RTL sichert sich «Bones» und «Prison Break»
Im Dezember des vergangenen Jahres schloss RTL mit 20th Century Fox einen Vertrag über zahlreiche Spielfilme und Serien ab. Diese beinhaltete unter anderem die Blockbuster «The Day After Tomorrow» und «X-Men 3». Serien wurden jedoch nicht genannt, da RTL zuvor die Entwicklungen in den USA abwarten wollte. Für zwei Serien hat sich der Kölner Sender nach Informationen des Online-Fernsehmagazin Quotenmeter.de nun allerdings entschieden.
In der Fernsehsaison 2006/2007 erwartet die Zuschauer demnach die FOX-Serie «Bones». Auch mit «Prison Break» ist dann wohl zu rechnen. Bei dieser Serie sollen die Verträge jedoch nach derzeitigem Stand noch nicht unterschrieben sein.
«Bones» basiert auf den Büchern der Gerichtsmedizinerin Kathy Reichs. In den Hauptrollen sind Emily Deschanel und David Boreanaz zu sehen. Boreanaz dürfte vielen Zuschauern aus den Serien «Buffy» und «Angel» bekannt sein. Deschanel spielt in «Bones» die Anthropologin Dr. Temperance Brennan, die Boreanaz alias FBI-Agent Seeley Booth bei der Aufklärung mysteriöser Kriminalfälle zur Seite steht. Die Serie wird aller Voraussicht nach bei VOX laufen, wie ein Sprecher des Senders am Freitag gegenüber Quotenmeter.de bestätigte.
Die für den "Golden Globe" nominierte Serie «Prison Break» handelt von den Brüdern Michael Scofield (Wentworth Miller) und Lincoln Burrows (Dominic Purcell), wovon letzterer unschuldig zu Tode verurteilt wurde. Da Michael als Ingenieur selbst am Umbau der Gefängnisanlagen beteiligt war, entwickelt er einen Fluchtplan, um seinen Bruder zu retten. Dabei begeht er einen Banküberfall, der zu seiner Verurteilung und Inhaftierung im gleichen Gefängnis wie sein Bruder führt. Parallel zu der Handlung innerhalb des Gefängnis versucht die Anwältin Veronica Donovan (Robin Tunney) erneut Lincolns Unschuld zu beweisen.
VOX-Programmchefin Ladya van Eeden teilte Quotenmeter.de im letzten Dezember im Interview mit, dass ein generelles Interesse an der Serie besteht: "Wir haben «Prison Break» bei den L.A. Screenings gesehen und die Serie hat mir sehr gut gefallen. Ich sehe aber eine gewisse Schwierigkeit für die Programmierung. Es zieht sich ein starker roter Faden durch die Serie, der es notwenig macht, konsequent am Ball zu bleiben, um den Anschluss nicht zu verlieren."
Welcher Sender der Gruppe die Serie ausstrahlt, steht noch nicht fest. In den nächsten Wochen soll darüber eine Entscheidung gefällt werden. Für die Krimi-Serie «Bones» ist bisher noch kein Sendeplatz gefunden worden, allerdings ist eine Ausstrahlung nach «CSI» ab Herbst gut möglich.
Beide Serien wurden bereits im März 2006 vom amerikanischen Network FOX für eine zweite Staffel verlängert. «Bones» kann durchschnittlich 8,96 Millionen Amerikaner und «Prison Break» 9,20 Millionen vor den Bildschirmen fesseln.
Außerdem lagert in den Archiven von VOX noch die preisgekrönte US-Serie «Boston Legal» mit James Spader («The Practice») und William Shatner («Star Trek»). Ursprünglich sollte das Spin-Off von «The Practice» bereits im Frühjahr 2006 ausgestrahlt werden, VOX verschob die Serie allerdings erstmal auf Herbst diesen Jahres.
Quotenmeter.de
Massiver Stellenabbau bei RTL erwartet
Mit dem Umzug und der Zusammenlegung der Kanäle RTL, VOX, Super RTL und n-tv erwarten Unternehmenskreise einen hohen dreistelligen Stellenabbau.
Die Mitarbeiter des Kölner Privatsenders RTL dürften bald Angst um ihre Arbeitsplätze bekommen. Denn die Geschäftsführung will mit dem Umzug und der räumlichen Zusammenlegung der Sender RTL, VOX, Super RTL und n-tv an einem Standort zahlreiche Arbeitsplätze darauf überprüfen, ob man diese einsparen könnte. Auch wenn genaue Zahlen und ein Zeitplan noch nicht bekannt sind, erwarten Unternehmenskreise einen Arbeitsplatzabbau in dreistelliger Höhe. Die RTL-Sender haben derzeit insgesamt rund 2000 Mitarbeiter, wobei es vor allem für die 1350 RTL-Leute eng werden könnte. Der zusammen mit dem Disney-Konzern betriebene und erfolgreiche TV-Kanal Super RTL will hingegen keine Mitarbeiter entlassen. Das berichtet das "Handelsblatt" in seiner aktuellen Ausgabe.
