Wenn nicht Springer, dann niemand: Saban behält ProSiebenSat.1

Nach dem Scheitern der Übernahme der ProSiebenSat.1 Media AG durch den Axel Springer Verlag gab es zu Hauf neue Interessenten. Doch Haim Saban will die Senderkette nach eigenen Angaben nun doch behalten

Außer Spesen nix gewesen? Fast ein halbes Jahr dauerte der Übernahmeversuch der ProSiebenSat.1 Media AG durch den Springer Verlag. Während die einen die Vergrößerung der Meinungsmacht des "Bild"-Verlages fürchteten und die Übernahme auf jeden Fall verhindern wollten, sahen andere bei einem Scheitern der Übernahme noch größere Gefahren durch das Eindringen ausländischer Konzerne in den deutschen Medienmarkt heraufziehen.

Doch nun scheint vorerst offenbar nichts von beidem einzutreten. Nachdem Kartell- und Medienwächter die Übernahme durch Springer zu Fall gebracht hatten, standen die neuen Interessenten zwar Schlange, doch die Investoren um Haim Saban wollen ProSiebenSat.1 nun offenbar gar nicht mehr verkaufen. Saban bestätigte einen entsprechenden Bericht des "Wall Street Journals".

Als Begründung hieß es, ProSiebenSat.1 entwickle sich extrem gut. Der Strategiewechsel sei eine Reaktion auf die Erholung der Konjunktur in Deutschland und die damit einhergehende Bereitschaft der Unternehmen, wieder verstärkt in Werbung zu investieren, hieß es. Die Entscheidung der Finanzinvestoren um Haim Saban sei daher einstimmig erfolgt.

Tatsächlich meldete ProSiebenSat.1 erst in der vorhergehenden Woche, dass der Jahresüberschuss um 65 Prozent auf 220,9 Millionen Euro gestiegen sei und auch beim Umsatz eine Steigerung um 8,4 Prozent erzielt werden konnte.

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Uefa Champions League ab der kommenden Saison beim DSF

Lange wurde spekuliert, wie der Bezahlfernsehsender Premiere die erworbenen Free-TV-Rechte an der Champions League nutzt. Nun ist klar: Ausgewählte Spiele aus der europäischen Königsklasse des Fußballs werden ab der nächsten Saison beim DSF übertragen

Von der Saison 2006/2007 an werden Spiele der Champions League statt wie bisher bei SAT.1 beim Deutschen Sportfernsehen (DSF) zu sehen sein. Das Pay-TV-Unternehmen Premiere, das sich von dem europäischen Fußballverband Uefa auch die Free-TV-Rechte an dem Königsklasse des europäischen Fußballs gesichert hatte, einigte sich mit dem Münchner Sportsender nach monatelangen kontroversen Verhandlungen auf eine Kooperation.

Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ wird pro Spieltag eine Begegnung vom DSF übertragen. Insgesamt sind es 13 Partien pro Saison. Premiere-Chef Georg Kofler erhofft sich von dem Geschäft Cross-Promotion für sein Bezahlangebot, in dem alle Champions-League-Begegnungen zu sehen sind. Darüber hinaus wird Premiere offenbar auch an den Erlösen der DSF-Werbespots beteiligt, heißt es in dem „Spiegel“-Bericht. Wie der "Kontakter" berichtet, könnte die neue Sendung unter dem Titel "Champion TV" laufen. Diesen hatte sich Premiere in der vergangenen Woche schützen lassen.

Die Free-TV-Rechte an der Champions League hatte Premiere im Sommer vergangenen Jahres von der Uefa erworben. Bis Ende Februar dieses Jahres gab die Uefa dem börsennotierten Unternehmen Zeit, die Free-TV-Rechte weiterzureichen oder aber einen eigenen Free-TV-Sender zu gründen.

Als Möglichkeit galt auch, dass Premiere einen frei empfangbaren Sender komplett aufkauft. Alle Bemühungen von Premiere-Chef Kofler waren allerdings gescheitert. Wenn Premiere die Free-TV-Klausel nicht bis Ende Februar eingelöst hätte, hätte die Uefa die Rechte neu ausgeschrieben.

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