem reinsteigert.
mfg
cronos
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