Unternehmenskreise berichten mittlerweile das für hunderte Mitarbeiter in der neuen Unternehmenszentrale in Köln-Deutz kein Arbeitsplatz vorhanden sein wird. Mit dem Umzug will man die Sendeabwicklung und Kosten einsparen. Die Kosteneinsparung soll vorgenommen werden, da das Ebita von RTL im vergangenen Jahr um 7 % auf 244 Mio. EUR gesunken und die Werbekonjunktur immer noch unberechenbar ist. RTL-Chefin Anke Schäferkordt will die 40-Stunden-Woche wieder einführen. Die RTL-Gruppe bringt für das Mutterhaus Bertelsmann nach wie vor die meisten Gewinne ein.
TVMatrix.de
ProSiebenSat.1 kann Umsatz und Ergebnis steigern
Die rückläufigen Zahlen von ProSieben konnten durch die guten Ergebnisse der anderen Sender und Geschäftsbereiche überkompensiert werden
Die ProSiebenSat.1-Gruppe konnte im ersten Quartal 2006 ihren Umsatz um 8,2 Prozent auf 465,3 Millionen Euro steigern. Auch das Vorsteuerergebnis legte gegenüber dem ersten Quartal 2005 um 6,4 Prozent zu und lag bei 50,1 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge konnte auf 15,2 Prozent gesteigert werden, der Konzernüberschuss wuchs um 7 Prozent von 28,7 auf 30,7 Millionen Euro an. Dabei wuchs sowohl das Kerngeschäft TV als auch insbesondere der Geschäftsbereich Diversifikation.
Der größte Teil des Umsatzes entfiel jedoch mit 425,1 Millionen Euro weiterhin auf das Free-TV. Das Umsatzplus lag hier bei 3,1 Prozent, was insbesondere auf höhere Werbeeinnahmen zurückzuführen ist. Das operative Ergebnis ging in diesem Bereich jedoch durch höhere Programmkosten um 7 Prozent auf 49,5 Millionen Euro zurück.
Die Sender im Einzelnen: SAT.1 überholt ProSieben
Sehr gut verlief das erste Quartal für SAT.1. Die Berliner konnten ihren Umsatz um 3,9 Prozent auf 194,1 Millionen Euro steigern. Das Ergebnis vor Steuern schnellte um 68,2 Prozent nach oben und belief sich schließlich auf 32,8 Millionen Euro. Damit überholte SAT.1 die ehemalige Cash-Cow der Gruppe.
ProSieben musste nämlich einen deutlichen Umsatzrückgang von 192,4 auf 156,1 Millionen Euro hinnehmen. Dies lag zum einen an weniger internen Programmverkäufen, zum anderen aber auch an der Quotenschwäche Ende des letzten und Anfang des neuen Jahres. Das Ergebnis vor Steuern sank auf nur noch 7,4 Millionen Euro ab, nachdem im ersten Quartal 2005 noch 25,9 Millionen Euro zu Buche standen. Allerdings erwartet die Gruppe für ProSieben wieder ein Anziehen des Ergebnisses. "Die Maßnahmen, die wir vorgenommen haben, um ProSieben zu stärken, beginnen zu greifen auch wenn der Senderumsatz im ersten Quartal noch von der Leistungsschwäche im vergangenen Jahr geprägt ist", so Guillaume de Posch.
kabel eins konnte seinen Umsatz deutlich um 13,6 Prozent auf 55,8 Millionen Euro ausbauen und konnte auch den Gewinn um mehr als 30 Prozent steigern. Das Vorsteuerergebnis lag bei 11,5 Millionen Euro und damit noch über dem von ProSieben. N24 konnte seinen Umsatz leicht auf 20,3 Millionen Euro ausbauen, das Ergebnis vor Steuern sank hingegen um 0,6 auf 1,9 Millionen Euro ab.
Im Bereich Diversifikation konnte ProSiebenSat.1 kräftig zulegen, was vor allem an der Übernahme von 9Live lag. Der Call-In-Sender erzielte einen Umsatz von 26,2 Millionen Euro im Bereich Transaktions-TV und erwirtschaftete ein EBITDA von 8,8 Millionen Euro. Die externen Umsatzerlöse betrugen 25,8 Millionen Euro. Im Segment Sonstige Diversifikation wurden die Umsatzerlöse um 11,3 auf 30,5 Millionen Euro ausgebaut. Das operative Ergebnis stieg hier um 34,2 Prozent auf 5,1 Mio Euro nach 3,8 Mio Euro im Vorjahresquartal. Wesentlichen Anteil an der positiven Ergebnisentwicklung hatten die etablierten Multimedia- Bereiche der SevenOne Intermedia.
Ausblick: Weiter Wachstum dank Werbung
Nach der guten Geschäftsentwicklung zu Beginn des Jahres bekräftigt die ProSiebenSat.1-Gruppe ihre Prognose, im laufenden Geschäftsjahr, sowohl bei den Umsatzerlösen als auch bei den Gewinnen weitere Zuwächse zu erzielen. Der TV-Werbemarkt wird nach Einschätzung von ProSiebenSat.1 netto um rund 2 Prozent wachsen und sich positiv auf die Geschäfte der Gruppe auswirken.
Weiteres Wachstum verspricht man sich außerdem von den digitalen Pay-TV-Kanälen "Sat.1 Comedy" und "kabel eins classics" sowie die kommende Distribution via DSL. Zudem steht noch der Start des Video-on-demand-Portals "maxdome" im 3. Quartal an.
DWDL.de
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