ich mach anti-anti-silvester. hammerhart, hm?

vorsätze hab ich, so wie jedes jahr. ich glaub auch kaum, dass hier soviele wie angegeben keine vorsätze machen. sicher nicht unbedingt im sinne von "ich hab für 2005 den guten vorsatz, blabla....". aber so gut wie jeder nutzt das ende eines jahres um revue zu passieren und daraus seine schlüsse zu ziehen. aus diesen schlüssen ergibt sich nicht selten der wunsch nach veränderung oder das bedürfnis, die dinge, die man im vergangenen jahr versäumt hat, endlich im neuen zu schaffen.
ob man das nun guten vorsatz oder wie auch immer nennt, ist dann letztlich egal.

ich glaube, die meisten wollen wie nager eben nur ein bisschen "anti" sein. aber was ist schon "anti"? jeder kann das machen wie er / sie will. ob ich nun mit oder ohne alk, mit oder ohne böller, mit oder ohne menschen, mit oder ohne bewussten vorsätzen feiere... zellebrieren tu ich den moment des jahreswechsels trotzdem. also tu ich genau das, was jeder andere tut. eben nur ein wenig anders. und dann nix zu trinken, obwohl man das zu anderen gelegenheiten auch macht, find ich doch ein wenig lächerlich und zu zwanghaft anti-sein-wollend. aber jedem sein bisschen illusion in sachen individualität. ich muss es mir jedenfalls auf diese art nicht vorgaukeln, dass ich anders bin und mit der masse breche.

genausowenig muss ich mir einreden, ich mach keine vorsätze. und wer sagt "ich kenn mich, deshalb lass ichs lieber mit den vorsätzen." denkt meist gleichzeitig, dass er doch mal ein bisschen konsequenter werden und nicht weiter seinen arsch tief in der versenkung seiner hose behalten möchte. das ist wiederum sowas wie ein vorsatz. ob was draus wird steht auf einem anderen blatt.

und wer will schon jahr für jahr dasselbe tun, dasselbe erleben, immer derselbe sein...? also ich nicht. mir liegt schon daran, neue erfahrungen zu sammeln, meinen horizont zu erweitern, beziehungen zu vertiefen oder zu beenden, alte hobbies aufzufrischen, neue hobbies zu erkunden und und und... sicher, dafür muss man keine guten vorsätze machen. aber mal ein paar gedanken daran zu verlieren, wie man das alles umsetzen könnte bis schon wieder das nächste jahr an einem vorbeigezogen ist, kann doch nicht so verkehrt sein, oder?

ich z.b. will nächstes jahr wieder mehr zeit in der natur verbringen. ich merkte in meinem kurzen winterurlaub, wie gut mir das intensive erleben der elemente tut und wie faszinierend ich das finde. leider finden sich in meinem freundes- und bekanntenkreis nur wenige, die für sowas in frage kämen. deutschlands freizeit spielt sich eben häufig vor dem pc, in den eigenen 4 wänden oder in anderen wänden (kneipen, discos, bla...) ab. deshalb überlegte ich mir, wie ich das am besten umsetzen kann. die ideen, die sich so ergaben, sind im grunde auch sowas wie vorsätze für 2005. von der umsetzung weit entfernt, aber ich hoffe auf ihr gelingen.

in diesem sinne wünsche ich jedem hier das gelingen seiner vorsätze (ob nun bewusste oder unbewusste) für 2005!

ps:
ich meine mit meinem kleinen plädoyer für vorsätze übrigens nicht, dass man sein neues jahr komplett planen sollte, um voranzukommen. die viel angepriesene spontanität soll natürlich nicht fehlen. ich meinte lediglich, dass es sinn macht, sich zu seinen wünschen und vorhaben gedanken um deren umsetzung zu machen, bevor man wegen notorischer planlosigkeit nach dem ablauf eines weiteren jahres merkt: ups is ja schon wieder nix geworden...
schließlich haben wir nicht unbegrenzt zeit.