Die neuen RTL 2 Formate für 2006:
Im kommenden Jahr startet RTL II neben einer Neuauflage des "familien duells" noch eine neue Gameshow, einen neuen Vorabend sowie emotionalere Doku-Soaps.
Beim Münchner Privatsender RTL II brechen ab dem Frühjahr 2006 neue Zeiten an. Die Gesellschafter des Fernsehkanals verabschiedeten in der vergangenen Woche das neue Programm für das Jahr 2006. Dabei will man in Zukunft stärker in Richtung "Light Entertainment" gehen und einige neue Unterhaltungsshows ausstrahlen. Die Überraschung des Jahres dürfte dabei die Neuauflage der ehemaligen RTL-Gameshow "familien duell" sein, die ab dem 26. Februar auf dem bisherigen Sendeplatz von "Big Brother" ausgestrahlt werden könnte. Das berichtet der Branchendienst "Kontakter" in seiner aktuellen Ausgabe.
Die neue Show "5 gegen 5" soll dabei ein Spin-Off des "familien duells" mit neuen Elementen sein. Der Moderator ist bisher allerdings noch unbekannt. Ein ähnliches Konzept unter dem gleichen Namen strahlt bisher bereits der öffentlich-rechtliche Fernsehsender SF 1 aus der Schweiz werktäglich um 18:15 Uhr mit Moderator Sven Epiney aus. Zusätzlich plant RTL II auch eine Gameshow, die ab Frühjahr 2006 wöchentlich in der Prime Time ausgestrahlt wird. Nach Informationen des "Kontakters" ist der Privatsender derzeit in der Akquisition der Gameshow "Distraction", in der die Kandidaten von dem Moderator beim Beantworten von Fragen abgelenkt werden.
Auch im Vorabend will man ab dem Frühjahr neue Akzente setzen und sich teilweise von US-Sitcoms verabschieden. Bereits am 02. Januar startet die neue Clipshow "Bitte lachen!" als weiterentwickelte Neuauflage von "Bitte lächeln", das bereits in den 90er-Jahren bei RTL II zu sehen war. Am 26. Februar geht nach dem Ende von "Big Brother" um 18:30 Uhr auch das Reportagemagazin "Ripley's unglaubliche Welt" mit Moderator Bruno Eyron auf Sendung. In dem bereits unregelmäßig ausgestrahlten Magazin geht es um bizarre Geschichten aus aller Welt. Im Bereich Doku-Soap will man in München ebenfalls einen Schritt weiter gehen und denkt u.a. über ein neues Format nach, in dem Jugendliche in einem Camp wieder auf die richtige Bahn gebracht werden sollen.
TVMatrix.de
Premiere ohne Bundesliga:
Die Rechte ab dem Sommer 2006 gingen am heutigen Mittwoch an die drei großen Kabelnetzbetreiber, u.a. mit Kabel Deutschland, sowie die bisherigen Free-TV-Inhaber.
Sensation im Vergabeverfahren für die Rechte an der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga. Der Münchner Pay-TV-Anbieter Premiere verlor mit seinem Angebot das Verfahren und steht ab dem Sommer 2006 ohne Bundesligarechte da. Das börsennotierte Unternehmen hatte zwar das höchste Angebot abgegeben, konnte seine Wünsche hinsichtlich mehr Exklusivität aber nicht durchsetzen. Die Rechte für das Bezahlfernsehen bekam das von Kabel Deutschland und Unity Media, der Muttergesellschaft von ish und iesy, betriebene Unternehmen Arena. Nach Angaben des DFL-Geschäftsführers Christian Seifert sollen die Kosten für Live-Spiele unter 20 Euro pro Monat liegen. Der Aktienkurs von Premiere stürzte währenddessen ins Bodenlose, lag zeitweise bei einem Minus von 40 %.
