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Thema: Zamonische Literatur

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  1. #1
    Dauerschreiber
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    Standard AW: Zamonische Literatur

    Mir ist jetzt die Hörbuch-Fassung von "Die 13 1/2 Leben des Kapitän Blaubär", gelesen von Dirk Bach, zu Ohren gekommen. Ich habe bislang erst drei der 16 CDs (Blaubär befindet sich gerade in der Finsterbergschule) gehört, daher nur ein kurzer Zwischenbericht:

    Wenn man Wolfgang Völz als Stimme von Kapitän Blaubär gewohnt ist, fällt es natürlich erst einmal nicht leicht, Dirk Bach als Erzähler zu akzeptieren, zumal er die ersten Seiten relativ geradlinig "herunterliest". Dennoch weiß Moers' Humor auch hier seine Wirkung zu entfalten. Und spätestens mit dem Einsetzen der ersten größeren Dialoge fand ich auch zusehends Gefallen an Dirk Bachs Vorlesen. Naturgemäß beherrscht er die lebhaften, augenscheinlich witzigen Charaktere (Bachs Tratschwellen sind herrlich), aber auch die etwas "introvertierteren" Charaktere wie der Rettungssaurier Mac kann er durchaus stimmlich gelungen darstellen. Und die Stimme, die er der Moloch verleiht, dem größten Schiff Zamoniens (der Name spricht Bände), ist richtiggehend gruselig ...

    Insgesamt (bislang) sehr hörenswert!

  2. #2
    Mittlerer SpacePub-Besucher
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    Standard AW: Zamonische Literatur

    Hallo,

    ich habe "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubar" als Hörbuch jetzt beinahe zuende gehört und finde Dirk Bach als Sprecher ebenfalls sehr passend,wenn auch am Anfang gewöhnungsbedürftig. Glücklicherweise liest Dirk Bach auch "Ensel und Krete" und "Rumo",auf die ich mich schon total freue.

    A propos Finsterbergschule: Lest mal die oberste Buchstabenreihe auf eurer Tastatur.

    darya

  3. #3
    Dauerschreiber
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    Standard AW: Zamonische Literatur

    Tja, und jetzt liegt bei mir dank Weihnachten Der Schrecksenmeister auf dem Nachttisch. Moers "übersetzt" hier ein weiteres Werk von Hildegunst von Mythenmetz, welches wiederum eine Neuerzählung eines Werks von Gofid Letterkerl ist.

    Protagonist ist hierbei das Krätzchen Echo (Kratze, die: Katze mit zwei Lebern und der angeborenen Fähigkeit, alle Sprachen Zamoniens sprechen zu können - humanoid oder tierisch). Nach dem Tod seines Frauchens dem Hungertod nahe, schließt es mit Succubius Eißpin, dem Schrecksenmeister von Sledwaya - der kränkesten Stadt Zamoniens -, welcher über die Aktivitäten der Schrecksen - Heilerinnen und Wahrsagerinnen - wacht und diese ausgesprochen drakonisch reglementiert, einen Vertrag ab: Eißpin verköstigt ihn einen Monat auf das Feinste und bekommt dafür danach Echos Körperfett ... mit tödlichem Ausgang für die Kratze, versteht sich.

    Das Buch ist nicht Moers' beste, aber auch nicht sein schlechtestes. Sein Stil wird einem immer vertrauter (verrückte Wortschöpfungen, Umkehrung von "unseren" Verhältnissen), daher ist das Prickeln nicht mehr ganz so groß, aber es weiß immer noch zu unterhalten. Einige skurrile Nebencharaktere wie z.B. die Ledermäuse oder Fjodor F. Fjodor sind ganz erheiternd, Eißpin ("ein Mann mit vielen Talenten") zeigt sich immer wieder von einer neuen Seite, Echo selbst ist ein sympathischer Charaktere. Dazu kommt wieder das abgedrehte Milieu, in dem das Abenteuer spielt (nebst Moers' ausufernden Beschreibungen), sowie die eine oder andere überraschende Erkenntnis zum Thema Kochen oder Gourmet - z.B. seine Passage zum Thema "Unnütze Küchengeräte" spricht wohl jedem/vielen aus der Seele. Das größte Manko des Buches ist bei Moers-Viellesern die Gewöhnung an seinen Stil und viele Anleihen an andere Geschichten und Figuren (angefangen bei Hänsel und Gretel in der Ausgangslage bis hin zur etwas stereotypen Lebensgeschichte des Schrecksenmeisters).

    Übrigens, da Echo ein männliches Wesen ist: Was ist eigentlich die männliche Form von Kratze? Krater? Im Buch wird das nicht geklärt.

    ANMERKUNG: Nachdem ich diesen Beitrag verfasst hatte, hab ich mir andere Kritiken des Buches angesehen (man will ja möglichst unvoreingenommen sein), und jetzt weiß auch ich, daß die Geschichte auf Gottfried Kellers Spiegel, das Kätzchen fußt. Ich kenne die Novelle allerdings nicht.
    Geändert von Lars (04.01.2008 um 12:45 Uhr)

  4. #4
    Criss
    Gast

    Standard AW: Zamonische Literatur

    ...man kann zu den Romanen von Moers stehn, wie man will, aber die Kreativität und Vielseitigkeit des Autors und Zeichners nötigt einem doch Respekt ab. Ich habe zwei seiner Bücher gelesen, habe mich prächtig amüsiert
    und gut unterhalten. Nicht mehr- aber auch nicht weniger.
    Wer auf abgedrehte, lustige und unvorhersehbare Geschichten steht und sich auch noch eine gute Portion Phantasie und Humor bewahrt hat, kann da ruhig mal reinlesen...
    Criss

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