Mein Review zu Teil 1:
Wie schon bei Stargate: Atlantis, so fällt auch bei der ersten Folge der 8. Stargate-Staffel zuerst einmal die Umbesetzung von Dr. Weir auf, die ich aufgrund des eklatant unterschiedlichen Aussehens der neuen Schauspielerin wirklich für gewöhnungsbedürftig halte - aber dazu habe ich mich ja eh schon in meinem Review zum Atlantis-Pilotfilm ausgiebig geäußert. Viel schlimmer noch als ihr verändertes Aussehen sind jedoch ihre leichten Veränderungen im Charakter, als man meint, sie unbedingt gegenüber SG-1 auf Konfrontationskurs gehen lassen zu müssen, um krampfhaft einen Konflikt aufzubauen - was meines Erachtens absolut nicht gelungen ist. Generell waren die ersten 15 Minuten noch nicht sonderlich spannend, was wohl vor allem daran liegt, dass ich die Verhandlungen mit dem Goa'uld nicht wirklich interessant fand. Wenn jedoch Sam und Teal'c dann in die fremde Galaxie aufbrechen, wird das Tempo ordentlich nach oben geschraubt und die Spannung rasant erhöht. Die Szene mit dem schwarzen Loch brilliert nicht nur wieder mit großartigen Effekten, sondern war auch wirklich sehr spannend - selbst wenn man weiß, dass den beiden nichts passieren wird. Danach gibt es einige nette Wendungen und Erkenntnisse: Zuerst werden Sam und Teal'c von Thor gerettet, dann erfahren sie, dass die Asgard höchstselbst für das schwarze Loch verantwortlich sind, um die Replikatoren zu vernichten - und dann müssen sie mit ansehen, wie diesen die Flucht gelingt...
Die Rückkehr der Replikatoren konnte mich wirklich begeistern, immerhin handelt es sich bei ihnen um meinen absoluten Lieblingsfeind innerhalb des Stargate-Universums. Auch hatte ich mit ihrer Rückkehr angesichts der Geschehnisse in "Unnatürliche Auslese" (die für mich immer noch zu den besten Stargate-Folgen aller Zeiten zählt) schon gerechnet - unter der Voraussetzung, dass die Serie lang genug läuft, um ihnen nach ca. 2-jähriger Gefangenschaft die Flucht aus dem Zeitverzögerungsfeld zu ermöglichen. Schon damals habe ich mich auf ihre potentielle Rückkehr gefreut, und als es nun endlich soweit war - noch dazu in der Gestalt von "Fünfter" - war ich wirklich begeistert. Besser hätte man ihre Rückkehr gar nicht umsetzen können, denn auch wenn Fünfter natürlich mit seiner (wirklich brutal und schmerzhaft wirkenden) Folter an Samatha keine Sympathien gewinnt, kommt man nicht umhin, auch ein bisschen Mitleid und Verständnis für ihn zu empfinden - immerhin hat SG-1 damals seine Menschlichkeit ausgenutzt, um ihn zu verraten und ihn und sein Volk zu vernichten. Dadurch haben wir einen herrlich vielschichtigen Bösewicht, der deutlich vom eindimensionalen Standardschema abweicht.
Auch vom Design her ist die Rückkehr der Replikatoren großartig gelungen. Sowohl das neue Raumschiff als auch dessen Innenleben sind wirklich originell und etwas völlig neues, zugleich jedoch wirken sie wie die völlig logische Erweiterung der bisherigen Designs - einfach nur genial. Weniger überzeugen konnte mich jedoch Samatha's Scheintod - mittlerweile kennt man Stargate einfach zu gut um ihren Tod ernsthaft in Betracht zu ziehen. Mit der weiteren Entwicklung auf der Erde, als die Goa'uld die Verhandlungen abbrechen und die Erde verlassen wollen, da einer ihrer Schlachtkreuzer auf dem Weg zur Erde ist, um die Einsatzfähigkeit der Antiker-Waffe zu überprüfen, wird jedoch nochmal ordentlich Spannung für nächste Folge aufgebaut...
