Simara:
Nach den Anschlägen vom 11. September wurden in Deutschland am Flughafen die Sicherheitsbestimmungen so hoch gefahren, dass man nicht mal mehr mit ner Feile ins Flugzeug konnte.
Und ich hab mich gefragt, was der Aufstand soll, da es inneramerikanische Flüge waren, die ins WTC gekracht sind.
Und jetzt kommt raus, dass die schon seinerzeit gesuchten Täter am Flughafen ohne weiteres durch die Kontrollen gekommen sind!
Dass es sich beim 11.09. um inneramerikanische Flüge gehandelt hat, muss doch noch lange nicht heißen, dass nicht morgen irgendso ein krankes Hirn auf den Gedanken kommt, man könnte doch das Frankfurter Börsenviertel aufs Korn nehmen. Insofern halte ich die verschärften Kontrollen in Dtl. für überaus sinnvoll (die Sicherheitsbestimmungen wurden übrigens nicht nur hierzulande verschärft, sondern auch in England (ganz extrem), Irland und Spanien, nur um mal drei Beispiele zu nennen, die ich aus eigener Erfahrung kenne). Und wer braucht schon unbedingt eine Nagelfeile im Flugzeug??
Wenn die Täter tatsächlich schon damals gesucht wurden und trotzdem durch die Kontrollen kamen, dann ist das a) ne Riesensauerei aber b) auch ein verdammt gutes Indiz, dass eine Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen oder auch nur eine Sensibilisierung des Personals dringend nötig war!
Ob die biometrischen Daten das verhindert hätten, kann jetzt wohl keiner mehr sagen. Vielleicht ja, vielleicht nein. Ausschließen will ich es nicht.

Envoy:
merke: Sicherheit ist eine Illusion, sie ist stehts nur relativ.
Daraus die Überflüssigkeit weiterer Sicherheitsmaßnahmen abzuleiten, halte ich jetzt für ein ziemliches Totschlagargument. Sollte man nicht versuchen, so nahe wie möglich an das Ideal heranzukommen?
Oder an einem anderen Beispiel: Wozu in einem Auto noch Seitenairbags einbauen, wenn dadurch die Wahrscheinlichkeit bei einem Unfall zu sterben nur um lächerliche 0,5% gesenkt wird, die Karre aber nochmal 500 Euro teurer wird? (Beispielzahlen, die echten kenne ich nicht)
Also ich persönlich würde das Opfer für die höhere Sicherheit bringen, denn woher weiß ich, dass nicht genau das mir einmal das Leben retten wird?

Der Überwachung der Bankdaten stelle ich mich jetzt auch nicht so hundertprozentig entgegen wie der Zeitungsartikel. Wer im Laden klaut, begeht eine Straftat, die durch Videoüberwachung aufgedeckt/verhindert werden kann. Wer Steuern hinterzieht, begeht eine Straftat, die durch die Überwachung der Kontodaten aufgedeckt/verhindert werden kann. Gibt es unter euch jemanden, dem die Überwachung per Kamera ein Dorn im Auge ist?

Litchi:
es stimmt, dass zB Vergewaltiger und andere Kriminelle leichter gefunden werden können. hier greife ich aber Envoys Argument auf, man könnte vorsichtiger werden oder gar falsche Spuren legen. zB ich werfe eine gebrauchtes Taschentuch weg. Irgendwer schnappt sich das und hinterlässt es an einem Tatort. Voilá, gleich bin ich tatverdächtig.
... und vermutlich auch schnell wieder aus dem Schneider, wenn klar wird, dass du überhaupt keinen Bezug zu diesem Verbrechen oder ein Alibi hast.
Andererseits kannst du auch heute schon z.B. durch Fingerabdrücke oder Speichel an einem Zigarettenstummel in Verdacht geraten. Hat die Polizei eigentlich das Recht, gegen den Willen des Verdächtigen Fingerabdrücke zu nehmen oder ein DNA-Profil zu erstellen? Würde mich schon interessieren.
Natürlich stimme ich dir insofern zu, als dass der Fund von Genmaterial an einem Tatort nicht überbewertet werden darf, eben weil es sehr einfach ist, fremde DNA dort zu deponieren - und weil, wie hier schon mehrmals angesprochen, jeder Mensch immer und überall Genmaterial verliert, so dass sich auch an diesem Tatort DNA von mehreren hundert "Verdächtigen" finden dürfte.