In einem Interview kündigte ProSiebenSat.1-Chef de Posch am Wochenende an, einzelne Sendermodelle der übernommenen SBS-Gruppe auch für den deutschen Markt zu prüfen. Zumindest hinsichtlich des Senders The Voice dürfte die Prüfung bereits fortgeschritten sein. So hat sich SevenOne Intermedia, der Online-Arm des Fernsehkonzerns, bereits im Frühjahr die passende Internet-Domäne thevoice.de gesichert. Derzeit führt die Web-Adresse noch zum Internetauftritt des Senders ProSieben.
Positioniert ist der SBS-Sender The Voice als 24-Stunden-Programm mit aktueller Musik. Kernzielgruppe des Senders sind Zuschauer im Alter von 12 bis 24 Jahren. Derzeit sendet The Voice aus Finnland und Bulgarien und bietet sein Programm auch mit eigenen regionalisierten Inhalten in Dänemark, Schweden und Norwegen an. Der Schwerpunkt der Musikauswahl liegt dabei auf der heimischen Musikszene des jeweiligen Landes. "local content, local hosts and lots of local music" wirbt SBS für seinen Sender in einem Image-Trailer, der sich auf der Unternehmenswebsite abrufen lässt.
The Voice bezeichnet sich selbst als "Augen und Ohren" der jungen Generation. Inhaltlich gibt es allerdings dort nicht viel, was es nicht auch bei den hiesigen Platzhirschen des Musikfernsehens gibt: abendfüllende Shows, die von VJs und Promis moderiert werden und länderspezifische Events. Zudem wartet The Voice mit interaktiven Diensten auf.
The Voice könnte für den deutschen Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 ein schlüssiges Element der Markenerweiterung darstellen. Zum Beispiel als weiteren Abspiel- und Vermarktungskanal für die hauseigenen Künstler, die der Konzern mit seinem eigenen Plattenlabel Starwatch an das Unternehmen bindet. Darunter zum Beispiel die "Popstars"-Sieger Monrose oder "No Angel" Sandy Mölling. Schon heute stellt ProSieben mit seinem Programm eine wichtige Triebfeder der hiesigen Musik-Branche dar - man denke an Stefan Raab und seine Casting-Events, deren Platten sich in der Regel bestens verkaufen.
DWDL.de
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