Tja, auch sog. Koriphäen der Medienlandschaft haben mittlerweile endlich erkannt, dass das Fernsehen als Massenmedium eben alleine dem Geschmack der Mehrheit folgt. Und da der Querschnitt des Volkes zunehmend geistig verelendet (aka "verblödet"), schlägt sich dieses natürlich auch im Fernsehprogramm nieder. Das Fernsehen ist das Symbol für die Stärke der Wissensgesellschaft.

Blicken wir auf die USA: Zwar gibt es dort genauso viel, wenn nicht mehr Mist im TV, da Amerika aber ein viel größerer Markt ist, lohnt es sich auch noch, Spartenprogramme für Randgruppen zu machen, weil auch dort die Zielgruppe noch groß genug ist um Gewinn einzufahren. Serien wie Farscape, Six feet Under oder Dead Like me wären in Deutschland nicht finanzierbar, weil man mit Gerichtsshows die nur 1/5 Kosten 5x soviele Zuschauer fesselt.

Auch diese Kritiker haben also resignierend erkennen müssen, dass das Fernsehen ein rein gewinnorientiertes Unternehmensfeld ist, und seiner sogenannten "gesellschaftlichen Verantwortung" genauso wenig nachkommt wie Siemens und Co, die mal eben 10.000 Jobs nach China transferieren.

Gemacht wird, was Gewinn bringt. Und das sind eben Gerichtsshows, Quizshows, Castingshows und Reality-TV.

Interessant ist da eher ein Blick auf das öffentlich-rechtliche Fernsehen: Hier wird mittlerweile genauso nach den Quoten geschielt wie bei den Privaten (auch wenn es marktwirtschaftlich überhaupt nicht notwendig wäre, weil Gebührenfinanziert), und statt eigene Beiträge mit Qualität zu produzieren und dem im Rundfunkstaatsvertrag festgeschriebenen Auftrag der Grundversorgung der Bürger zu gewährleisten, sind die Ö.R. mittlerweile Kopierschmiede der Privaten. Was bei RTL erfolgreich war (Castingshows, Quizshows), läuft meist wenig später auch in ARD und ZDF. Selbst das Programm der dritten Kanäle besteht mittlerweile eher aus albernen Volksmusiksendungen und Provinztalkrunden, als aus spannenden Dokumentationen oder informativen Politmagazinen.

Bedenklich dabei ist, dass das Gebührenbudget der öffentlich rechtlichen fast doppelt so hoch ist wie der Umsatz aller deutschen Privatsender zusammen genommen - also bei entsprechender Programmplanung und effektivem Haushalten mehr als genug Geld vorhanden wäre für ein qualitativ hochwertiges Programm, was in Niveau und Produktionsstandard über dem der Privaten läge.