Die Rechte im Free-TV bleiben unterdessen bei den bisherigen Inhabern ARD, ZDF und DSF. Das ZDF bietet wie bisher jeden Samstag im "aktuellen Sportstudio" die Zweitverwertung der Samstagsspiele um ca. 22:00 Uhr an. "Unser Ziel war es, dass "das aktuelle sportstudio" die Topadresse für Spitzensport am Samstagabend bleibt. Dafür haben wir gekämpft. Mit dem Erhalt der Zweitrechte, können wir die begonnene Formatarbeit an der Sendung konsequent fortsetzen. Die Redaktion ist bestens aufgestellt. Im Sommer wurde die Sendung auf den angestammten Platz um 22.00 Uhr zurückverlegt, und mit Katrin Müller-Hohenstein haben wir eine versierte Moderatorin hinzugewonnen, die ab dem 28. Januar 2006 das Team verstärkt", so Nikolas Brender, Chefredakteur des ZDF.
Die "Sportschau" in Zukunft zwischen 18:30 Uhr und 20:00 Uhr
Bei der ARD betont SWR-Intendant Peter Voß, dass man für den Erhalt der neuen Bundesligarechte bis an die Schmerzgrenze herangegangen sei. Dabei konnte man sich auch über die Rückendeckung aus der Deutschen Fußball Liga (DFL) freuen, die in ihren Planungen die frühe Sendezeit der "Sportschau" auch in finanzieller Hinsicht für die Vereine immer berücksichtigt haben, da es ansonsten unter Umständen einen Absprung einiger Sponsoren gegeben hätte. Die Sendezeit verschiebt sich allerdings ab Sommer 2006 auf 18:30 Uhr. In Zukunft gibt es damit wie bisher 90 Minuten Bundesligaberichte, nur in Zukunft bis 20:00 Uhr.
Das Erste wird außerdem wie bisher das Saisoneröffnungsspiel und das Eröffnungsspiel der Rückrunde live übertragen. Dr. Thomas Gruber, Vorsitzender der ARD: "Wir freuen uns über den Zuschlag der DFL. Mit dem Zuschlag für die ARD wird nicht nur der große Erfolg der Sportschau gewürdigt, sondern auch dem Wunsch der Fans und unserer Zuschauer Rechnung getragen. Somit kann jeder in Deutschland, und insbesondere auch die Jugend, zu einer zuschauerfreundlichen Zeit am Bundesliga-Geschehen teilhaben."
Für Champions League und Bundesliga in Zukunft zwei Abonnements
Premiere gab damit heute bekannt, dass man das Programmangebot mit dem freigewordenen Geld in anderen Bereichen ausbauen will. Im Bereich Sport ist Premiere ab der kommenden Saison auch exklusiver Anbieter der UEFA Champions League-Begegnungen. Damit müssen die Zuschauer, die in Zukunft die europäische Königsklasse und die Bundesliga sehen wollen, zwei Abonnements abschließen.
TVMatrix.de"Lieber kein Deal als so ein Deal": Kofler will sich nicht verzockt haben
In einer Telefonkonferenz äußerte sich Premiere-Chef Georg Kofler ausführlich zum Verlust der Bundesliga-Rechte. Den Vorwurf, sich verzockt zu haben, will er nicht gelten lassen. Stattdessen betonte er: "Wir haben gewusst, was wir tun". Alle Aussagen des Premiere-Chefs
"Ich bin Bergsteiger und finde auch in unwegsamem Gelände einen Weg. Ich bleibe selbstverständlich hier an Bord". Mit diesen Worten reagierte Dr. Georg Kofler auf Gerüchte, er trete nach der Niederlage bei der Vergabe der Bundesliga-Rechte und dem Einbruch der Premiere-Aktie um knapp 40 Prozent zurück.
Die Aussage, er habe sich "verzockt" wollte Kofler keinesfalls so stehenlassen. Im Gegenteil: Premiere habe eine "klare unternehmerische Entscheidung getroffen", die nach einhelliger Meinung des Vorstands im Interesse des Unternehmens, der Mitarbeiter, der Aktionäre und der Zuschauer gewesen sei. Das Angebot habe dabei "an der Grenze des Vertretbaren" gelegen. Der jetzt mit den Kabelbetreibern geschlossene Vertrag sei "ein Deal, der für uns nicht vertretbar gewesen wäre".