Fazit: Die Verhandlungen mit den Goa'uld sind zwar weniger spannend und halten die Folge eher auf, dafür ist jedoch mit den Replikatoren mein Stargate-Lieblingsfeind zurückgekehrt. Und auch wenn man keine Sekunde lang an Samatha's Tod glaubt, die Fortsetzung dieser Folge verspricht spannend zu werden...
Wertung: 8/10
Und anschließend gleich meine Meinung zu Teil 2:
Die bereits in der vorangegangenen Folge eingeleitete Bedrohung für die Erde durch die Goa'uld, welche für einige Spannung gesorgt hat, stellt sich in der Fortsetzung ein wenig als Finte heraus - immerhin ist die entsprechende Situation ziemlich bald und auch relativ problemlos geklärt. Danach wendet man sich wieder der Bedrohung für die Asgard durch die Replikatoren zu, und dort bleibt es auch weiterhin ordentlich spannend. Dass Carter noch lebt, war natürlich keine Überraschung, trotzdem ist das von Fünfter initiierte "Was wäre wenn"-Spielchen durchaus interessant und kann mit einigen interessanten Einblicken in Carter's Persönlichkeit aufwarten. Wenig gelungen, da etwas zu kitschig und generell etwas zu vorhersehbar dann Fünfter's Liebesgeständnis an Samantha - denn irgendwie war das doch klar, dass er Gefühle für sie hegt - das hätte man nicht auch noch so überdeutlich machen müssen. Auf dem Schiff der Asgard wird indes O'Neill wiederbelebt, und legt sogleich wieder mit einigen großartigen Sprüchen los, die mir wieder mal klar gemacht haben, wie wichtig die Figur bzw. Richard Dean Anderson für Stargate ist. Generell gibt es ein paar herrliche Szenen an Bord der "Daniel Jackson", insbesondere als man beschließt, die Wirksamkeit der Waffe an einem Replikatoren zu testen - unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen, versteht sich.
Die von O'Neill mit Hilfe des (mittlerweile wieder aus seinem Gehirn entfernten) Antikerwissens gebaute Waffe erweist sich dann auch als höchst effektiv im Kampf gegen die Replikatoren. Spannend wird es trotzdem noch einmal, denn als O'Neill, Daniel und Teal'c auf Orilla einen Replikator nach dem anderen relativ problemlos ausschalten erscheint plötzlich Fünfter und bringt das Team in eine Zwickmühle als er droht, Sam zu töten falls die drei ihren Angriff nicht einstellen. Die Entscheidung scheint O'Neill durchaus schwer zu fallen - trotzdem tut er im Endeffekt, was getan werden muss. Etwas unpassend erscheint daher auch das gar versöhnliche Ende, als sich Fünfter dann doch noch dazu überreden ließ, Samantha heil auf Orilla zurückzulassen. Gänzlich gelungen dann wieder das Ende: Nachdem O'Neill zum General befördert und zum neuen Leiter des Stargate-Programms ernannt wurde, darf sich auch Samantha Carter über eine Beförderung freuen. Und während die gute Sam auf der Erde von ihrem Freund und Vorgesetzen General O'Neill freudig die Beförderung zum Colonel entgegennimmt, wird von Fünfter auf dessen Schiff ein neuer humanoider Replikator nach Sam's Ebenbild erschaffen - und beschert uns damit einen wirklich fiesen und vielversprechenden Cliffhanger...
Fazit: Im Gegensatz zur den ersten beiden Folgen der 7. Staffel war der Zweiteiler „Neue Machtverhältnisse“ ein wirklich gelungener und vielversprechender Start in die neue Staffel. Lediglich die Ernennung O’Neills zum Stargate-Leiter macht mir immer noch ein wenig Sorgen...
Wertung: 8/10
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