"Wir haben genau gewusst was wir tun"
Demzufolge stehe Premiere auch weiterhin zu seinem Angebot und zu seiner Entscheidung, kein Angebot abzugeben, das der ARD die Ausstrahlung der Spiele bereits um 18:30 Uhr gestattet hätte. "Wir haben klare Positionen. Das ist keine Sturheit, sondern das sind Erfahrungen, die wir mit dem Pay-TV-Markt gemacht haben".
"Lieber kein Deal als so ein Deal" fasste Kofler seine Haltung zur Entscheidung im Rechtepoker zusammen. Schließlich hätte das vorgelegte Szenario, das schließlich mit den Partnern arena und ARD gewählt wurde, einen Verlust an Exklusivität bedeutet. So seine die Internetrechte getrennt an die Telekom vergeben worden, wodurch ein zusätzlicher Konkurrent auf dem Markt für bezahlte Inhalte entsteht.
Dramatische Auswirkungen, aber mittelfristig richtige Enscheidung
"Uns ist bewusst, dass das im Moment dramatische Auswirkungen auf den Aktienkurs und auf den psychotherapeutischen Zustand mancher Leute hier im Hause habe", kommentierte Kofler in der gewohnten Art die Ereignisse am Aktienmarkt. Jedoch gehöre es eben auch zum Leadership, einmal ein "nein" auszusprechen.
"Wir sind der Meinung, eine richtige Entscheidung getroffen zu haben". Seinen Konkurrenten wirft Kofler hingegen zu kurzfristiges Denken vor. "Nur wegen einer kurzzeitigen Schmerzlinderung, deren Konsequenzen uns in drei bis vier Monaten wieder einholen, lassen wir uns nicht täuschen. Wir müssen mittelfristig denken, nicht nur kurzfristig optimieren." Dennoch sei Premiere natürlich über die Entscheidung der DFL enttäuscht. Dass die Pay-TV-Rechte an einen "Nobody" vergeben worden seien, der weder die nötige Reichweite, noch die Marke, noch den Kundenstamm noch die Infrastruktur von Premiere besitze, sorgte bei Kofler für große Überraschung.
Kofler beteuert: Alles außer Panik bei Premiere
"Sie finden hier einen Vorstand vor, der alles außer panisch ist", so Kofler. "Wir sind Herr und Frau unserer Lage und werden hier in den nächsten Tagen die Situation in Ruhe Diskutieren und die Firma auf die neuen Konstellationen einstellen." Dazu gehört wie bereits berichtet eine "faire Anpassung der Konditionen", sprich vermutlich eine Preissenkung vor allem der Sport-Abonnements.
Den Vermutungen einiger Experten, Premiere werde ein Drittel seiner Abonnenten verlieren, trat Kofler mit Entschiedenheit entgegen. Nur rund 10 Prozent der Nutzung der Premiere-Plattform entfalle auf die Bundesliga, 90 Prozent auf andere Programme. "Da bricht jetzt nicht die Welt zusammen", so Kofler. Und weiter: "Ich wette gerne dagegen, dass wir eine Million Abonnenten verlieren."
In den kommenden acht Monaten werde Premiere die Bundesliga in gewohnter Qualität ausstrahlen und sich weiter als verlässlicher Partner präsentieren. Natürlich sei dieser Tag kein schöner Tag für Premiere gewesen, allerdings habe es auch schon viele schlechtere Tage gegeben. Premiere werde auch weiter erfolgreich sein, wenn auch nicht mehr so schnell und wachstumsträchtig wie es mit dem Mehr an Exklusivität möglich gewesen wäre. "Man sollte die Kirche im Dorf lassen."
DWDL.de
Als Lesezeichen weiterleiten